Neuheiten für Geodatabases in ArcGIS 10.1

In ArcGIS 10.1 wurde die Benutzerfreundlichkeit bei der Arbeit mit Enterprise-Geodatabases und den darin enthaltenen Daten erheblich verbessert. Version 10.1 stellt neue Werkzeuge für die Arbeit mit Feature-Classes, geometrischen Netzwerken, Topologien und Abfrage-Layern zur Verfügung; zudem wurden einige der vorhandenen Geodatabase-Funktionen und -Werkzeuge verbessert, wie z. B. die Dialogfelder "Datenbankverbindungen" und "Berechtigungen".

Alle diese Neuerungen und Verbesserungen sowie zahlreiche weitere Optimierungen werden in den folgenden Abschnitten beschrieben:

Verbindungen aus ArcGIS

Verbesserte Verbindungen mit Enterprise-Geodatabases

Das Dialogfeld Datenbankverbindungen wurde in ArcGIS 10.1 vereinfacht, sodass weniger Informationen zum Herstellen einer Verbindung eingegeben werden müssen. Gleichzeitig wurde die Funktionalität erweitert, und Sie können nun Verbindungen zu jeder unterstützten Datenbank herstellen, auch wenn diese keine Enterprise-Geodatabase enthält.

Wählen Sie die Datenbank aus, zu der Sie eine Verbindung herstellen möchten, und geben Sie dann Verbindungsinformationen an. In der folgenden Abbildung ist ein Beispiel für eine Verbindung zu einer PostgreSQL-Datenbank zu sehen:

Dialogfeld "Datenbankverbindungen"

Dieses Dialogfeld rufen Sie über den Knoten "Datenbankverbindungen" (früher der Knoten "Spatial-Database-Verbindungen") im Kataloginhaltsverzeichnis auf. Weitere Informationen zu Datenbankverbindungen erhalten Sie unter Datenbankverbindungen in ArcGIS for Desktop. Beachten Sie, dass vorhandene Verbindungsdateien für räumliche Datenbanken in ArcGIS 10.1 weiterhin verwendet werden.

Administratoren können eine Verbindungsdatei erstellen, die alle nötigen Informationen enthält und anderen Benutzern zur Verfügung gestellt werden kann. Weitere Informationen finden Sie unter Vorbereiten von Datenbankverbindungsdateien zur Freigabe für andere Benutzer.

Das neue Geoverarbeitungswerkzeug Datenbankverbindung erstellen bietet ebenfalls die Möglichkeit, Datenbank- und Geodatabase-Verbindungen zu erstellen. Die Eingaben entsprechen denen im Dialogfeld Datenbankverbindungen, zusätzlich können Sie jedoch die Version festlegen, die beim Herstellen der Verbindung zu einer Geodatabase verwendet werden soll. Dieses Werkzeug befindet sich im Toolset "Workspace" der Toolbox "Data Management".

Wenn Sie eine Verbindung mithilfe eines ArcSDE-Dienstes herstellen möchten, verwenden Sie das Geoverarbeitungswerkzeug ArcSDE-Verbindungsdatei erstellen.

Da Sie nun über das Dialogfeld Datenbankverbindungen oder das Werkzeug Datenbankverbindung erstellen eine Verbindung zu Datenbanken herstellen können, wurde das Dialogfeld OLE-DB-Verbindung hinzufügen aus dem Kataloginhaltsverzeichnis entfernt, kann jedoch durch Anpassen von ArcCatalog erneut hinzugefügt werden.

Aktualisieren des Kennwortes bei Verbindungsherstellung

Wenn für Ihr Datenbankkennwort ein Ablaufdatum festgelegt ist, fängt ArcGIS 10.1 die von der Datenbank zurückgegebene Warn- oder Fehlermeldung ab und zeigt ein Dialogfeld an, in dem Sie ein neues Kennwort erstellen können.

Aktualisieren des Lizenzschlüssels bei Verbindungsherstellung

Wenn Sie über eine Esri Developer Network oder Educational Site License verfügen, müssen Ihre Software-Lizenzschlüssel in regelmäßigen Abständen aktualisiert werden. Lizenzinformationen werden in Enterprise- und Workgroup-Geodatabases gespeichert. Wenn Ihre Lizenz abläuft, müssen Sie daher auch die Lizenz in den Geodatabases aktualisieren. Wenn ein Geodatabase-Administrator in ArcGIS 10.1 eine Verbindung zu einer Geodatabase mit einer abgelaufenen Lizenz herstellt, wird ein Dialogfeld angezeigt, in dem der Geodatabase-Administrator eine aktuelle ArcGIS for Server-Lizenz angeben kann.

Erstellen einer Enterprise-Geodatabase

Wenn Sie die erweiterten Funktionen der Geodatabase benötigen, können Sie diese Funktionalität direkt von ArcGIS aus in Ihrer IBM DB2-, Informix-, Microsoft SQL Server-, Oracle- oder PostgreSQL-Datenbank aktivieren.

In ArcGIS 10.1 können Geodatabase-Administratoren mit einem der folgenden Verfahren eine Enterprise-Geodatabase in einem unterstützten Datenbankmanagementsystem erstellen:

Stellen Sie vom Werkzeug oder Skript eine Verbindung zum DBMS her, und melden Sie sich als Benutzer mit den erforderlichen Berechtigungen zum Erstellen oder Aktivieren einer Geodatabase an. Weitere Informationen finden Sie unter folgenden Themen:

HinweisHinweis:

Ab ArcGIS 10.1 ist kein ArcSDE Post Installation Wizard verfügbar und der Installationsvorgang wird mit dem Befehl "sdesetup" nicht mehr unterstützt.

Enterprise-Geodatabases werden in 64-Bit-Datenbankmanagementsystemen unterstützt.

Wie unter Neuheiten in ArcGIS 10.1 for Server beschrieben, ist ArcGIS for Server nun eine 64-Bit-Anwendung. ArcSDE- und Enterprise-Geodatabases sind Teil von ArcGIS for Server und unterstützen ab 10.1 nur noch 64-Bit-Datenbanken. Weitere Informationen zu unterstützten Datenbanken und Betriebssystemen finden Sie in den Themen des Abschnitts "Systeme zur Verwaltung relationaler Datenbanken" in den Systemanforderungen für ArcGIS 10.1.

