Kurzer Überblick über das Verwalten von Geodatabases

Für die unterschiedlichen Geodatabase-Typen ist immer mindestens ein geringer Verwaltungsaufwand erforderlich. Die Tasks, die Sie zur Verwaltung einer Geodatabase ausführen, hängen vom Typ der Geodatabase ab, die Sie verwenden.

Verwalten von Enterprise-Geodatabases

Enterprise-Geodatabases werden in einem der folgenden Managementsysteme für relationale Datenbanken (RDBMS) gespeichert:

Auf Enterprise-Geodatabases wird in der Regel von einer großen Anzahl von Benutzern zugegriffen. Aus diesem Grund ergibt sich Verwaltungsaufwand, um sicherzustellen, dass die Geodatabase richtig eingerichtet ist, Benutzer auf die benötigten Daten zugreifen können und die Datenbank reibungslos betrieben wird.

Einige Verwaltungsaufgaben können mit ArcGIS ausgeführt werden. In vielen Fällen unterscheiden sich Verwaltungsaufgaben leicht von einem RDBMS zum anderen. Daher gibt es einen speziellen Abschnitt für jeden Typ des RDBMS in der Hilfe. Lesen Sie die Themen zum RDBMS, das Sie verwenden.

Zu den wichtigen Aufgaben bei der Verwaltung einer Enterprise-Geodatabase gehören folgende:

Installieren der Software und Erstellen einer Geodatabase

Sie müssen sowohl RDBMS als auch ArcGIS-Software installieren, eine Datenbank erstellen und dann die Geodatabase-Funktionalität in der Datenbank aktivieren.

Für die meisten Datenbankmanagementsysteme erhalten Sie die RDBMS-Installation von einem Drittanbieter. Eine Installation von PostgreSQL kann aus dem Esri Customer Care Portal abgerufen werden, oder Sie können eine eigene abrufen. Überprüfen Sie die Systemanforderungen im ArcGIS Resource Center, um sicherzustellen, dass Sie eine Version des RDBMS installieren, die von der gewünschten ArcGIS-Version unterstützt wird.

Sobald ArcGIS und die RDBMS-Software installiert und konfiguriert sind, können Sie entweder Enterprise-Geodatabase erstellen oder das Geoverarbeitungswerkzeugs Enterprise-Geodatabase aktivieren bzw. ein Python-Skript zur Erstellung einer Geodatabase verwenden.

Konfigurieren des RDBMS und der Geodatabase

Das RDBMS ist der Container für Ihre Daten. Fortgeschrittene Benutzer können ihn an ihre speziellen Anforderungen anpassen.

Der Konfigurationsaufwand für die Geodatabase ist minimal. In vielen Fällen reichen Standardkonfigurationseinstellungen aus.

Die häufigste Form der Konfiguration ist das Speichern von Daten an separaten Orten im RDBMS. Sie können verschiedene Tablespaces oder Dateigruppen erstellen und diese Speicherorte dann in der DBTUNE-Tabelle der Geodatabase angeben. Weitere Informationen zu Speichereinstellungen finden Sie in den Themen im entsprechenden DBTUNE-Abschnitt für das RDBMS.

Erstellen von Benutzerkonten und Verwalten des Benutzerzugriffs

Um den Zugriff auf die Geodatabase zu steuern, müssen Sie Benutzerkonten erstellen oder der Datenbank hinzufügen. Bei diesen Benutzern kann es sich um Datenbankbenutzer oder um Betriebssystemkonten handeln, die der Datenbank als autorisierte Benutzer hinzugefügt werden. (Weitere Informationen finden Sie unter Ein kurzer Überblick über Benutzerkonten.) Mit dem Geoverarbeitungswerkzeug Datenbankbenutzer erstellen oder mithilfe eines Python-Skripts können Sie Oracle-, PostgreSQL- und SQL Server-Datenbanken Benutzer hinzufügen. Um die Benutzerverwaltung zu vereinfachen, erstellen Sie wahrscheinlich Gruppen oder Rollen und fügen ihnen Benutzer hinzu. Mit dem Geoverarbeitungswerkzeug Rolle erstellen können Sie Datenbankrollen in Datenbanken vom Typ Oracle, PostgreSQL oder SQL Server erstellen.

