Geodatabase-Sperren
Während Benutzer Daten bearbeiten und abfragen, kann ArcGIS Sperren auf Datasets in der Geodatabase automatisch anwenden und aufheben, um bei der Verwaltung von Änderungen Konflikte mit anderen Benutzern zu vermeiden. Wenn Objekte in einer Geodatabase gesperrt sind, ändert sich der Zugriff auf diese Objekte. Die Registerkarte Sperren im Dialogfeld Geodatabase-Verwaltung ermöglicht es Ihnen, Sperren in der Geodatabase anzuzeigen und zu verwalten. In diesem Dialogfeld können Sie aktive Sperren auf Datasets und Versionen sehen und erkennen, welcher Benutzer die Sperre abgerufen hat. So können Sie feststellen, wer eventuell verhindert, dass Sie Vorgänge auf bestimmten Datasets und Versionen bearbeiten. Das kann Ihnen dabei helfen, Bearbeitungsprozesse mit anderen Benutzern zu koordinieren.
Ob Sie ein bestimmtes Dataset anzeigen oder versionieren können, hängt von Ihrer Berechtigungsstufe für diese Objekte ab.
Der Geodatabase-Administrator kann die Registerkarte Sperren des Dialogfeldes Geodatabase-Verwaltung verwenden, um allgemeine Wartungsaufgaben in einer Geodatabase zu verwalten. Indem der Administrator alle Sperren in einer Geodatabase anzeigt, kann er sehen, welche Benutzer möglicherweise bestimmte Datasets und Versionen in einer Wartungsaufgabe blockieren, beispielsweise das Abgleichen von Daten oder Komprimieren der Geodatabase. Der Administrator kann dann anhand der Liste der Sperren beurteilen, ob es sicher ist, Benutzer zu trennen, sodass diese Prozesse ausgeführt werden können.
Modus der Sperre
Eine Geodatabase-Sperre befindet sich immer in einem von zwei verschiedenen Modi: freigegeben oder exklusiv.
ArcGIS setzt automatisch eine freigegebene Sperre auf ein einzelnes Dataset, wenn dieses verwendet wird, zum Beispiel immer dann, wenn ein Benutzer die Inhalte einer Feature-Class oder einer Tabelle bearbeitet oder abfragt. Dadurch wird verhindert, dass andere Benutzer Änderungen am zugrunde liegenden Dataset oder dessen Schema vornehmen können, während es in Verwendung ist. Jederzeit können beliebig viele freigegebene Sperren auf eine einzelne Feature-Class oder Tabelle gesetzt werden.
Eine exklusive Sperre dient dazu, ein Dataset der Geodatabase für die Verwendung durch andere Benutzer zu sperren, damit erforderliche Änderungen vorgenommen werden können, zum Beispiel der Abgleich einer Version. Sobald ein Benutzer mit entsprechenden Berechtigungen damit beginnt, Änderungen an einem Dataset in der Geodatabase vorzunehmen, setzt ArcGIS automatisch eine exklusive Sperre auf die individuelle Attributtabelle, Feature-Class-Tabelle, Raster-Tabelle oder das Dataset. Ist für dieses Dataset jedoch eine freigegebene Sperre vorhanden, kann keine exklusive Sperre gesetzt werden.
Eine exklusive Sperre wird von einer freigegebenen Sperre heraufgestuft und zu einer freigegebenen Sperre zurückgestuft, wenn sie nicht mehr benötigt wird. Es kann nur jeweils eine exklusive Sperre auf ein Dataset oder eine Version angewendet werden.
Typen von Sperren
Es gibt drei verschiedene Typen von Sperren in einer ArcSDE-Geodatabase: Schemasperren, Sitzungssperren und Versionssperren.
Schemasperren
Eine freigegebene Schemasperre wird immer dann angefordert, wenn ein Dataset in ArcGIS geöffnet wird. Wenn das Schema des Datasets auf irgendeine Weise geändert wird, wird diese freigegebene Schemasperre während der Schemaänderungen von einer freigegebenen zu einer exklusiven Sperre heraufgestuft. Dies bietet Konsistenz in einer Mehrbenutzerumgebung, indem verhindert wird, dass sich das Schema eines Datasets ändert, wenn andere Benutzer dieses Dataset geöffnet haben.
Datenbesitzer können auf ihren Daten angewendete Schemasperren sehen. Geodatabase-Administratoren können alle Schemasperren auf der Registerkarte Sperren im Dialogfeld Geodatabase-Verwaltung sehen.
Statussperren
Eine freigegebene Statussperre wird immer dann angefordert, wenn eine Version in ArcGIS geöffnet wird. Versionen werden immer dann geöffnet, wenn eine versionierte Repräsentation eines Datasets in ArcGIS geöffnet ist.
Nur Geodatabase-Administratoren können alle Statussperren auf der Registerkarte Sperren im Dialogfeld Geodatabase-Verwaltung sehen.
Versionssperren
Eine freigegebene Versionssperre wird abgerufen, wenn eine Editiersitzung für eine bestimmte Version gestartet wird. Wenn eine Version mit einer Zielversion abgeglichen wird, wird die freigegebene Versionssperre für die Dauer des Abgleichvorgangs auf eine exklusive Sperre hochgestuft. Wenn zwei Benutzer dieselbe Version bearbeiten, wenden beide eine freigegebene Sperre auf diese Version an. Kein Benutzer kann mit einer Zielversion abgleichen, für die eine exklusive Sperre erforderlich ist, bis der andere Benutzer die Bearbeitung abschließt und dadurch seine freigegebene Sperre auf der Version aufhebt.
Nur Geodatabase-Administratoren können die Versionssperren auf der Registerkarte Sperren im Dialogfeld Geodatabase-Verwaltung sehen.
Weitere Informationen zum Verwalten von Sperren in einer Geodatabase