Neue ArcGIS-Werkzeuge zum Verwalten von Enterprise-Geodatabases

Im Toolset "Geodatabase-Verwaltung" (früher Toolset "Datenbank") stehen mehrere neue Geoverarbeitungswerkzeuge zur Verfügung, die die Erstellung und Verwaltung von Enterprise-Geodatabases vereinfachen. Zwei dieser Werkzeuge wurden bereits im vorherigen Abschnitt erwähnt. Darüber hinaus gibt das neue Dialogfeld Geodatabase-Verwaltung Geodatabase-Administratoren die Möglichkeit, Benutzerverbindungen, Sperren und Versionen zu überwachen. Diese neuen Funktionen werden nachfolgend erläutert:

Verwalten von Versionen mit dem überarbeiteten Versions-Manager

Der überarbeitete Versions-Manager wurde in das Dialogfeld "Geodatabase-Verwaltung" verschoben und umfasst die folgenden neuen Features:

  • Eine Strukturansicht, in der die Beziehungen zwischen Versionen dargestellt werden
  • Eine Funktion zum Filtern nach einer bestimmten Transaktions- oder historischen Version, nach Versionen, die die Komprimierung der DEFAULT-Version auf State 0 verhindern könnten oder nach Versionen, die im Besitz eines bestimmten Benutzers sind
  • Die Möglichkeit zum Anzeigen aller Eigenschaften einer ausgewählten Version, ohne ein separates Dialogfeld öffnen zu müssen
  • Eine Liste mit der empfohlenen Reihenfolge des Abgleichs von Versionen

Registerkarte "Versionen" im Dialogfeld "Geodatabase-Verwaltung"

Die Liste mit der empfohlenen Abgleichreihenfolge steht nur dem Geodatabase-Administrator zur Verfügung, die übrigen Funktionen können jedoch auch von anderen Benutzern verwendet werden.

Anzeigen von Verbindungen mit einer Geodatabase und Entfernen von Verbindungen

Geodatabase-Administratoren können auf der Registerkarte Verbindungen des Dialogfeldes Geodatabase-Verwaltung sehen, welche Clients mit einer Enterprise-Geodatabase verbunden sind, und Verbindungen von der Geodatabase entfernen.

Registerkarte "Verbindungen" im Dialogfeld "Geodatabase-Verwaltung"

Weitere Informationen zum Entfernen von Benutzerverbindungen finden Sie im Thema zur jeweiligen Datenbank:

Wenn Sie für diese Funktionalität ein Skript erstellen möchten, können Sie die Funktionen ListUsers und DisconnectUser verwenden.

Anzeigen und Verwalten von Sperren für eine Geodatabase

Während Sie auf Daten zugreifen und diese bearbeiten, werden von der Geodatabase verschiedene Arten von Sperren verwendet, um die Konsistenz der Struktur der Daten sicherzustellen. In der Geodatabase werden drei Arten von Sperren verwendet: Schema, Status und Version. Diese Sperren können freigegeben werden, d. h. andere Benutzer können gleichzeitig ebenfalls freigegebene Sperren anwenden, für exklusive Sperren ist dies jedoch nicht möglich. Bei einer exklusiven Sperre können keine weiteren Sperren mehr auf das betreffende Datenbankobjekt angewendet werden.

Ab Version 10.1 können Sie sehen, welche Art von Sperren auf Daten in einer Enterprise-Geodatabase angewendet wurden und von wem. Diese Funktion steht auf der Registerkarte Sperren des Dialogfeldes Geodatabase-Verwaltung zur Verfügung.

Wenn die Registerkarte Sperren vom Geodatabase-Administrator auf der Geodatabase-Ebene geöffnet wird, werden alle Sitzungs-, Versions- und Objektsperren für die Daten und Versionen in der Geodatabase angezeigt. Diese können nach Sperrtyp, der Sitzung, in der die Sperre angewendet wird (Besitzer der Sperre) oder dem Namen des gesperrten Objekts gefiltert werden.

Registerkarte "Sperren" im Dialogfeld "Geodatabase-Verwaltung"

Administratoren können den Benutzer trennen und dadurch die Sperren aufheben, indem sie in der Liste der Sperren mit der rechten Maustaste auf einen Eintrag klicken und Benutzer trennen wählen.

Blockieren neuer Verbindungen zu einer Geodatabase

Geodatabase-Administratoren steht eine neue Option im Dialogfeld Eigenschaften: Datenbank zur Verfügung, mit der sie verhindern können, dass neue Verbindungen (sowohl ArcSDE-Dienste als auch Direktverbindungen) zu einer Enterprise-Geodatabase hergestellt werden.

Wenn das Kontrollkästchen Geodatabase akzeptiert Verbindungen auf der Registerkarte Verbindungen des Dialogfeldes Eigenschaften: Datenbank deaktiviert wird, können keine neuen Verbindungen zu der Geodatabase hergestellt werden. Vorhandene Verbindungen bleiben bestehen.

Dialogfeld "Eigenschaften: Datenbank" mit deaktivierter Option "Geodatabase akzeptiert Verbindungen"

Wenn Sie für diese Funktionalität ein Skript erstellen möchten, verwenden Sie die Funktion AcceptConnections.

Neuerstellen von Indizes für Geodatabase-Systemtabellen in versionierten Datenbanken

Geodatabase-Administratoren können das Geoverarbeitungswerkzeug Indizes neu erstellen oder ein Python-Skript verwenden, um Indizes für die Geodatabase-Systemtabellen "state", "state_lineages" und "mv_tables_modified" neu zu erstellen. Diese drei Systemtabellen können sich in einer versionierten Datenbank, die häufig bearbeitet wird, erheblich ändern, sodass Indizes neu erstellt werden müssen. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden des Werkzeugs "Indizes neu erstellen" in Systemtabellen und Erneutes Erstellen von Indizes in Geodatabase-Systemtabellen mit einem Python-Skript.

