Registrieren von Daten beim Server
Als Serveradministrator haben Sie die Möglichkeit, Ihre Datenordner, Datenbanken und Geodatabases beim ArcGIS-Server zu registrieren. Eine Datenregistrierung stellt dem Server eine Liste mit Speicherorten zur Verfügung, die laut Prüfung durch den Serveradministrator für den GIS-Server zugänglich sind. Die Datenregistrierung erleichtert dem GIS-Server außerdem die Anpassung von Datenpfaden, wenn Services auf verschiedenen Computern veröffentlicht werden.
Angenommen, Sie sind Serveradministrator und haben eine Abteilung mit GIS-Analysten, die Services von verschiedenen Computern aus auf Ihrem Server veröffentlichen möchten. Mit den Systemwerkzeugen in ArcGIS for Desktop könnten Sie eine Gruppe von genehmigten Ordnern und Datenbanken beim Server registrieren und Ihren Analysten diese Verzeichnisse mitteilen. Auf diese Weise können Sie die Anzahl von Ereignissen reduzieren, bei denen Analysten vor Berechtigungsproblemen stehen und keine Veröffentlichungen auf dem Server durchführen können.
Datenquellen, die beim Server registriert werden können
Die folgenden Datenquellen können bei ArcGIS registriert werden:
- Datenbanken
- Enterprise-Geodatabases
- Ordner mit dateibasierten Daten
Sie können jede mit ArcGIS kompatible Enterprise-Datenbank registrieren, indem Sie auf die Datenbankverbindungsdatei (SDE-Datei) verweisen. Da Datenbanken Enterprise-Geodatabases enthalten können, die beide über Datenbankverbindungsdateien aufgerufen werden können, sind die Begriffe "Enterprise-Geodatabase" und "Datenbank" in diesem Abschnitt austauschbar, wenn nicht anders angegeben.
Sie können auch lokale Ordner und freigegebene Betriebssystemordner beim Server registrieren. Diese können Shapefiles, File-Geodatabases und andere GIS-Ressourcen enthalten. Wenn Sie einen Ordner registrieren, werden dessen Unterordner ebenfalls registriert.
Wenn die Datenspeicherorte geändert werden, sollten Sie die registrierten Datenspeicherort mit ArcGIS for Desktop oder ArcGIS Server Manager aktualisieren.
Bevor Daten beim Server registriert werden
Durch die Registrierung von Datenbanken und Datenordnern werden dem ArcGIS-Server-Konto keine Berechtigungen für den Zugriff auf Ihre Daten erteilt. Bevor Sie Ihre Daten registrieren, müssen Sie sicherstellen, dass das ArcGIS-Server-Konto zumindest über Leseberechtigungen für diese Daten verfügt. Weitere Informationen zu diesem Prozess finden Sie unter Bereitstellen der Daten für den ArcGIS-Server.
Installieren der Datenbank-Clientsoftware für Ihre Datenbank
Bevor Sie eine Datenbank beim ArcGIS-Server registrieren, müssen Sie sicherstellen, dass die 64-Bit-Version der Client-Software der Datenbank auf jedem GIS-Server in Ihrer Site installiert ist. Wenn Sie beispielsweise planen, eine SQL Server-Datenbank zu installieren, muss SQL Server Native Client auf jedem GIS-Server Ihrer Site installiert sein.
Nachdem Sie die Client-Software installiert haben, starten Sie den ArcGIS-Server neu.
Eine Beschreibung der für die jeweilige Datenbank erforderlichen Client-Software erhalten Sie über die folgenden Links:
Szenarien zum Registrieren von Daten beim ArcGIS-Server
Bevor Sie Ihre Daten registrieren, überprüfen Sie die folgenden Szenarien und berücksichtigen Sie die Workflow-Beziehungen:
Wenn der Computer des Publishers und der Server mit der gleichen Datenbank arbeiten
Wenn der Computer des Publishers und der Server mit der gleichen Datenbank arbeiten, importieren Sie die Datenbankverbindung des Publishers und stellen Sie die Datenbankverbindung des Servers auf Die gleiche wie die Publisher-Datenbankverbindung ein, wenn Sie Ihre Daten registrieren.
Verwendung dieses Szenarios
Verwenden Sie dieses Szenario, wenn Sie vermeiden möchten, dass eine Kopie der Daten auf dem Server abgelegt wird. Angenommen, Sie möchten einen Karten-Service auf dem ArcGIS-Server veröffentlichen, indem Sie Daten aus einer lokalen Enterprise-Geodatabase verwenden. Wenn Sie vermeiden möchten, dass eine Kopie der von Ihrem Kartendokument referenzierten Daten auf dem Server gespeichert wird, importieren Sie die Datenbankverbindung des Publishers und stellen Sie die Datenbankverbindung des Servers auf Die gleiche wie die Publisher-Datenbankverbindung ein. Nach der Veröffentlichung werden die in Ihrer Enterprise-Geodatabase gespeicherten Daten weiterhin vom Kartendokument referenziert.
