Neuheiten für Raster- und Bilddaten in ArcGIS 10.1

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Neue bzw. verbesserte Unterstützung für Datenquellen

Der Liste der von ArcGIS unterstützten Raster-Datasets wurden zahlreiche neue Raster-Formate hinzugefügt. Zudem wurden die Raster-Typen zum Hinzufügen von Daten zu einem Mosaik-Dataset verbessert bzw. hinzugefügt. Weitere Informationen finden Sie in der Liste der unterstützten Raster-Daten in ArcGIS.

Mehr Raster-Dataset-Formate

ArcGIS unterstützt nun das Lesen folgender Raster-Formate:

  • AIRSAR Polarimetric
  • CEOS SAR-Bild
  • Earth Resources Laboratory Applications Software (ELAS)
  • ENVISAT Image Product
  • Grid eXchange File
  • Heightfield-Raster (HF2)
  • Image Display and Analysis (IDA)
  • ILWIS Raster-Karte
  • MrSID Generation 4
  • MrSID LIDAR
  • Neu mit der Beschriftung USGS DOQ (DOQ2)
  • Vertikaler NOAA .gtx-Datumsversatz
  • NOAA Polar Orbiter Level 1b Data Set (AVHRR)
  • PCI .aux Labelled Raw Format (PAux)
  • SAGA GIS Binary Grid
  • TerraSAR-X

LIDAR-Unterstützung als Raster-Daten

Die Raster-Typen "LAS", "LAS-Dataset" und "Terrain" ermöglichen Ihnen, ein Mosaik-Dataset mit Hilfe von LIDAR-Daten zu erstellen. Dies hilft bei der Darstellung, Verwaltung und Verbreitung dieser Datenquellen. Sie können die Daten als Image-Service veröffentlichen, sodass Clients und Webanwendungen die Raster-Oberflächen verwenden und Clients die Quelldateien vom Image-Service herunterladen können.

Weitere Informationen zur LIDAR-Unterstützung in ArcGIS

Verbesserte Unterstützung von Satellitenbildern

Verbesserte Unterstützung für RADARSAT-2- und SPOT 5-Bilddaten sowie Unterstützung weiterer Satellitenbilder. Das Community-Sensormodell (CSM) und das Pushbroom-Sensormodell werden nun unterstützt, um Unterstützung für weitere Daten und Analyseanwendungen bereitzustellen.

  • SPOT 5 ‑ Durch Hinzufügen von XForm für den Pushbroom-Sensor wurde die räumliche Genauigkeit der Bilddaten verbessert. Zudem können die Bilddaten nun orthorektifiziert werden.
  • RADARSAT-2 ‑ Durch Hinzufügen eines Raster-Typs werden das Dataset und die Polarisation nun vollständig unterstützt. Geeignete Filter und radiometrische Kalibrierungen können basierend auf dem Produkttyp angewendet werden.
  • FORMOSAT-2 ‑ Durch Hinzufügen eines neuen Raster-Typs und des neuen XForm wird die Orthokorrektur unterstützt.
  • KOMPSAT-2 ‑ Neuer Raster-Typ.

Dieser vereinfacht die Verwendung und Darstellung von Bilddaten.

Eine übergreifende Verbesserung in dieser Version ist die höhere Benutzerfreundlichkeit von Raster-Daten in ArcGIS, für die neue Werkzeuge entwickelt, mehr Informationen gelesen und die Standardeinstellung für die Anzeige optimiert wurden.

Raster-Produkte

ArcGIS nutzt für den Umgang mit Produkten spezieller Anbieter jetzt Raster-Produkte. Das erleichtert das Hinzufügen derartiger Produkte zur Karte. Ein Raster-Produkt ist ein Raster-Dataset, das Metadaten und Header-Informationen verwendet, um einen Raster-Layer anhand der unverarbeiteten Daten vorzudefinieren. Ein zentraler Unterschied besteht darin, dass Raster-Produkte über ein eigenes Symbol (Symbol für Raster-Produkt) verfügen und keine traditionellen Raster-Dataset-Bänder enthalten, wenn sie im Katalog eingeblendet werden. Sie enthalten stattdessen je nach Metadaten und verfügbaren Bändern ein oder mehrere abgeleitete Raster-Datasets, beispielsweise ein multispektrales oder Pan-Sharpened-Produkt.

Katalogansicht eines Raster-Produkts

Diese Raster-Produkte können für die Anzeige und auch zusammen mit vorhandenen Werkzeugen genutzt werden.