Aktualisieren von Statistiken für Geodatabase-Systemtabellen

Geodatabase-Administratoren können das neue Geoverarbeitungswerkzeug Datasets analysieren oder ein Python-Skript verwenden, um Statistiken für die Geodatabase-Systemtabellen zu aktualisieren. Weitere Informationen finden Sie unter Aktualisieren von Statistiken zu einer Geodatabase mit dem Befehl "Analysieren" oder Aktualisieren von Statistiken in Geodatabase-Systemtabellen mit einem Python-Skript.

Erstellen von Datenbankbenutzern und -rollen

Zu Ihrer Unterstützung bei der Verwaltung von Benutzern in einer Datenbank oder Enterprise-Geodatabase stehen zwei neue Geoverarbeitungswerkzeuge zur Verfügung: Datenbankbenutzer erstellen und Rolle erstellen.

Mit dem Geoverarbeitungswerkzeug Datenbankbenutzer erstellen können Sie Benutzer zu Datenbanken vom Typ Oracle, PostgreSQL oder SQL Server hinzufügen. Dem erstellten Benutzer werden automatisch die zum Erstellen von Objekten in der Datenbank erforderlichen Berechtigungen erteilt. Wenn bereits eine Datenbankrolle vorhanden ist, der Sie diesen Benutzer hinzufügen möchten, können Sie diesen Schritt während der Benutzererstellung ausführen.

In PostgreSQL wird die Anmelderolle im Datenbank-Cluster und ein entsprechendes Schema in der angegebenen Datenbank erstellt.

In SQL Server wird der SQL Server-Instanz eine Anmeldung hinzugefügt, ein Benutzer in der angegebenen Datenbank erstellt, ein entsprechendes Schema in der Datenbank erstellt und die angegebene Datenbank als Standarddatenbank des Benutzers festgelegt. Wenn in der SQL Server-Instanz bereits eine Betriebssystem- oder Netzwerkanmeldung vorhanden ist, können Sie mit dem Werkzeug Datenbankbenutzer erstellen diese Anmeldung zur angegebenen Datenbank hinzufügen und ein Schema dafür erstellen.

In Oracle wird der Benutzer in der Oracle-Datenbank erstellt. Wenn bereits eine Betriebssystem- oder Netzwerkanmeldung mit diesem Namen vorhanden ist, können Sie mit dem Werkzeug Datenbankbenutzer erstellen einen Datenbankbenutzer erstellen, dem diese Anmeldung in der angegebenen Oracle-Datenbank zugeordnet wird.

Mit dem Geoverarbeitungswerkzeug Rolle erstellen können Sie eine Datenbankrolle in Datenbanken vom Typ Oracle, PostgreSQL oder SQL Server erstellen. Sie können dieses Werkzeug außerdem verwenden, um einer Datenbankrolle einen Benutzer oder eine Benutzerliste hinzuzufügen oder einen Benutzer oder eine Benutzerliste aus einer Datenbankrolle zu entfernen.

Die Werkzeuge Datenbankbenutzer erstellen und Rolle erstellen können beide über das Kontextmenü der Datenbank geöffnet werden.

Wiederherstellen von Daten aus einer File-Geodatabase

Mit dem neuen Geoverarbeitungswerkzeug File-Geodatabase wiederherstellen können Sie einfache Feature-Classes und Tabellen aus einer File-Geodatabase wiederherstellen, die beschädigt wurde und nicht geöffnet werden kann.

Dieses Werkzeug steht im Toolset "File-Geodatabase" der Toolbox "Data Management" zur Verfügung.

Neue Werkzeuge zum Exportieren und Importieren des Inhalts einer Geodatabase

Mit dem Geoverarbeitungswerkzeug XML-Workspace-Dokument exportieren können Sie ein XML-Dokument erstellen, das das Schema einer vorhandenen Geodatabase definiert. Anschließend können Sie das Schema mit dem Werkzeug XML-Workspace-Dokument importieren in eine leere Geodatabase importieren. Dies ist nützlich, wenn Sie eine Geodatabase-Schemavorlage erstellen oder ein Schema für andere Benutzer freigeben möchten.

Werkzeuge zum Verwalten von Daten

In Version 10.1 stehen zahlreiche neue Werkzeuge zum Verwalten von Daten zur Verfügung. Hierzu zählt die Registerkarte Sperren im Dialogfeld Geodatabase-Verwaltung, mit der Sie auf Daten und Versionen angewendete Sperren anzeigen können; weiterhin gehören hierzu neue Geoverarbeitungswerkzeuge zum Neuerstellen von Indizes und Aktualisieren von Datenbankstatistiken für mehrere Datasets. Sie können außerdem geometrische Netzwerke erstellen und verwalten, Topologiefehler exportieren, Editor-Tracking für eine Tabelle oder Feature-Class aktivieren oder deaktivieren und versionierte Sichten sowie Datenbanksichten erstellen.

Mehrere vorhandene Werkzeuge wurden in Version 10.1 verbessert: Das Dialogfeld Berechtigungen enthält nun mehr Informationen und ist benutzerfreundlicher; der Befehl In Geodatabase registrieren wurde erweitert und ermöglicht nun das Registrieren von Tabellen sowohl in ArcSDE als auch in der Geodatabase; die Erstellung von Replikatprotokollen wurde verbessert und ermöglicht Ihnen nun, den Namen und Speicherort des Protokolls sowie die darin zu erfassende Informationsmenge anzugeben; auf der Registerkarte Domänen des Dialogfeldes Eigenschaften: Datenbank wird jetzt der Besitzer der Domäne angezeigt.

Anzeigen und Verwalten von Berechtigungen für Datasets

Im verbesserten Dialogfeld Berechtigungen können Sie nun feststellen, welche Berechtigungen Benutzern und Rollen für Ihre Daten erteilt wurden; in den meisten Fällen können Sie zudem die Benutzer und Rollen, denen Sie Berechtigungen erteilen möchten, in einer Liste auswählen.

Eine Liste aller Benutzer oder Rollen, die aktuell über Berechtigungen für ein bestimmtes Dataset verfügen, wird im Dialogfeld Berechtigungen angezeigt. Sie können einem neuen Benutzer oder einer neuen Rolle Berechtigungen erteilen, indem Sie auf Hinzufügen klicken und den Benutzer- oder Rollennamen eingeben oder (sofern Sie über ausreichende Berechtigungen in der Datenbank verfügen) auswählen. In diesem Beispiel werden zwei Anmelderollen in einer PostgreSQL-Datenbank ausgewählt, um ihnen Berechtigungen zu erteilen.

