Geokodierungs-Services
Geokodierungs-Services unterstützen eine breite Palette von Anwendungen, angefangen bei der Geschäfts- und Kundenverwaltung über Versand und Verteilung bis hin zum einfachen Abrufen von Wegbeschreibungen. Mit Geokodierung können Sie Adressen auf einer Karte suchen und anzeigen, und sehen, wie sie mit den umgebenden Features in Beziehung stehen. Manchmal können Sie Beziehungen erkennen, wenn Sie die Karte nur ansehen; in anderen Fällen können Sie räumliche Analysewerkzeuge verwenden, um Informationen zu erhalten, die nicht auf Anhieb erkennbar sind.
Auch wenn es viele kommerziell verfügbare Geokodierungs-Services gibt, erfüllen diese möglicherweise aus verschiedenen Gründen nicht die Anforderungen Ihres Unternehmens: die Adressdaten sind nicht aktuell, die Adressenformatierung ist anders, oder Sie möchten, dass Personen Adressen mit dem lokalen oder allgemeinen Namen eines Features (z. B., "Das Weiße Haus") finden. All diese Situationen erfordern eine spezialisierte Geokodierungslösung. Wenn Sie die Zeit investieren, einen eigenen Geokodierungs-Service zu erstellen, können Sie sicherstellen, dass die Geokodierungsanforderungen erfüllt werden.
Damit der Geokodierungs-Service im Web verfügbar ist, müssen Sie in ArcGIS for Desktop einen Adressen-Locator erstellen und den Locator anschließend als Geokodierungs-Service auf dem ArcGIS-Server veröffentlichen. Sobald Sie den Service veröffentlicht haben, können Sie mithilfe von ArcGIS Viewer for Flex, ArcGIS Viewer for Silverlight oder den ArcGIS-Web-APIs eine Client-Anwendung erstellen, die den Geokodierungs-Service verwendet, um Adressen auf einer Karte anzuzeigen.
Erstellen des Adressen-Locators:
Für alle Geokodierungs-Services muss zunächst ein Adressen-Locator erstellt werden. Der Adressen-Locator ist das Hauptwerkzeug für die Geokodierung in ArcGIS und enthält alle erforderlichen Daten für die Durchführung des Adressenabgleichs. Zum Erstellen des Adressen-Locators können Sie ArcCatalog, das Fenster Katalog in ArcGIS for Desktop oder das Geoverarbeitungswerkzeug Adressen-Locator erstellen verwenden. Schrittweise Anweisungen finden Sie unter Erstellen eines Adressen-Locators in der ArcGIS-Hilfe.
Kombinierte Locators, bei denen mehrere Locators in einem kombiniert sind, können auch auf dem ArcGIS-Server veröffentlicht werden. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen eines kombinierten Adressen-Locators.
Veröffentlichen des Adressen-Locators
Nachdem Sie den Adressen-Locator erstellt haben, können Sie ihn als Geokodierungs-Service veröffentlichen, indem Sie die Schritte unter So veröffentlichen Sie einen Service ausführen. Gültige Formate sind Locator-Dateien (.loc) in einem Dateiordner oder Locators in einer Geodatabase.
Geokodierungs-Service-Operationen
Geokodierungs-Services verfügen über integrierte Operationen, über die Sie Geokodierungs- und Rückwärts-Geokodierungsaufgaben ausführen können. Bei der Geokodierung wird die geographische Position anhand einer Adresse ermittelt, während bei der Rückwärts-Geokodierung die nächstgelegene Adresse für eine geographische Position ermittelt wird. Wenn Sie den Adressen-Locator als Geokodierungs-Service veröffentlichen, sind die Operationen Geokodierung und Rückwärts-Geokodierung standardmäßig aktiviert. Im Service-Editor können Sie auf der Registerkarte Funktionen diese Operationen deaktivieren.
Geokodierungs-Service-Eigenschaften
Geokodierungs-Services stellen drei Eigenschaften zur Verfügung, die optional konfiguriert werden können:
- Maximale Anzahl der vom Server zurückgegebenen Kandidaten: Mit dieser Eigenschaft können Sie die maximale Anzahl der geokodierten Ergebnisse angeben, die vom Server zurückgegeben werden sollen. Die Standardeinstellung ist 500 Ergebnisse.
- Maximale Anzahl zu verarbeitender Datensätze pro Batch-Auftrag: Mit dieser Eigenschaft können Sie die maximale Anzahl der geokodierten Ergebnisse angeben, die pro Batch-Geokodierungs-Anforderung verarbeitet werden sollen. Der Standardwert beträgt 1000 Datensätze.
- Empfohlene Anzahl zu verarbeitender Datensätze pro Batch-Auftrag: Mit dieser Eigenschaft können Sie die maximale Anzahl der Datensätze angeben, die an den Server gesendet werden, um in einer Batch-Geokodierungs-Anforderung verarbeitet zu werden. Die empfohlene Anzahl von Datensätzen darf die maximale Anzahl pro Batch-Auftrag zu verarbeitender Datensätze nicht überschreiten. Der Standardwert beträgt 1000 Datensätze.
Sie können diese Eigenschaften vor dem Veröffentlichen konfigurieren, indem Sie auf die Registerkarte Parameter des Service-Editor in ArcGIS for Desktop zugreifen. Oder Sie können diese Eigenschaften nach dem Veröffentlichen ändern, indem Sie den Service in ArcGIS Server Manager oder ArcGIS for Desktop bearbeiten. Vollständige Anweisungen finden Sie unter Bearbeiten von Services.
Verwenden des Geokodierungs-Service
Für die Verwendung des Geokodierungs-Service müssen Sie eine Client-Anwendung erstellen, beispielsweise eine Webanwendung. Über ArcGIS Viewer for Flex, ArcGIS Viewer for Silverlight und die ArcGIS-Web-APIs für JavaScript, Flex und Silverlight können Sie Webanwendungen erstellen, die Ihren Geokodierungs-Service nutzen können.
Unter http://links.esri.com/arcgis-silverlight-api-samples-address_to_location finden Sie ein Live-Beispiel eines Geokodierungs-Service innerhalb einer Webanwendung. Klicken Sie im Fenster Enter Address Information auf die Schaltfläche Find, um das geokodierte Ergebnis anzuzeigen.
In seiner einfachsten Form ist ein Geokodierungs-Service ein Web-Service, der für eine eingegebene Adresse die entsprechenden Positionskoordinaten zurückgibt. Sie können die REST-URL des Geokodierungs-Service anzeigen, indem Sie über das ArcGIS-Server-Services-Verzeichnis zum Service navigieren. Die URL sieht wie folgt aus:
http://myserver:6080/arcgis/rest/services/myGeocodeService
Für die Verwendung des Geokodierungs-Service können Sie einfach die REST-URL kopieren und in den Code Ihrer Webanwendung einfügen.
Im ArcGIS Resource Center erhalten Sie ausführliche Informationen und Beispiele für die Konfiguration einer Webanwendung mit Geokodierungs-Services. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter den folgenden Links: