Straßennetzwerk ausdünnen (Kartografie)
Zusammenfassung
Generiert ein vereinfachtes Straßennetzwerk, das die Konnektivität und allgemeine Merkmale zur Anzeige in einem kleineren Maßstab beibehält.
Dieses Werkzeug generiert keine neue Ausgabe. Es weist im Unsichtbarkeitsfeld in den Eingabe-Feature-Classes Werte zu, um Features zu identifizieren, die überflüssig sind und von der Ansicht entfernt werden können, um eine vereinfachte, aber repräsentative Sammlung von Straßen zu erzeugen. Es wird keine Feature-Geometrie geändert oder gelöscht.
Mit Straßennetzwerk ausdünnen werden Features nicht tatsächlich gelöscht. Wenn Sie Features tatsächlich entfernen möchten, können Sie das Werkzeug Linie kürzen verwenden.
Das Ergebnis einer vereinfachten Straßensammlung wird von der Bedeutung, Gewichtung und Dichte der Features bestimmt. Segmente, die sehr lange Routen über die gesamte Ausdehnung der Daten darstellen, sind bedeutender als solche, die nur für lokale Fahrten erforderlich sind. Die Klassifizierung (Wichtigkeit) von Straßen wird vom Parameter Hierarchiefeld angegeben. Die Dichte des resultierenden Straßennetzwerks wird vom Parameter Minimale Länge bestimmt, der dem kürzesten Segment entspricht, dessen Darstellung im vorliegenden Maßstab sinnvoll ist.
Weitere Informationen finden Sie unter Funktionsweise von "Straßennetzwerk ausdünnen" und in der Tabelle mit empfohlen Minimalwerten als Ausgangspunkt.
Wenn sich die Eingabe-Features nicht in einem projizierten Koordinatensystem befinden, wird eine Warnung ausgelöst. Dieses Werkzeug beruht auf linearen Entfernungseinheiten, sodass in einem unprojizierten Koordinatensystem unerwartete Ergebnisse auftreten können. Es wird dringend empfohlen, dieses Werkzeug für Daten in einem projizierten Koordinatensystem auszuführen, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse gültig sind. Wenn das Koordinatensystem fehlt oder unbekannt ist, wird ein Fehler ausgelöst und keine Verarbeitung ausgeführt.
Bild
Verwendung
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Das Unsichtbarkeitsfeld muss vorhanden sein und für alle Eingabe-Feature-Classes denselben Namen tragen. Features, die sichtbar bleiben sollen, wird der Wert 0 zugewiesen; jenen, die aus der Anzeige entfernt werden sollen, wird der Wert 1 zugewiesen. Zeigen Sie die resultierende vereinfachte Sammlung mithilfe einer Layer-Definitionsabfrage oder einer Auswahl an (z. B. Unsichtbarkeit <> 1). Sie können zum Speichern von verschiedenen Ergebnissen (für verschiedene Ausgabemaßstäbe) in der gleichen Feature-Class mehrere Unsichtbarkeitsfelder verwenden.
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Das Hierarchiefeld identifiziert die relative Wichtigkeit von Features. Dies erleichtert die Ermittlung der bedeutenden Features. Der Hierarchiewert 1 bezeichnet die wichtigsten Features. Die Wichtigkeit sinkt mit steigendem Hierarchiewert. Sie erzielen optimale Ergebnisse, wenn Sie nicht mehr als fünf Hierarchieebenen verwenden. Eingabestraßen mit einer Hierarchie von 0 werden als "gesperrt" betrachtet und bleiben zusammen mit den für die Konnektivität erforderlichen benachbarten Straßen sichtbar. Das Hierarchiefeld muss vorhanden sein und für alle Eingabe-Feature-Classes denselben Namen tragen.
Die Hierarchie wird normalerweise von einem Feld abgeleitet, das die Straßenklassifizierung angibt, und entspricht der Art, wie Straßen symbolisiert werden. Sie hat keinen Bezug zu dem in der Netzwerkanalyse verwendeten Hierarchiebegriff. Hierarchiewerte gleich NULL werden nicht vom Werkzeug angenommen und lösen einen Fehler aus.
Der Parameter Minimale Länge legt sinngemäß die Auflösung (Granularität) der resultierenden vereinfachten Straßensammlung fest. Er sollte einer Länge entsprechen, die visuell so bedeutend ist, dass sie im endgültigen Maßstab einbezogen wird. Die Ergebnisse dieses Werkzeugs sind ein ausgeglichener Kompromiss zwischen den Anforderungen, die von Seiten der Hierarchie, Sichtbarkeitssperre, Auflösung, Morphologie und Konnektivität der Straßengeometrie bestehen. Daher kann die minimale Länge nicht zwangsläufig direkt im resultierenden Feature-Set gemessen werden.