Auswählen von Benutzern oder Rollen aus einer Liste, um ihnen Berechtigungen für Datasets zu erteilen

Wenn die Daten in einer Datenbank oder Geodatabase enthalten und nicht versioniert sind, können Sie INSERT-, UPDATE- und DELETE-Berechtigungen einzeln erteilen und widerrufen.

Erteilen von Berechtigungen für bestimmte Benutzer

Weitere Informationen finden Sie unter Gewähren und Widerrufen von Berechtigungen für Datasets.

Anzeigen von Sperren für eine Version oder ein bestimmtes Dataset

Besitzer von Daten oder Versionen können die Registerkarte Sperren im Dialogfeld Geodatabase-Verwaltung auf der Dataset- oder Versionsebene öffnen. Es werden nur dem jeweiligen Objekt zugewiesene Sperren angezeigt. In diesem Beispiel überprüft der Besitzer der Feature-Class, ob der Fittings-Feature-Class Sperren zugewiesen wurden. Da die Registerkarte "Sperren" von der Fittings-Feature-Class aus geöffnet wurde, ist der Filter Objektname automatisch auf diese Feature-Class festgelegt.

Vorgefilterte Sperren beim Öffnen aus der Dataset-Ebene

Weitere Informationen finden Sie unter Anzeigen von Dataset- oder Versionssperren.

Neuerstellen von Indizes für mehreren Datasets mit dem Geoverarbeitungswerkzeug "Indizes neu erstellen"

In Version 10.1 steht ein neues Geoverarbeitungswerkzeug zur Verfügung, mit dem Sie Indizes für mehrere Datasets neu erstellen können, die Ihnen in einer Enterprise-Geodatabase gehören. Sie können wählen, ob nur die Indizes für die Delta-Tabellen versionierter Datasets oder alle Indizes für ein Dataset neu erstellt werden sollen.

Indizes sollten neu erstellt werden, nachdem Sie eine große Anzahl von Datensätzen in ein Dataset eingefügt oder aus diesem entfernt haben. Hierdurch lässt sich die Performance von Abfragen verbessern.

Das Geoverarbeitungswerkzeug Indizes neu erstellen kann über das Toolset "Geodatabase-Verwaltung" in der Toolbox "Data Management" geöffnet werden.

Verbesserte Benutzerfreundlichkeit bei der Erstellung räumlicher Indizes

In früheren ArcGIS-Versionen konnte für Feature-Classes, die den SQL Server-Speichertyp GEOMETRY oder GEOGRAPHY verwendeten, kein räumlicher Index erstellt oder entfernt werden. In Version 10.1 wurde die Registerkarte "Indizes" des Dialogfeldes Eigenschaften: Feature-Class so geändert, dass dies nun möglich ist. Die Registerkarte "Indizes" des Dialogfeldes Eigenschaften: Feature-Class wurde dahingehend geändert, dass die Gittergrößen von räumlichen Indexgittern automatisch berechnet werden, sodass Sie keine Gittergrößen in diesem Dialogfeld eingeben müssen. Weitere Informationen finden Sie unter Ändern eines räumlichen Index.

Aktualisieren von Datenbankstatistiken für mehrere Datasets mit dem Geoverarbeitungswerkzeug "Datasets analysieren".

In Version 10.1 steht ein neues Geoverarbeitungswerkzeug zur Verfügung, mit dem Sie die Statistiken für mehrere Datasets aktualisieren können, die Ihnen in einer Enterprise-Geodatabase gehören. Sie können wählen, ob die Basistabellen, die Delta-Tabellen oder die Verlaufstabelle eines Datasets oder alle diese Tabellen analysiert werden sollen, um die zugehörigen Statistiken zu aktualisieren.

Datenbankstatistiken sollten stets auf dem neuesten Stand sein, damit Datenbankbankabfragen möglichst effizient durchgeführt werden können. Sie sollten Datenbankstatistiken aktualisieren, nachdem Sie eine große Anzahl von Datensätzen in ein Dataset eingefügt oder aus diesem entfernt oder nachdem Sie die Geodatabase komprimiert haben.

Das Geoverarbeitungswerkzeug Datasets analysieren kann direkt über das Toolset "Geodatabase-Verwaltung" in der Toolbox "Data Management" geöffnet werden. Alternativ können Sie eine einzelne Tabelle oder Feature-Class analysieren, indem Sie mit der rechten Maustaste unter der Datenbankverbindung im Kataloginhaltsverzeichnis darauf klicken, auf Verwalten zeigen und dann auf Analysieren klicken.

Speichern von Informationen zu Bearbeitungen und Verwalten des Feature-Zugriffs über Feature-Services

Es steht eine neue Funktion zur Verfügung, mit der Sie Informationen über den Zeitpunkt hinzufügen können, zu dem eine Zeile oder ein Feature zu Ihrer Tabelle oder Feature-Class hinzugefügt oder darin bearbeitet wird. Wenn Sie Editor-Tracking für eine Tabelle oder Feature-Class aktivieren, werden von ArcGIS Informationen darüber aufgezeichnet, wer einen Datensatz erstellt hat, wann dies geschehen ist, wer ihn zuletzt bearbeitet hat und wann; diese Werte werden in von Ihnen angegebenen Datumsfeldern erfasst.

Editor-Tracking wird in ArcGIS for Desktop mit dem Kontextmenübefehl Editor-Tracking aktivieren im Fenster Katalog oder mit dem Geoverarbeitungswerkzeug Editor-Tracking aktivieren aktiviert, das im Toolset "Felder" der Toolbox "Data Management" zur Verfügung steht. Nachdem Felder definiert wurden, werden bei jeder Datenbearbeitung automatisch Informationen in diesen Feldern aufgezeichnet.

Mit den Feldern für Besitzerinformationen können Sie steuern, welche Art von Zugriff Nichtbesitzer auf einzelne Features haben, indem Sie die eigentumsbasierte Zugriffssteuerung für einen Feature-Service aktivieren. Sie können den Feature-Service beispielsweise so einrichten, dass Abfrage-, Erstellungs-, Aktualisierungs- und Löschoperationen zulässig sind. Um sicherzustellen, dass nur Feature-Besitzer diese Operationen für ihre eigenen Features ausführen können, aktivieren Sie die eigentumsbasierte Zugriffssteuerung, und beschränken Sie den Zugriff für Nichtbesitzer auf Abfragezugriff.