Weitere Informationen zu Raster-Produkten

Schlüsselmetadaten

Schlüsselmetadaten werden verwendet, um die Anwendung bei der Verarbeitung und während des Renderns zu unterstützen. Sie stellen unter anderem nützliche Informationen bereit, z. B. die mit den Bilddaten verknüpften Bandnamen. Sie werden aus den Metadaten der Datei extrahiert und sind im Allgemeinen mit einem Raster-Produkt (und NITF-Daten) oder einem mit einer Produktbeschreibung erstellten Mosaik-Dataset verknüpft oder werden für jedes Raster innerhalb eines Mosaik-Datasets mit bestimmten Raster-Typen hinzugefügt.

Diese Informationen befinden sich auf der Registerkarte Schlüsselmetadaten des Dialogfeldes Eigenschaften. In den Metadatendateien, falls vorhanden, sind Eigenschaften wie Sensorname, Produktname, Kaufdatum, Datentyp, Wolkenabdeckung, Sonneninformationen, Sensorinformationen und Wellenlänge enthalten.

Rendern

ArcGIS hat die Standardanzeige für Raster-Daten verbessert. Wenn ein Dataset anfangs keine Statistiken aufweist, die zur Verbesserung der Darstellung dienen, werden diese durch ArcGIS basierend auf einer Stichprobe von Pixeln im Dataset generiert. Darüber hinaus wendet ArcGIS nun Rendering-Einstellungen basierend auf den Raster-Eigenschaften und den verfügbaren Metadaten an. Die Raster-Eigenschaft Quellentyp dient zum Bestimmen des standardmäßigen Renderings und Anzeige-Resamplings. Diese Eigenschaft kann bearbeitet werden. Bei Raster-Produkten oder Daten mit bestimmten Schlüsselmetadaten werden diese Informationen verwendet, um ein spezielles Rendering auf die Daten anzuwenden.

Die Streckmethode von Esri wurde hinzugefügt. Diese analysiert die Statistiken und das Histogramm und wendet eine geänderte halbmondförmige Streckung an. Diese Methode ist nützlich, wenn Sie Bilddaten insgesamt stark strecken möchten, da Sie so verhindern, dass Pixelwerte zu sehr gestreckt werden. Da es sich nicht um eine lineare Streckung handelt, können Sie das neue interaktive Streckungswerkzeug für Histogramme nicht nutzen und keine Gamma-Anpassung anwenden.

Ergänzungen zum Fenster "Bildanalyse"

Das Fenster Bildanalyse beinhaltet neue Werkzeuge, beispielsweise Interaktives Strecken Interaktive Histogrammstreckung und die Schaltfläche Funktion hinzufügen Funktion hinzufügen.

  • Mit der Funktion "Interaktives Strecken" können Sie die Raster-Daten in der Karte interaktiv optimieren, indem Sie den minimalen und maximalen Wertebereich anpassen, auf den die Streckung angewendet wird.
  • Funktionen versetzen Sie in die Lage, die auf die Raster-Daten angewendete Verarbeitung direkt zu definieren. Sie können somit schneller angewendet werden, ohne dass Zeit für die Erstellung eines verarbeiteten Produkts auf Datenträger aufgewendet werden muss. Funktionen werden innerhalb einer Funktionskette organisiert und ermöglichen es Ihnen, verschiedene verarbeitete Produkte durch das Verknüpfen mehrerer Funktionen zu erstellen. Sie können auf verschiedene Raster-Daten angewendet werden, darunter Raster-Datasets, Mosaik-Datasets und Image-Services.

Neue bzw. verbesserte Werkzeuge und Funktionen

Es wurden zahlreiche neue Werkzeuge und Funktionen hinzugefügt, um sämtliche Aspekte bei der Arbeit mit Raster-Daten in ArcGIS zu verbessern: Analyse, Anzeige, Verwaltung und Bereitstellung.

Bildmessung

Das Fenster Bildanalyse stellt einen Satz von Werkzeugen für die Bildmessung bereit, einschließlich Werkzeugen zum Messen von Punkt, Entfernung, Winkel, Höhe, Umfang und Fläche eines Bildes (Raster-Dataset oder Mosaik-Dataset) mit Sensorinformationen (oder Geodaten-Transformation).

Weitere Informationen zum Messen

Ergänzungen für die Geoverarbeitung

Es sind verschiedene neue Raster-Geoverarbeitungswerkzeuge verfügbar:

Zahlreiche Werkzeuge wurden aktualisiert und optimiert. Alle zentralen Raster-Werkzeuge lassen nun Mosaik-Datasets als Eingabe zu, sofern vorhanden.

