Vorbereiten von Daten für die Offline-Verwendung

Wenn Sie auch offline mit Karten arbeiten möchten, können Sie für die in der Karte verwendeten Feature-Services eine Synchronisierungsfunktion aktivieren. Die Synchronisierungsfunktion ermöglicht es Clients, mit einer lokalen Kopie der Daten zu arbeiten. Wenn der Publisher es erlaubt, können Clients die lokale Kopie der Daten bearbeiten und mit dem Feature-Service synchronisieren, sobald die Verbindung hergestellt ist.

HinweisHinweis:

ArcGIS-Clients und Entwickler-SDKs werden die Synchronisierungsfunktion in den Feature-Services nach und nach unterstützen. Die ersten Clients, die die Offline-Arbeit mit Karten unterstützen, sind die 10.2.2-Versionen von Collector for ArcGIS und ArcGIS Runtime SDKs.

Datenvorbereitung

Um die Synchronisierungsfunktion zu verwenden, müssen alle Daten des Feature-Service aus einer Enterprise-Geodatabase stammen. Zudem müssen Sie die Daten so vorbereiten, dass sie offline verwendet und bei bestehender Verbindung über den Feature-Service erforderlichenfalls synchronisiert werden können. Wie Sie die Daten vorbereiten, hängt davon ab, ob die lokale Kopie der Daten bearbeitet werden kann oder schreibgeschützt ist. Im letzteren Fall ist Ihr Vorgehen außerdem davon abhängig, ob Ihr Feature-Service versionierte Daten verwendet.

Wenn Clients Daten bearbeiten, während sie offline sind, und ihre Änderungen synchronisieren, sobald sie über eine Verbindung verfügen, dann muss der Feature-Service nicht versionierte Daten beinhalten. Zur Beteiligung an der Synchronisierungsfunktion sind nicht versionierte Daten wie folgt vorzubereiten:

Eine ausführliche exemplarische Erläuterung dieses Szenarios finden Sie unter Lernprogramm: Einrichten von Feature-Service-Daten für die Offline-Verwendung.

Sie können nicht versionierte Daten einer Enterprise-Geodatabase der Version 10.2 oder höher veröffentlichen, die Daten zur Bearbeitung offline nehmen und Änderungen mit der Enterprise-Geodatabase synchronisieren.

Fragen Clients lediglich die heruntergeladenen Daten ab, dann können die Daten im Feature-Service entweder nicht versioniert oder versioniert sein. Nicht versionierte Daten bereiten Sie wie oben beschrieben vor. Handelt es sich um versionierte Daten, gehen Sie wie folgt vor:

Sie können versionierte Daten aus jeder unterstützten Version der Enterprise-Geodatabase veröffentlichen und die Daten offline nehmen.

Die Synchronisierungsfunktion kann nur dann aktiviert werden, wenn alle Daten in der Karte auf die gleiche Weise konfiguriert sind. Gemischte Daten mit unterschiedlichen Konfigurationen sind nicht zulässig. Wenn die Daten z. B. aufgrund einer Bearbeitung durch den Client nicht versioniert sind, muss für alle in der Karte enthaltenen Daten, einschließlich globaler IDs, die Archivierung aktiviert sein. Die globalen IDs dürfen nicht auf einem benutzerdefinierten Feld basieren, sie müssen explizit das von ArcGIS erstellte Feld "Global ID" verwenden. Globale IDs fügen Sie zu Ihren Daten hinzu mithilfe des Geoverarbeitungswerkzeugs Globale IDs hinzufügen oder des Befehls Globale IDs hinzufügen, das im Kontextmenü einer Feature-Class, eines Feature-Datasets oder einer Tabelle im Kataloginhaltsverzeichnis zu finden ist.

Anlagen und Beziehungsklassen

Wenn die Daten, die Sie offline verwenden möchten, Anlagen enthalten oder an einer Beziehungsklasse beteiligt sind, muss die Beziehung zwischen den Tabellen bzw. der Tabelle und der Anlage entweder über die Spalte "Global ID" oder ein benutzerverwaltetes Feld als Primärschlüssel verfügen. Ist die Spalte "ObjectID" der Primärschlüssel, dann erscheint beim Herunterladen der Daten zwecks Offline-Verwendung eine Fehlermeldung. Sie können das Geoverarbeitungswerkzeug Beziehungsklasse migrieren verwenden, um ObjectID-basierte Beziehungsklassen und -anlagen zu konvertieren, "Global ID"-Felder als Primärschlüssel zu verwenden.

