Direktes Arbeiten mit der Archivklasse

Wenn ein Dataset oder eine Klasse für die Archivierung aktiviert wird, wird die Archivklasse von der Geodatabase erstellt und verwaltet. Archivklassen sind in Datenbrowsern nicht verfügbar, doch können sie ArcMap zum Anzeigen und Abfragen hinzugefügt werden.

Um ArcMap eine Archivklasse hinzuzufügen, müssen Sie zuerst im Inhaltsverzeichnis einen für die Archivierung aktivierten Layer oder eine Tabelle hervorheben. Daraufhin wird die Schaltfläche Historisches Archiv hinzufügen in der Werkzeugleiste Geodatabase-Historie aktiviert.

Werkzeugleiste "Geodatabase-Historie"

Klicken Sie auf die Schaltfläche, um der Karte die Archivklasse hinzuzufügen. Die Archivklasse gibt jede Änderung wieder, seit die Archivierung aktiviert wurde. Die Archivklasse kann nicht bearbeitet werden und dient lediglich zu Analysezwecken.

Durch Hinzufügen der Archivklasse zur Karte können Sie direkt mit dem Archiv arbeiten. Um die Analyse zu erleichtern, können Sie den Layer symbolisieren. Zum Beispiel können Sie mit GDB_FROM_DATE als Wertefeld in der Symbologie die Features im Layer je nach dem letzten Aktualisierungsdatum farbig codieren.

Mit zwei Typen von Abfragen können die meisten Fragen zur Historie einer Klasse geklärt werden: Moment- und Bereichsabfragen.

Mit Momentabfragen wird ein bestimmter Zeitpunkt abgefragt. Dies entspricht der Arbeit mit einer historischen Version zu einem bestimmten Datum und einer Uhrzeit. Diese Abfragen sind nützlich, wenn Sie versuchen, den Zustand der Daten zu einem bestimmten Zeitpunkt zu ermitteln oder herauszufinden, welche Objekte sich zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort befanden.

Bei Bereichsabfragen arbeiten Sie mit Daten über einen Zeitraum zwischen zwei Zeitpunkten, einem Startzeitpunkt und einem Endzeitpunkt. Mit diesen Abfragen können Sie die Änderungen eines Features oder eines Ortes innerhalb eines Zeitraumes anzeigen. Durch die Anzeige von Zeiträumen können Sie verfolgen, wie ein Objekt während seiner Lebensdauer aktualisiert wurde. Auf diese Weise wird die Entwicklung der Daten deutlich gemacht, und Sie können die Änderungen an einem Objekt anzeigen und vergleichen.

Im Abfrage-Generator für Definitionsabfragen von ArcMap können Moment- oder Bereichsabfragen erstellt werden.

Wenn Sie ein bestimmtes Feature zu einem bestimmten Zeitpunkt anzeigen möchten, geben Sie dessen Objekt-ID sowie das entsprechende Datum und die Uhrzeit ein.

Im Folgenden finden Sie ein Beispiel für diesen Typ von Momentabfrage:

OBJECTID = 23 AND GDB_FROM_DATE <= '2005-10-12 14:11:20' and GDB_TO_DATE > '2005-10-12 14:11:20'

Beachten Sie unbedingt, dass sich die Syntax der Felder GDB_FROM_DATE und GDB_TO_DATE je nach Datenspeichermethode der Datenbank unterscheiden kann. Sie können das Format problemlos überprüfen, indem Sie GDB_FROM_DATE oder GDB_TO_DATE auswählen und im Abfrage-Generator auf Einzelwerte anfordern klicken.

Wenn Sie mit dem Abfrage-Manager eine Bereichsabfrage ausführen möchten, öffnen Sie das Dialogfeld Abfrage-Manager, indem Sie mit der rechten Maustaste auf die Archivklasse klicken und Eigenschaften auswählen. Klicken Sie auf die Registerkarte Definitionsabfrage, und klicken Sie dann auf die Schaltfläche Abfrage-Manager.

Abfrage-Generator

Die Archivklasse weist zwei Felder auf, mit deren Hilfe Sie Datums- und Uhrzeitbereiche abfragen können: GDB_FROM_DATE und GDB_TO_DATE. Wählen Sie eines dieser Felder aus, und klicken Sie auf die Schaltfläche Einzelwerte anfordern, um die Werte und die Syntax des Datumsfeldes anzuzeigen. Anschließend können Sie mithilfe dieser Werte Abfragen erstellen oder eigene relevante Daten eingeben.

Wenn Sie beispielsweise die Änderungen eines geographischen Bereichs zwischen dem 1. Mai 2003 und dem 1. Juni 2005 anzeigen möchten, können Sie die folgende Abfrage erstellen:

GDB_FROM_DATE > '2003-05-01 12:00:00' AND GDB_FROM_DATE < '2005-06-01 12:00:00'

Mit dieser Abfrage werden sämtliche zwischen diesen Tagen eingefügten und aktualisierten Zeilen zurückgegeben.

Es ist möglich, sämtliche Einfügungen, Aktualisierungen und Löschungen zwischen zwei Zeitpunkten abzufragen. Entwickler, die diese Änderungstypen abfragen müssen, finden weitere Informationen im SDK (Software Developer Kit) unter der IVersionedTable-Schnittstelle.

HinweisHinweis:

Wenn Sie die Archivklasse direkt ändern, kann dies zu Inkonsistenzen in den archivierten Daten führen. In ArcGIS können Sie nur schreibgeschützt auf die Archivklasse zugreifen.

Umbenennen der Archivklasse

So ändern Sie den Namen einer Archivklasse:

  1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Feature-Class oder auf die Tabelle im Kataloginhaltsverzeichnis.
  2. Klicken Sie auf Eigenschaften.
  3. Klicken Sie auf die Registerkarte Allgemein.
  4. Am unteren Rand des Dialogfeldes befindet sich ein Abschnitt, mit dem Datum und der Uhrzeit, an dem bzw. zu der die Archivierung aktiviert wurde, und mit dem Namen der Archivklasse. Klicken Sie in das Textfeld Name der Archivklasse, und geben Sie einen neuen Namen ein.

Verwalten von Indizes für eine Archivklasse

Sie können die Indizes für eine Archivklasse genauso wie für jede andere Feature-Class oder Tabelle verwalten.

  1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Feature-Class oder auf die Tabelle im Kataloginhaltsverzeichnis.
  2. Klicken Sie auf Eigenschaften.
  3. Klicken Sie auf die Registerkarte Indizes.
  4. Wählen Sie Am oberen Rand des Dialogfeldes die Option Archivklasse aus der Dropdown-Liste Indizes hinzufügen aus.
  5. Nun können Sie die Attribute und räumlichen Indizes der Archivklasse ändern. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen von Attributindizes und Ändern eines räumlichen Index.

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9/11/2013