Pan-Sharpening

Die Pan-Sharpening-Methode "Gram-Schmidt" wurde hinzugefügt. Diese basiert auf einem allgemeinen Algorithmus für die Vektor-Orthogonalisierung, der Gram-Schmidt-Orthogonalisierung. Dieser Algorithmus bezieht sich auf Vektoren (z. B. 3 Vektoren im 3D-Raum), die anfangs nicht orthogonal sind, und dreht sie, sodass sie danach orthogonal sind. Bei Bildern entspricht jedes Band (panchromatisch, rot, grün, blau und Infrarot) einem hochdimensionalen Vektor (Anz. Dimensionen = Anz. Pixel).

Weitere Informationen zum Pan-Sharpening

Weitere Raster-Funktionen

Es wurden nicht nur neue Funktionen hinzugefügt, auch die Benutzerfreundlichkeit der Funktionen wurde erhöht.

  • Das Fenster Bildanalyse vereinfacht das Hinzufügen von Funktionen zu Raster-Layern in ArcMap über die Schaltfläche Funktion hinzufügen Funktion hinzufügen.
  • Ein Batch-Editor verbessert die Möglichkeit, Funktionen für Mosaik-Datasets und die zugehörigen Raster zu bearbeiten.
  • Raster-Funktionsvorlagen (.rft.xml) können generiert werden, um Funktionen zu verknüpfen und zu speichern. Diese können dann auf Raster, Image-Services und Mosaik-Datasets angewendet werden.

Neue Raster-Funktionen:

Verbesserte Georeferenzierung

Die Benutzererfahrung bei der Georeferenzierung wurde durch neue und verbesserte Werkzeuge optimiert, die mehr Funktionalität und verbesserte Workflows bereitstellen. Beispiel:

  • Das Werkzeug "Autom. Registrierung" hilft Ihnen bei der Suche nach Links, mit denen Sie Bilder anhand eines referenzierten Bildes georeferenzieren können.
  • In einem neuen Viewer-Fenster können Sie die Daten nebeneinander anzeigen, wodurch die bildübergreifende Registrierung vereinfacht wird.
  • Die Funktion "Automatisch schließen" hilft Ihnen bei der Identifizierung von Passpunkten zwischen zwei Raster-Datasets.
  • Die Link-Tabelle wurde um neue und verbesserte Werkzeuge zur Erfassung von Passpunkten erweitert.
  • Bilder können im Pixel Space registriert werden.
  • Ein Image-Service-Layer kann georeferenziert werden.

Alle Georeferenzierungswerkzeuge anzeigen.

Verbesserungen an Mosaik-Datasets

Die Workflows und Werkzeuge für die Erstellung und Bearbeitung von Mosaik-Datasets wurden verbessert, einschließlich einer verbesserten Erstellung von Seamlines und Footprints, Unterstützung von mehr Raster-Typen, zusätzlichen Eigenschaften und Werkzeugen zum Analysieren des Mosaik-Datasets auf bekannte Fehler und Einschränkungen.

Mosaik-Datasets werden versioniert. In der folgenden Tabelle wird beschrieben, wie sie unterstützt werden:

Client

Mosaik-Dataset in Version 10.0

Mosaik-Dataset in Version 10.1

10.0

Voll (lesen/ändern/erstellen)

Nicht unterstützt

10.1

Nur Lesen

Voll (lesen/ändern/erstellen)

Mit dem Werkzeug "Dataset aktualisieren" können Sie ein Mosaik-Dataset auf eine höhere Version aktualisieren.

Seamlines

Das Werkzeug "Seamlines erstellen" bietet eine neue Methode zum Bestimmen der optimalen Position von Seamlines zwischen Bildern. Seamlines optimieren ein mosaikiertes Bild, indem natürliche oder weniger offensichtliche Verbindungen zwischen Bildern definiert werden, z. B. entlang von natürlichen Wegen wie Flüssen oder entlang von Grenzen wie Gras oder Straßenbelag, die keine Gebäude überschneiden. Das Werkzeug führt eine Analyse überlappender Bilder durch und bestimmt den Pfad für Seamlines, sodass diese möglichst unauffällig sind. Bei Bedarf können die Seamlines mit Hilfe der Bearbeitungswerkzeuge geändert werden. Zudem können die Pixel in den Bildern entlang der Seamlines verwischt werden, damit die Seamline weniger stark ins Auge fällt.

Footprints

Mit dem Werkzeug "Footprints erstellen" können Sie präzisere Footprints generieren und so den Umriss der Daten besser darstellen.

Analysefunktion

Mit dem Werkzeug "Mosaik-Dataset analysieren" können Sie das Mosaik-Dataset auf häufig auftretende Abweichungen untersuchen und sie als Fehler und Warnungen zusammen mit Vorschlägen zur Problembehebung und Performance-Optimierung melden. Einzelne Elemente werden zur Prüfung auf ungültige Parameter oder falsch erstellte Funktionsketten analysiert. Das Werkzeug führt auch eine Sichtbarkeitsanalyse für das Mosaik-Dataset aus, überprüft die Gültigkeit von Übersichten und gibt allgemeine Empfehlungen, um die Performance beim Veröffentlichen des Datasets zu verbessern.