Registrieren einer räumlichen Tabelle in einem Schritt

Wenn Sie eine räumliche Tabelle besitzen, die in anderen Client-Anwendungen als ArcGIS erstellt wurde, können Sie diese Tabelle jetzt als Feature-Class aus dem Kataloginhaltsverzeichnis registrieren.

Weitere Informationen finden Sie unter Registrieren einer Tabelle in der Geodatabase.

Umbenennen von Feldern

Sie können Feldnamen in Ihren Geodatabase-Tabellen der Version 10.1 ändern. Hierzu öffnen Sie das Dialogfeld "Eigenschaften: Tabelle" oder "Eigenschaften: Feature-Class", klicken auf die Registerkarte Felder, klicken auf den vorhandenen Text des umzubenennenden Feldes und geben einen neuen Namen ein.

Feldnamen müssen innerhalb einer Tabelle eindeutig sein, mit einem Buchstaben beginnen und dürfen keine Leerzeichen oder in der Datenbank reservierten Wörter enthalten; ihre Länge ist auf 31 Zeichen beschränkt (30 Zeichen in Oracle- und DB2-Datenbanken). In ArcGIS erstellte ObjectID- oder Shape-Felder können nicht umbenannt werden. Felder in Geodatabases der Version 9.3.x oder früher können ebenfalls nicht umbenannt werden.

Neue Werkzeuge und Einstellungen für die Arbeit mit geometrischen Netzwerken

In ArcGIS 10.1 bleiben Einstellungen, die Sie auf der Werkzeugleiste "Utility Network Analyst" vornehmen, in Kartendokumenten erhalten. Dies bedeutet Folgendes: Wenn Sie die Netzwerkverfolgung einrichten und das Kartendokument speichern, werden beim nächsten Öffnen die Einstellungen angezeigt, die zum Zeitpunkt der letzten Speicherung aktiv waren.

Ebenfalls neu für geometrische Netzwerke sind in Version 10.1 die folgenden sechs Geoverarbeitungswerkzeuge:

Alle diese Werkzeuge stehen im Toolset "Geometrisches Netzwerk" der Toolbox "Data Management" zur Verfügung.

Dadurch, dass diese Funktionen in Form von Geoverarbeitungswerkzeugen vorliegen, können Sie sie in ein Gesamt-Geoverarbeitungsmodell einschließen, um geometrische Netzwerke zu verwalten.

Neue Protokollierungsoptionen für die Replikation

Bei jeder Replikaterstellung oder -synchronisierung werden Informationen im Replikataktivitätsprotokoll aufgezeichnet. Vor Version 10.1 hieß die Protokolldatei "ReplicaLog.dat" und befand sich im Verzeichnis "temp" (gemäß Definition in der Umgebungsvariablen "temp"). Jetzt können Sie den Pfad und den Namen dieses Protokolls selbst festlegen. Außerdem können Sie zwischen fünf Detaillierungsebenen für die Aufzeichnung wählen. Sie nehmen diese Einstellungen im Dialogfeld Optionen für verteilte Geodatabase vor, das über die ArcMap-Werkzeugleiste Verteilte Geodatabase aufgerufen wird. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Das Replikataktivitätsprotokoll.

Neue Funktionen für Topologien

In ArcGIS 10.1 können Sie versionierte Topologien ändern, ohne die Versionierung des Feature-Datasets aufzuheben.

In früheren ArcGIS-Versionen musste die Versionierung eines Feature-Datasets aufgehoben werden, bevor Änderungen an seiner Topologie oder seinen Regeln vorgenommen werden konnten. Ab ArcGIS 10.1 können Sie die folgenden Änderungen an einer Topologie vornehmen, ohne zuvor ihre Registrierung aufzuheben:

  • Ändern der Cluster-Toleranz
  • Hinzufügen einer Feature-Class zu oder Entfernen einer Feature-Class aus der Topologie
  • Hinzufügen oder Entfernen einer Topologieregel
  • Ändern der Rangstufe einer Feature-Class

Mit Ausnahme der Entfernung einer Topologieregel (hierbei werden einfach alle Fehler und Ausnahmen im Zusammenhang mit der Regel entfernt) entsteht durch jede dieser Änderungen ein nicht überprüfter Bereich, und die Topologie muss erneut überprüft werden.

In Version 10.1 steht außerdem ein neues Geoverarbeitungswerkzeug – Topologiefehler exportieren – zur Verfügung, mit dem Sie die Informationen zu Topologiefehlern und -ausnahmen in drei Feature-Classes (eine für jeden unterstützten Geometrietyp von Topologiefehlern) exportieren können. Sie können Benutzern, die keinen Zugriff auf die Topologie selbst haben, Zugriff auf diese drei Feature-Classes erteilen, sodass sie die Informationen zu Topologiefehlern anzeigen können.

Das Werkzeug Topologiefehler exportieren steht im Toolset "Topologie" der Toolbox "Data Management" zur Verfügung.

Verwalten von Eigenschaften einer Archivklasse

In Version 10.1 können Sie eine Archivklasse umbenennen und die dafür erstellten Indizes verwalten. Weitere Informationen finden Sie unter Direktes Arbeiten mit der Archivklasse.

Neues Toolset und neue Werkzeuge für das Arbeiten mit Geodatabase-Anlagen

Das neue Toolset "Anlagen" enthält die folgenden Werkzeuge, die das Anhängen von Batches zugehöriger, nicht geographischer Informationen an Feature-Classes vereinfachen:

Neues Werkzeug zum Erstellen von Abfrage-Layern

Mit dem neuen Geoverarbeitungswerkzeug Abfrage-Layer erstellen können Sie einen Abfrage-Layer anhand von einer oder mehreren Tabellen in einer Datenbank oder Geodatabase erstellen. Dieses Werkzeug ist nützlich, wenn Sie einen Abfrage-Layer als Teil eines Modells oder in einem Python-Skript erstellen müssen.