Verwenden der verwalteten Datenbank von ArcGIS for Server

Haben Sie zum Zeitpunkt der Veröffentlichung auf die verwaltete Datenbank von ArcGIS for Server die Synchronisierungsfunktion aktiviert, ist keine Datenvorbereitung erforderlich. Beim Veröffentlichen werden die Daten für die automatische Unterstützung der Synchronisierungsfunktion eingerichtet. Wenn Sie nicht auf die verwaltete Datenbank von ArcGIS for Server veröffentlichen oder Sie die Synchronisierungsfunktion erst nach Veröffentlichung auf die verwaltete Datenbank aktivieren, müssen Sie Ihre Geodatabase-Daten gemäß der Beschreibung in den vorstehenden Abschnitten vorbereiten.

Editor-Tracking

Sie können Editor-Tracking für Daten verwenden, die im Offline-Modus bearbeitet werden. Wenn Sie Daten zwecks Offline-Verwendung auf den Client herunterladen, werden die in den Editor-Tracking-Feldern vorhandenen Werte zusammen mit den restlichen Daten auf den Client kopiert. Beim Arbeiten mit Offline-Daten, werden Datum und Uhrzeit, zu der Features erstellt oder bearbeitet werden, entsprechend in Feldern für das Erstellungs- bzw. Bearbeitungsdatum erfasst. Diese Werte bleiben bei der Datensynchronisierung mit dem Service erhalten.

HinweisHinweis:

Alle Datenwerte müssen das UTC-Format aufweisen.

Da Sie nicht mit dem Server verbunden sind und im Offline-Modus keinen Zugriff auf den Benutzerspeicher des Servers haben, werden die Werte für Editor- und Erstellername bei der Synchronisierung der Daten mit dem Service gefüllt.

  • Für im Offline-Modus erstellte Features wird als Erstellername der Name des Benutzers eingetragen, der die Verbindung zum Service zwecks Datensynchronisierung herstellt.
  • Für vorhandene Features, die offline bearbeitet wurden, wird als Editorname der Name des Benutzers vermerkt, der sich zwecks Datensynchronisierung mit dem Service verbindet. Der Wert für den Erstellername bleibt für diese Features unverändert.

Gehostete Feature-Services

Wenn Sie auf ArcGIS Online gehostete Feature-Services veröffentlichen, werden die Daten automatisch für die Synchronisierung vorbereitet, wenn Sie die Synchronisierungsfunktion aktivieren. Dies wird so gehandhabt, da Publisher keinen Zugriff auf den ArcGIS Online-Hosting-Server haben und daher die Daten nicht manuell für Synchronisierungszwecke vorbereiten können.

Wenn Sie gehostete Services auf Portal for ArcGIS veröffentlichen, müssen Sie die Daten manuell ändern. Weitere Informationen finden Sie im Thema Aktivieren eines gehosteten Feature-Service für die Offline-Kartenerstellung der Hilfe zu Portal for ArcGIS.

Vorbereitung eines Feature-Service

Bei der Erstellung eines Feature-Services wählt der Publisher Optionen aus, mit denen die Änderungen definiert werden, die im Service vorgenommen werden dürfen. In den folgenden Abschnitten wird beschrieben, wie die Optionen bei der Offline-Verwendung von Karten angewendet werden:

Zulässige Operationen (Funktionen)

In den Feature-Service-Eigenschaften werden die Operationen festgelegt, die bei der Arbeit mit einem Feature-Service zulässig sind. Für an der Offline-Verwendung von Karten beteiligte Feature-Services werden zwei Konfigurationen unterstützt:

  • Schreibgeschützte Daten – Wenn Clients lediglich die vom Feature-Service zur Offline-Verwendung heruntergeladenen Daten abfragen, legen Sie die Operationen QUERY und SYNC für den Feature-Service fest. Mit dieser Konfiguration können Daten nicht zurück zum Service synchronisiert werden.
  • Bearbeitbare Daten – Wenn Clients die heruntergeladenen Daten im Offline-Modus bearbeiten und Veränderungen mit dem Feature-Service synchronisieren, sobald sie über eine Verbindung verfügen, legen Sie die Operationen CREATE, DELETE, QUERY, SYNC und UPDATE für den Feature-Service fest. Beachten Sie, dass Sie alle Bearbeitungsfunktionen zulassen müssen.

Alle anderen Konfigurationen führen beim Herunterladen oder Synchronisieren von Daten zu einer Fehlermeldung.

Nach Erstellung des Feature-Service können Publisher und Administratoren die Synchronisierungsfunktion deaktivieren. Mit der Deaktivierung der Synchronisierungsfunktion für den Service lässt sich zum Beispiel verhindern, dass Clients sich mit dem Service synchronisieren, während noch Datenverwaltungsaufgaben, wie die Erneuerung von Indizes, laufen.