Nachdem der Datenbank Benutzer hinzugefügt wurden, können Sie diesen einzeln oder in Gruppen Berechtigungen für die Arbeit in der Geodatabase gewähren. Diese umfassen Data Definition Language-(DDL-)Berechtigungen zum Erstellen, Ändern oder Löschen von Objekten in der Datenbank. Einzelne Datenbesitzer können anderen Benutzern oder Gruppen Data Manipulation Language-(DML-)Berechtigungen gewähren, die es ihnen zu ermöglichen, ihre Daten auszuwählen, einzufügen, zu aktualisieren oder zu löschen. DML-Berechtigungen können über ArcGIS for Desktop erteilt werden. Informationen zum Verwalten von DML-Berechtigungen über ArcGIS for Desktop finden Sie unter Gewähren und Widerrufen von Berechtigungen für Datasets. Informationen zu Berechtigungen, die für unterschiedliche Benutzertypen erforderlich sind, finden Sie im Thema zu Ihrem RDBMS:

Erstellen von Verbindungen zur Geodatabase

Zum Verwenden der Daten stellen Benutzer aus Client-Anwendungen eine Verbindung mit der Geodatabase her. Verbindungen können direkt zwischen Clients und der Datenbank oder zwischen Clients, einem ArcSDE-Dienst und der Datenbank hergestellt werden. Sie können an Ihrem Standort eine oder beide dieser Verbindungsmethoden verwenden.

Für direkte Verbindungen zur Geodatabase müssen Sie einen RDBMS-Client auf dem Client-Computer installieren. Sie können einen RDBMS-Client von Ihrem RDBMS-Anbieter erhalten. Oracle-, PostgreSQL- und SQL Server-Benutzer können einen RDBMS-Client auch vom Esri Customer Care-Portal herunterladen.

Wenn Sie möchten, dass einige oder alle Benutzer einen zu ArcSDE-Service zum Verbinden verwenden, müssen Sie den Service einrichten und verwalten. Der ArcSDE-Service kann auf dem gleichen Server wie das RDBMS oder auf einem separaten Server ausgeführt werden. Um einen Service zu verwenden, müssen Sie den ArcSDE-Anwendungsserver für Ihr RDBMS vom Esri Customer Care-Portal herunterladen und installieren. Anweisungen zum Einrichten des Service sind in der ArcSDE-Anwendungsserverinstallation enthalten.

Verwalten der Geodatabase

Wenn der Geodatabase Daten hinzugefügt und geändert werden, muss die Geodatabase verwaltet werden, damit die Daten allen autorisierten Benutzern bei Bedarf zur Verfügung stehen, ohne dass es dabei zu einer geringeren Performance kommt.

Um sicherzustellen, dass die Daten nicht verloren gehen, muss der Administrator regelmäßig Sicherungskopien erstellen und über einen getesteten Wiederherstellungsplan verfügen. Weitere Informationen finden Sie in den Themen zu Ihrem RDBMS.

Wenn neue Daten hinzugefügte oder vorhandene Daten aktualisiert werden, sollte die Datenbankstatistik aktualisiert und Indizes neu erstellt werden um sicherzustellen, dass der RDBMS-Optimierer die Daten effizient abfragen kann. Der Geodatabase-Administrator kann Statistiken und Indizes in Systemtabellen mit den Geoverarbeitungswerkzeugen Datasets analysieren und Indizes neu erstellen aktualisieren. Datenbesitzer können diese Werkzeuge verwenden, um Statistiken und Indizes auf eigenen Datentabellen zu aktualisieren.

Bei versionierten Geodatabases muss der Administrator die Geodatabase regelmäßig komprimieren, um die Leistung aufrechterhalten zu können. Die Geodatabase-Komprimierung wird aus ArcGIS entweder mit dem Komprimierungsbefehl im Kataloginhaltsverzeichnis oder mit dem Geoverarbeitungswerkzeug Komprimieren bzw. einem Python-Skript ausgeführt.

Weitere Informationen zum Komprimierungsvorgang finden Sie unter Geodatabase-Komprimierung.

Aktualisieren der Geodatabase

Wenn eine neue Version von ArcGIS verfügbar ist, möchte Ihre Organisation eventuell auf diese Version aktualisieren, um neue Funktionalitäten und Korrekturen zu nutzen. Als Administrator sollten Sie einen Testserver einrichten, auf dem Sie die neue ArcGIS-Software installieren, und eine Kopie der Produktions-Geodatabase aktualisieren. Tests sollten durchgeführt werden um sicherzustellen, dass die neue Version wie erwartet funktioniert.

Sobald die Tests abgeschlossen sind, können Sie die Produktionssoftware und -Geodatabases aktualisieren. Anweisungen finden Sie in den Themen zu Ihrem RDBMS:

Grundlagen der Geodatabase-Speicherung

Um mit einer Enterprise-Geodatabase zu arbeiten, sollten die Datenbank- und Geodatabase-Administratoren wissen, wie die Geodatabase-Tabellen gespeichert und die Datentypen verwendet werden. Im Abschnitt "Details zu Geodatabases" in der Hilfe für jedes DBMS finden Sie Informationen zur Datentyp- und Dataset-Speicherung. Dieser Abschnitt enthält auch Informationen zum Verwenden von Ansichten auf Geodatabase-Daten.

9/11/2013