Dieses Werkzeug steht im Toolset "Layer und Tabellensichten" der Toolbox "Data Management" zur Verfügung.

Versionierte Sichten werden automatisch erstellt oder können manuell aus ArcGIS erstellt werden

Wenn Sie eine Feature-Class als versioniert registrieren, wird ab ArcGIS 10.1 automatisch eine versionierte Sicht für die Feature-Class erstellt. Wenn Sie ein Feature-Dataset versionieren, wird für jede Feature-Class im Feature-Dataset eine versionierte Sicht erstellt.

Um eine versionierte Sicht für eine Feature-Class oder ein Feature-Dataset zu erstellen, die bzw. das vor ArcGIS 10.1 versioniert wurde, oder um eine vorhandene versionierte Sicht neu zu erstellen, verwenden Sie den Kontextmenübefehl Versionierte Sicht erstellen, das entsprechende Geoverarbeitungswerkzeug oder ein Python-Skript.

In versionierten Sichten können Sie versionierte Daten, einschließlich der Daten in den Delta-Tabellen, mit SQL anzeigen und bearbeiten. Weitere Informationen finden Sie unter Was sind versionierte Sichten? und den zugehörigen Themen.

Bearbeiten der DEFAULT-Version über eine versionierte Sicht mit SQL ohne Öffnen einer Editiersitzung

Wenn die Änderungen, die Sie mit SQL über eine versionierte Sicht vornehmen, nur kurzfristig sind und andere Benutzer direkten Zugriff auf die Änderungen haben sollen, können Sie die DEFAULT-Version bearbeiten.

Dies ist ein neues Bearbeitungsmodell für versionierte Sichten, in dem nicht explizit eine Editiersitzung geöffnet wird und Sie Ihre Änderungen häufig in die Datenbank übernehmen müssen, damit Sie den Zugriff anderer Benutzer auf die Daten nicht blockieren. Unter Kurzer Überblick über das Bearbeiten von versionierten Daten mit SQL finden Sie eine Beschreibung dieses neuen Bearbeitungsmodells und seiner Verwendung.

Erstellen einer Datenbanksicht in ArcGIS for Desktop

Sie können Sichten für Tabellen oder Feature-Classes in einer Datenbank oder Geodatabase erstellen, indem Sie mit der rechten Maustaste auf eine Datenbankverbindung oder eine Geodatabase unter dem Knoten "Datenbankverbindungen" oder "Datenbankserver" im Kataloginhaltsverzeichnis klicken, auf Neu zeigen und dann auf Sicht klicken. Geben Sie einen Namen für die Sicht ein, und erstellen Sie eine SQL-Abfrage als Definition. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen einer Datenbanksicht in ArcGIS for Desktop.

Zum Erstellen von Datenbanksichten steht auch ein neues Geoverarbeitungswerkzeug zur Verfügung: das Werkzeug Datenbanksicht erstellen. Sie können dieses Werkzeug oder ein Python-Skript verwenden, um Sichten in einer Datenbank oder Enterprise-Geodatabase zu definieren.

Neue Funktionen für die Verwaltung von Domänen

Anzeigen des Besitzers einer Domäne

Auf der Registerkarte Domänen des Dialogfeldes Eigenschaften: Datenbank wird jetzt der Besitzer der Domäne in Enterprise-Geodatabases angezeigt. Klicken Sie zur Anzeige dieser Information mit der rechten Maustaste auf die Datenbankverbindung, klicken Sie auf Eigenschaften und dann auf die Registerkarte Domänen.

Anzeige von Domänenbesitzern auf der Registerkarte "Domänen" des Dialogfeldes "Eigenschaften: Datenbank"

Umbenennen von Attributdomänen

In ArcGIS 10.1 können Sie den Namen vorhandener Attributdomänen ändern. Klicken Sie hierzu auf den Text in der Spalte Domänenname, und geben Sie eine neue Domäne ein. Wenn die Domäne mit einem Subtype verwendet wird, wird der Domänenname auf der Registerkarte "Subtypes" des Dialogfeldes Eigenschaften: Feature-Class automatisch aktualisiert.

Neues Werkzeug zum Sortieren von Domänen

Mit dem Geoverarbeitungswerkzeug Domäne mit codierten Werten sortieren können Sie den Code oder die Beschreibung einer Domäne mit codierten Werten in aufsteigender oder absteigender Reihenfolge sortieren.

Dieses Werkzeug steht im Toolset "Domänen" der Toolbox "Data Management" zur Verfügung.

Neues Werkzeug zum Aktualisieren von Datasets

Mit dem Werkzeug Dataset aktualisieren im Toolset "Geodatabase-Verwaltung" können Sie Mosaik-Datasets, Parcel-Fabrics und Netzwerk-Datasets auf die aktuelle ArcGIS-Version aktualisieren.

Dieses Werkzeug ersetzt die Werkzeuge "Netzwerk aktualisieren" und "Parcel-Fabric aktualisieren" und gibt Ihnen ein Werkzeug an die Hand, mit dem Sie sowohl diese Datasets als auch Mosaik-Datasets aktualisieren können.

Neues Werkzeug zum Löschen aller Zeilen aus einer Tabelle

Mit dem Geoverarbeitungswerkzeug Tabelle kürzen im Toolset "Tabellen" können alle Zeilen aus einer Tabelle oder Feature-Class gelöscht werden.

Verwenden Sie nach Möglichkeit das Werkzeug Tabelle kürzen anstelle des Werkzeugs Zeilen löschen, wenn Sie alle Zeilen aus einer Tabelle oder Feature-Class löschen möchten.

Neue Regeln für die Datenerstellung in Benutzerschema-Geodatabases

Wenn Sie über eine Oracle-Geodatabase verfügen, können Sie anderen Datenbankbenutzern erlauben, ihre eigenen Geodatabases zu erstellen. Diese werden als Benutzerschema-Geodatabases bezeichnet. Ab ArcGIS 10.1 gelten die folgenden neuen Regeln für die Erstellung von Daten in einer Oracle-Instanz, die Benutzerschema-Geodatabases enthält:

  • Besitzer einer Benutzerschema-Geodatabase können nur Daten in dieser Geodatabase besitzen; sie können keine Daten in der SDE-Master-Geodatabase oder der Schema-Geodatabase eines anderen Benutzers besitzen.
  • Benutzer, die keine Benutzerschema-Geodatabase besitzen, können nur Daten in der SDE-Master-Geodatabase besitzen; sie können keine Daten in der Schema-Geodatabase eines anderen Benutzers besitzen.
  • Aus Gründen der Abwärtskompatibilität gilt Folgendes: Wenn Sie über eine vorhandene, aktualisierte Benutzerschema-Geodatabase mit Daten verfügen, deren Besitzer ein anderer Benutzer als der Geodatabase-Besitzer ist, sind die Daten dieses Benutzers noch zugänglich, und der Benutzer kann weiterhin Daten in dieser Geodatabase erstellen.