Kurze Transaktionen

Vermeiden Sie es, Bearbeitungstransaktionen zu lange offen zu halten, wenn Sie einen für die Synchronisierung aktivierten Feature-Service bearbeiten. Wenn Sie zum Beispiel in ArcMap Daten bearbeiten möchten, die auch von einem Feature-Service synchronisiert werden, stellen Sie sicher, dass Sie Änderungen regelmäßig speichern und die Bearbeitung beenden, wenn die Editiersitzung abgeschlossen ist.

Geometrie-Änderungen und echte Kurven

Bei der Konfiguration des Feature-Service können Geometrie-Änderungen und Datenänderungen an echten Kurven zugelassen werden. Diese Einstellungen werden umgesetzt, wenn Änderungen des Clients mit dem Service synchronisiert werden. Werden durch Änderungen des Clients die Geometrie-Regeln oder Einstellungen des Feature-Service für echte Kurven verletzt, erfolgt keine Synchronisierung mit dem Service.

Besitzbasierte Zugriffssteuerung

Der Zugriff auf Features lässt sich über die besitzbasierte Zugriffssteuerung kontrollieren. Jegliche Änderungen des Clients, die die Regeln der besitzbasierte Zugriffssteuerung verletzen, werden nicht mit dem Service synchronisiert. Die zum Synchronisieren der Änderungen verwendete Anmeldung gilt in diesem Fall als Editor.

Unsichtbare und schreibgeschützte Felder

Bei der Erstellung eines Feature-Service können Sie einige Felder als schreibgeschützt oder für den Feature-Service unsichtbar deklarieren. Felder, die für den Feature-Service unsichtbar sind, können vom Client nicht zur Offline-Verwendung heruntergeladen werden. Schreibgeschützte Felder bleiben auch im heruntergeladenen Zustand schreibgeschützt.

Ausgabe beim Herunterladen lokaler Kopien von Daten oder beim Synchronisieren mit dem Service

Wenn Sie Daten auf einen lokalen Client herunterladen, wird im ArcGIS for Server-Ausgabeverzeichnis eine Datei mit diesen Daten erstellt. Diese Datei wird vom Client heruntergeladen. Standardmäßig werden alle Dateien, auf die länger als zehn Minuten nicht mehr zugegriffen wurde, aus dem Ausgabeverzeichnis entfernt. Wenn Sie davon ausgehen, dass mehr als 10 Minuten vergehen werden, bevor der Client mit dem Herunterladen der Datei beginnt, können Sie ein anderes Ausgabeverzeichnis mit einer längeren Bereinigungszeit erstellen und dieses für Ihre Feature-Services verwenden. Alternativ können Sie die Bereinigungszeit für das Standard-Ausgabeverzeichnis heraufsetzen; allerdings wirkt sich dies auf alle Services aus, die das Standard-Ausgabeverzeichnis verwenden.

Synchroner und asynchroner Modus

Die Synchronisierungsvorgänge, bei denen lokale Kopien der Daten heruntergeladen oder Änderungen am Service synchronisiert werden, können entweder im synchronen oder asynchronen Modus ausgeführt werden. Wird der synchrone Modus gewählt, erfolgt die Verarbeitung durch den Service, weshalb Service-Einstellungen wie die minimale und maximale Anzahl der verwendeten Instanzen, Timeout-Intervalle und Recycling-Intervalle Anwendung finden. Wird der asynchrone Modus gewählt, erfolgt die Verarbeitung durch den in ArcGIS for Server vorkonfigurierten Geoverarbeitungs-Service SyncTools. Daher finden hier die Einstellungen für den SyncTools-Service Anwendung.

Systeminformationen für Synchronisierungsvorgänge

Beim Herunterladen von Daten zur Offline-Verwendung von Karten oder beim Synchronisieren von Änderungen zurück zum Service werden Informationen über diese Prozesse in den Systemtabellen der Enterprise-Geodatabase gespeichert, die der Feature-Service für seine Quelldaten benutzt. In der Replikate-Ressource des Feature-Service sind die Metadaten für den Feature-Service aufgelistet. Ist der Service gesichert, werden ausschließlich Metadaten aufgelistet, die dem angemeldeten oder anonymen Benutzer zugeordnet sind. Geodaten-Services enthalten ebenfalls eine Replikate-Ressource, in der Metadaten für alle Feature-Services aufgelistet sind, die die Geodatabase referenzieren. Administratoren können Geodaten-Services für Aufgaben wie die Auflistung von Metadaten pro Service oder das Löschen von Metadaten für Feature-Services, die entfernt worden sind, nutzen.

Clients greifen über die ArcGIS-REST-API auf die Synchronisierungsfunktion zu.

7/11/2014