Synchronisieren

Dem Werkzeug "Mosaik-Dataset synchronisieren" wurden zahlreiche neue Parameter hinzugefügt, um seine Funktionalität zu verbessern. Sie können beispielsweise bestimmte Felder aktualisieren und einen Cache für beliebige LAS-Elemente im Mosaik-Dataset erstellen.

Eigenschaften

Die Unterstützung zusätzlicher Eigenschaften in allen Raster-Daten wurde verbessert, z. B. durch das zuvor erwähnte Hinzufügen von Schlüsselmetadaten. Ähnlich wie bei der Unterstützung von Raster-Produkten können Sie eine Mosaik-Dataset-Produktdefinition erstellen. Diese Produktdefinition versetzt Sie in die Lage, das Mosaik-Dataset anzupassen, sodass es Daten mit einer konkreten Anzahl von Bändern und Wellenlängen enthält, z. B. ein Mosaik-Dataset mit drei Bändern und natürlichen Farben oder ein QuickBird-Dataset. Die Produktdefinition steuert, wie die Daten dem Mosaik-Dataset hinzugefügt werden, wie es standardmäßig angezeigt wird und sie unterstützt einen Teil der Verarbeitung.

Weitere Informationen zur Produktdefinition

Darüber hinaus sind neue Mosaik-Dataset-Eigenschaften verfügbar, einschließlich Zellengrößentoleranzfaktor, Verschmelzungsbreite und einer Option zum Zuschneiden von Daten an den Grenzen.

Server

Die Veröffentlichung von Services wurde geändert. Sie können nun beispielsweise die Daten vor der Veröffentlichung analysieren und Servicedefinitionen für die Veröffentlichung der Daten und Karten erstellen. Lesen Sie die Informationen zu den Neuerungen in ArcGIS for Server sowie die Anleitung zum Veröffentlichen von Image-Services. Neben diesen Änderungen weisen Image-Services zahlreiche verbesserte Funktionen auf.

Neue Veröffentlichungsschritte

Die zum Veröffentlichen eines Image-Service durchzuführenden Schritte haben sich geändert, u. a. wurde der Schritt zum Analysieren der Daten vor deren Veröffentlichung hinzugefügt. Hierdurch werden eine Reihe bekannter Fehler und Warnungen erkannt und Empfehlungen zur Optimierung des Image-Service bereitgestellt.

Serverseitige Verarbeitung

Es sind mehr serverseitige Verarbeitungen zulässig. Sie können nun eine oder mehrere Funktionen (in einer Funktionskette) in einer Raster-Funktionsvorlage definieren, die zusammen mit dem Image-Service veröffentlicht werden kann. Diese Funktionskette wird durch die SOAP- oder REST-APIs bereitgestellt, die mit Web-Clients genutzt werden können.

Bearbeitung

Clients können Image-Services wie folgt bearbeiten, wenn ihnen die erforderlichen Berechtigungen erteilt wurden:

  • Hinzufügen von Rastern zu einem Image-Service. Die Quell-Raster-Daten werden auf den Server hochgeladen und dem Mosaik-Dataset hinzugefügt.
  • Aktualisieren von Raster-Attributen in einem Image-Service.
  • Löschen eines Raster-Elements innerhalb eines Image-Service.

Rendern

Die Image-Services können Attributtabellen, Colormaps und Histogramme aufweisen. Hierdurch stehen beim Freigeben der Raster-Daten mehr Rendering-Optionen zur Verfügung.

REST-Verbesserungen

Die REST-API des Image-Service bietet neue Ressourcen, einschließlich Kacheln, Attributtabellen, Colormaps, Histogrammen und Metadaten. Darüber hinaus sind neue Vorgänge verfügbar, z. B. Hinzufügen, Aktualisieren und Löschen von Rastern, sowie Messen und Berechnen von Histogrammen.

Cluster-Bildung

Diese ist nicht für Image-Services spezifisch. Es handelt sich vielmehr um wertvolle Informationen, da einige Image-Services sehr verarbeitungsintensiv sind und die Prozessorkerne der Server auslasten.

Standardmäßig verfügt jede ArcGIS for Server-Site über einen Cluster. Wenn Sie über mehrere Servercomputer verfügen, können Sie diese so konfigurieren, dass sie in einem Cluster arbeiten. Jeder Cluster kann konfiguriert werden, um einen dedizierten Satz von Services auszuführen. Sie können den Cluster beim Veröffentlichen oder Erstellen einer Servicedefinition in den Serviceparametern angeben.

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9/12/2013