Bei Verarbeitung großer Straßen-Datasets oder gemeinsamer Verarbeitung mehrerer Datasets werden möglicherweise Speichereinschränkungen überschritten. Erwägen Sie in diesem Fall, die Eingabedaten partitionsweise zu verarbeiten, indem Sie eine relevante Polygon-Feature-Class in der Umgebungseinstellung Kartografische Partitionen angeben. Die Teile der Daten, die durch Partitionsgrenzen definiert werden, werden sequenziell verarbeitet. Die sich ergebenden Feature-Classes sind an den Partitionsrändern nahtlos und konsistent. Weitere Informationen zum Ausführen dieses Werkzeugs mit Partitionierung finden Sie unter Funktionsweise von "Straßennetzwerk ausdünnen".
Die Integrität der Ergebnisse dieses Werkzeugs hängt von der topologischen Integrität der Eingaben ab. Es müssen korrekte Verbindungen an Schnittpunkten vorhanden sein, damit die Konnektivität des Straßennetzwerks verlässlich dargestellt werden kann. Weitere Informationen zu Datenanforderungen und andere hilfreiche Tipps finden Sie unter Funktionsweise von "Straßennetzwerk ausdünnen".
Wenn die Eingabe einen Feature-Layer enthält, der auf eine Repräsentation verweist, werden alle mit der Repräsentation verknüpften Geometrie-Overrides als Eingabegeometrie verwendet, um die Morphologie und Konnektivität der Straßensammlung zu bestimmen. Ebenso werden Repräsentations-Sichtbarkeits-Overrides beachtet, sodass sichergestellt ist, dass nicht sichtbare Repräsentationen nicht in die resultierende Straßensammlung aufgenommen werden. Benachbarte Straßen werden zur Erhaltung der Konnektivität entsprechend behandelt.
Syntax
Parameter | Erläuterung | Datentyp |
in_features [in_features,...] |
Die eingegebenen linearen Straßen, die ausgedünnt werden und eine vereinfachte Sammlung zur Anzeige in kleineren Maßstäben ergeben. | Feature Layer |
minimum_length |
Angabe des kürzesten Straßensegments, dessen Anzeige im Ausgabemaßstab sinnvoll ist. Dies steuert die Auflösung (Dichte) der resultierenden Straßensammlung. Wenn die Einheiten in Punkten, Millimetern, Zentimetern oder Zoll angegeben sind, wird der Wert in Seiteneinheiten verwendet und der Bezugsmaßstab berücksichtigt. | Linear unit |
invisibility_field |
Das Feld, in dem die Ergebnisse des Werkzeugs gespeichert werden. Features, die an der sich ergebenden vereinfachten Straßensammlung beteiligt sind, weisen den Wert 0 (null) auf. Irrelevante Features weisen den Wert 1 auf. Zum Anzeigen der resultierenden Straßensammlung kann eine Layer-Definitionsabfrage verwendet werden. Dieses Feld muss vorhanden sein und für alle Eingabe-Feature-Classes denselben Namen tragen. | String |
hierarchy_field |
Das Feld, das hierarchische Rangstufen für die Bedeutung der Features enthält, wobei 1 eine große und größere Ganzzahlen eine geringere Bedeutung darstellen. Der Wert 0 bewirkt, dass das Feature in der Ausgabesammlung sichtbar bleibt. Dieses Feld muss vorhanden sein und für alle Eingabe-Feature-Classes denselben Namen tragen. Hierarchiewerte gleich NULL werden nicht angenommen und lösen einen Fehler aus. | String |
Codebeispiel
Das folgende Skript im Python-Fenster veranschaulicht, wie Sie das Werkzeug "ThinRoadNetwork" im unmittelbaren Modus verwenden.
import arcpy
from arcpy import env
env.workspace = "C:/data/cartography.gdb/transportation"
arcpy.ThinRoadNetwork_cartography("roads.lyr", "1000 meters", "invisible", "level")
Dieses eigenständige Skript stellt ein Beispiel für die Verwendung des Werkzeugs "ThinRoadNetwork" dar.
# Name: ThinRoadNetwork_standalone_script.py
# Description: Removes a subset of road segments to create a simplified road network that retains the connectivity and character of the input.
# Author: ESRI
# Import system modules
import arcpy
from arcpy import env
# Set environment settings
env.workspace = "C:/data/cartography.gdb/transportation"
# Set local variables
in_features = "roads.lyr"
minimum_length = "1000 meters"
invisibility_field = "invisible"
level_field = "level"
# Execute Thin Road Network
arcpy.ThinRoadNetwork_cartography(in_features, minimum_length, invisibility_field, level_field)
Umgebung
- Bezugsmaßstab
Der Bezugsmaßstab wird nur berücksichtigt, wenn der Parameter Minimale Länge in Seiteneinheiten eingegeben wird. Wenn der Bezugsmaßstab verfügbar ist, basiert die Erkennung falscher Sackgassen auf der Feature-Trennung von 0,5 mm in diesem Maßstab. Andernfalls wird das Doppelte der Toleranz des Raumbezugs verwendet.