Unterstützte Kompatibilität zwischen Versionen

Die Abwärtskompatibilität der Geodatabase – d. h. die Fähigkeit neuerer ArcGIS-Versionen, eine Verbindung zu älteren Versionen der Geodatabase herzustellen und diese zu verwenden – wurde schon immer und wird auch in ArcGIS 10.1 weiterhin unterstützt. Die Aufwärtskompatibilität der Geodatabase – d. h. die Fähigkeit älterer ArcGIS-Versionen, eine Verbindung zu neueren Versionen der Geodatabase herzustellen und diese zu verwenden – wurde im Allgemeinen nicht unterstützt, wenn neuere Versionen der Geodatabase durch neues Verhalten erweitert wurden.

In ArcGIS 10.1 wurden mehrere Datasets aktualisiert und stellen neue Funktionen bereit. Diese werden wie folgt definiert:

Ab ArcGIS 10.1 müssen Sie die Geodatabase nicht mehr auf die aktuelle Version aktualisieren, um diese neuen Geodatabase-Funktionen nutzen zu können. Wenn Sie eine Direktverbindung von einem ArcGIS 10.1-Client zu einer Geodatabase der Version 10 herstellen, können Sie Datasets mit 10.1-Funktionen erstellen, wobei ArcGIS 10-Clients nach wie vor Verbindungen zu der Geodatabase herstellen und diese verwenden können. Diese neue Aufwärtskompatibilität vereinfacht die Migration zu ArcGIS 10.1 und späteren Versionen, da sie Ihnen die Möglichkeit gibt, Ihre Desktop-Clients zu migrieren, um neue Funktionen zu nutzen, ohne dass der Server aktualisiert werden muss.

Esri empfiehlt, auf ArcGIS-Clients, die Verbindungen zu Geodatabases der Version 10.1 herstellen, Version 10 SP2 zu verwenden; SP2 enthält verschiedene Korrekturen, die für eine bessere Benutzerfreundlichkeit beim Herstellen von Verbindungen zu Geodatabases der Version 10 sorgen. ArcGIS 10- oder 10 SP1-Clients können zwar Verbindungen zu Geodatabases der Version 10.1 herstellen, jedoch nicht von den in SP2 vorgenommenen Änderungen profitieren. ArcGIS 10-Clients können Daten in Geodatabases der Version 10.1 öffnen, abfragen, bearbeiten und speichern, sie können jedoch keine Datasets mit 10.1-Funktionen öffnen; beim Versuch, eines dieser Datasets zu öffnen, wird die folgende Fehlermeldung ausgegeben:

The version of the Geodatabase client is incompatible 
with the dataset and cannot open it.

Dies gilt nur für Geodatabases der Version 10; um neue 10.1-Funktionen mit Geodatabases der Versionen 9.3.x und früher nutzen zu können, müssen Sie diese auf Version 10.1 aktualisieren.

Wenn Sie Ihre Geodatabase auf die aktuelle Version aktualisieren möchten, verwenden Sie die Schaltfläche Geodatabase aktualisieren auf der Registerkarte "Allgemein" des Dialogfeldes Eigenschaften: Datenbank, das Geoverarbeitungswerkzeug Geodatabase aktualisieren oder ein Python-Skript.

Sobald eine Geodatabase aktualisiert wurde, können Sie mit einem Client der Version ArcGIS 9.3.x oder früher nicht mehr darauf zugreifen.

Änderungen bei Setups und Verbindungen

Einige der in ArcGIS 10.1 vorgenommenen Änderungen betreffen die Konfiguration von Enterprise-Geodatabase-Verbindungen.

Datenbank-Clientdateien

Sie müssen Datenbank-Clients installieren, um von ArcGIS-Client-Computern eine Verbindung zu einer Datenbank oder eine Direktverbindung zu einer Enterprise-Geodatabase herzustellen. Sie erhalten den Datenbank-Client beim Anbieter Ihres Datenbankmanagementsystems. Für DB2, Informix, Oracle, PostgreSQL und SQL Server können Sie sich den Datenbank-Client auch aus dem Esri Customer Care Portal herunterladen. Beachten Sie, dass Verbindungen von einem 32-Bit-ArcGIS-Client einen 32-Bit-Datenbank-Client und Verbindungen von einem 64-Bit-ArcGIS-Client einen 64-Bit-Client erfordern.

Separate Downloads für ArcSDE-Anwendungsserver und Befehlszeilenwerkzeuge

Die empfohlene Methode zum Zugreifen auf Enterprise-Geodatabases ist die Direktverbindung von ArcGIS-Clients. Wenn Sie nur mit Direktverbindungen zur Geodatabase arbeiten, muss kein ArcSDE-Anwendungsserver installiert werden.

Falls Sie jedoch einen ArcSDE-Dienst für Verbindungen verwenden, laden Sie die ArcSDE-Anwendungsserver-Installation herunter, und führen Sie sie aus. Hiermit werden die zum Erstellen und Starten eines ArcSDE-Dienstes benötigten Dateien installiert. Dazu gehören auch die ArcSDE Administration Command Line Tools und die zugehörige Dokumentation.

HinweisHinweis:

Im Rahmen der ArcSDE-Anwendungsserverinstallation wird der ArcSDE-Dienst nur eingerichtet. Um eine Geodatabase zu erstellen, müssen Sie die am Anfang dieses Themas beschriebenen Methoden verwenden. Bevor Sie einen ArcSDE-Dienst starten können, müssen Sie eine Geodatabase erstellen.

Um ArcSDE-Dienstverbindungen von ArcGIS zu erstellen, verwenden Sie das Geoverarbeitungswerkzeug ArcSDE-Verbindungsdatei erstellen.

Es steht auch eine separate Installation von ArcSDE Command Line Tools (Befehlszeilenwerkzeuge) zur Verfügung, die lediglich die Datenzugriffsbefehle umfasst. Sowohl der ArcSDE-Anwendungsserver als auch die getrennte Installation der Befehlszeilenwerkzeuge stehen im Esri Customer Care Portal zur Verfügung.

Keine separate Installation für DB2 unter z/OS erforderlich

Ab Version 10.1 werden Geodatabases vom ArcGIS-Client erstellt. Da Geodatabases in DB2 unter z/OS keinen ArcSDE-Dienst für Verbindungen verwenden, ist keine separate ArcSDE-Installation erforderlich. Die zum Einrichten des Subsystems benötigten Dateien wurden in den ArcGIS-Client-Ordner "DatabaseSupport\DB2zOS" verschoben. Anweisungen zum Einrichten oder Aktualisieren einer Geodatabase in DB2 on z/OS finden Sie in der ArcGIS-Benutzerhilfe.

Geodatabases mit mehreren räumlichen Datenbankmodellen können zwar gleichzeitig aktualisiert, jedoch nicht gleichzeitig erstellt werden.

Sie können eine vorhandene Geodatabase mit mehreren räumlichen Datenbankmodellen in SQL Server auf 10.1 aktualisieren, ihr können jedoch keine neuen Benutzerdatenbanken hinzugefügt werden. Ab ArcGIS 10.1 können auch keine neuen Geodatabases mit mehreren räumlichen Datenbankmodellen in SQL Server erstellt werden.

Neue Funktionen für Entwickler

Neue API für den Zugriff auf File-Geodatabases ohne ArcObjects

Ein neuer Satz von C++-Funktionen bietet erfahrenen Entwicklern eine Möglichkeit zum Arbeiten mit File-Geodatabases, die nicht auf ArcObjects basiert. Mit dieser API können Entwickler folgende Aufgaben ausführen:

  • Erstellen einer File-Geodatabase
  • Lesen des Schemas einer File-Geodatabase
  • Erstellen von Schemaobjekten im einfachen Feature-Modell
  • Lesen von Daten aus und Schreiben von Daten in File-Geodatabases
  • Durchführen von Attribut- und (eingeschränkten) räumlichen Abfragen in Datasets

Die API ist auf der Seite Esri Downloads verfügbar.

Neue SQL-Funktionen für die Rückgabe von Informationen zu Geodatabase-Tabellen

Neun neue SQL-Funktionen stehen zur Verfügung, mit denen SQL-Entwickler Informationen zu Enterprise-Geodatabase-Tabellen abrufen können:

  • Is_Simple: Gibt "true" zurück, wenn die angegebene Tabelle nicht an erweiterter Geodatabase-Funktionalität beteiligt ist und daher außerhalb von ArcGIS bearbeitet werden kann.
  • Geometry_Columns: Gibt die Namen der räumlichen Spalten in der angegebenen Tabelle zurück.
  • Is_Versioned: Gibt "true" zurück, wenn die angegebene Tabelle als versioniert registriert ist.
  • Is_Replcated: Gibt "true" zurück, wenn die angegebene Tabelle an einem Geodatabase-Replikat beteiligt ist.
  • Version_View_Name: Gibt den Namen der versionierten Sicht zurück, die der angegebenen Tabelle zugeordnet ist; wenn eine versionierte Sicht vorhanden ist, wird eine entsprechende Meldung zurückgegeben.
  • RowID_Name: Gibt den Namen des registrierten RowID-Feldes (ObjectID) in der angegebenen Tabelle zurück; wenn keine in der Geodatabase registrierte RowID vorhanden ist, wird eine Meldung zurückgegeben.
  • Next_RowID: Gibt den nächsten gültigen Wert zurück, der in das RowID-Feld eingefügt werden kann.
  • GlobalID_Name: Gibt den Namen des registrierten GlobalID-Feldes in der angegebenen Tabelle zurück; wenn kein GlobalID-Feld vorhanden ist, wird eine Meldung zurückgegeben.
  • Next_GlobalID: Gibt den nächsten gültigen Wert zurück, der in das GlobalID-Feld eingefügt werden kann.

Die von diesen Funktionen zurückgegebenen Informationen sind nützlich, wenn Sie Enterprise-Geodatabase-Tabellen mit SQL bearbeiten möchten; Sie müssen wissen, ob die Tabelle über Abhängigkeiten verfügt, und die Namen der Felder für räumliche Spalte, ObjectID und GlobalID kennen, bevor Sie sie bearbeiten können. Außerdem benötigen Sie eindeutige Werte für das ObjectID- und das GlobalID-Feld, wenn Sie Datensätze in Geodatabase-Tabellen einfügen.

Erweiterung des Typs "ST_Geometry" um Unterstützung für parametrische Kreise und Keile

In Version 10.1 können Sie parametrische Kreise oder Keile in ST_Geometry-Spalten mithilfe der Funktion "ST_Geometry" erstellen und abfragen. Weitere Informationen finden Sie unter Parametrische Kreise, Ellipsen und Keile.

Funktion "ST_Transform" in Oracle-Datenbanken erweitert

Die Funktion "ST_Transform" in Oracle erlaubt es Ihnen nun, eine geographische Transformations-ID anzugeben, um Daten zwischen zwei geographischen Koordinatensystemen zu konvertieren. Weitere Informationen finden Sie unter ST_Transform.

SRIDs bereits in neuen und aktualisierten Enterprise-Geodatabases eingetragen

Wenn Sie eine Geodatabase erstellen oder eine vorhandene Geodatabase in Oracle oder PostgreSQL aktualisieren, werden die Raumbezugssystemtabellen mit einem Satz von Raumbezügen gefüllt, die standardmäßige EPSG oder Esri Codes als Raumbezugs-IDs (SRIDs) verwenden. Sie können diese Codes beim Erstellen neuer Daten mit SQL verwenden. Diese SRIDs und Raumbezüge werden auch von ArcGIS verwendet, wenn Daten in ArcGIS-Clients erstellt werden.

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9/12/2013