Überlegungen, die gegen das Verwenden dieses Szenarios sprechen
- Wenn sich Ihre Daten in einer File-Geodatabase oder in einem Dateiverzeichnis befinden. Verwenden Sie stattdessen das nächste Szenario.
- Wenn Sie eine separate Kopie der Daten in Ihrer Enterprise-Geodatabase zur Verwendung im Web speichern möchten.
Wenn der Computer des Publishers und der Server über den gleichen Ordner arbeiten
Wenn der Computer des Publishers und der Server über den gleichen Ordner arbeiten, geben Sie den Ordnerpfad des Publishers an und stellen Sie den Ordnerpfad des Servers auf Die gleiche wie die Publisher-Datenbankverbindung ein, wenn Sie Ihre Daten registrieren. Dieses Szenario ist das gleiche wie das vorherige, mit Ausnahme der Tatsache, dass Ordner statt Geodatabases verwendet werden.
Verwendung dieses Szenarios
Verwenden Sie dieses Szenario, wenn Sie vermeiden möchten, dass eine Kopie der Daten auf dem Server abgelegt wird. Angenommen Sie möchten einen Geoverarbeitungs-Service auf dem ArcGIS-Server veröffentlichen, indem Sie Daten aus einem Netzwerkverzeichnis verwenden. Wenn Sie vermeiden möchten, dass eine Kopie der Daten des Geoverarbeitungs-Service auf dem Server gespeichert wird, geben Sie den Ordnerpfad des Publishers an und stellen Sie den Ordnerpfad des Servers auf Die gleiche wie die Publisher-Datenbankverbindung ein. Nach dem Veröffentlichen werden das Geoverarbeitungsmodell, die Eingaben, Ausgaben, Skripte und Projektdaten, die in Ihrem Netzwerkverzeichnis gespeichert sind, weiterhin vom Geoverarbeitungs-Service referenziert.
Dieses Szenario ist auch dann von Vorteil, wenn Sie über eine Linux-basierte ArcGIS-Server-Site verfügen, die all Ihre Daten verwaltet, und wenn Sie den Computer für die Verwendung von Samba eingerichtet haben, um die Dateifreigabe zwischen Windows und Linux zu ermöglichen. Wenn Sie beispielsweise ein Kartendokument veröffentlichen möchten, das die Daten auf Ihrem Linux-Computer referenziert, registrieren Sie das Samba-Verzeichnis (\\net\data) als Ordner des Publishers und registrieren Sie das Linux-Verzeichnis (/net/data) als Ordner des Servers. Beim Veröffentlichen wird das Kartendokument automatisch so geändert, dass es das Verzeichnis auf dem Linux-Computer referenziert.
Bei Verwendung eines Samba-Verzeichnisses für den Austausch von Daten zwischen Windows und Linux sollten Sie das opportunistische Sperren in Ihren Samba-Konfigurationseinstellungen vor dem Veröffentlichen deaktivieren. Ansonsten können Fehler beim Veröffentlichen auftreten. Vollständige Anweisungen finden Sie unter Allgemeine Probleme und Lösungen.
Überlegungen, die gegen das Verwenden dieses Szenarios sprechen
- Wenn sich Ihre Daten in einer Datenbank befinden. Verwenden Sie stattdessen das vorherige Szenario.
- Wenn Sie Feature- oder WFS-T-Services veröffentlichen möchten.
Wenn der Computer des Publishers und der Server mit unterschiedlichen Datenbanken arbeiten
Aufgrund von Firewalls, aufgrund der Unterschiede zwischen Computerplattformen oder aufgrund des Wunsches, eine separate Kopie der Daten zur Verwendung im Web beizubehalten, arbeiten der Publisher und der Server möglicherweise mit unterschiedlichen Datenbanken. Wenn Sie Ihre Daten mit diesem Szenario registrieren möchten, müssen Sie sowohl die Verbindung zur Datenbank des Publishers als auch die Verbindung zur Datenbank des Servers importieren.
Verwendung dieses Szenarios
Verwenden Sie dieses Szenario, wenn Sie eine separate Kopie der Daten in Ihrer lokalen Enterprise-Geodatabase zur Verwendung im Web speichern möchten. In diesem Fall müssen Sie sicherstellen, dass eine Kopie der in der Geodatabase Ihres Publishers befindlichen Daten in der Geodatabase des Servers vorhanden ist. Dieses Szenario kann nur für Enterprise-Geodatabases, nicht für Datenbanken, verwendet werden.
Eine Möglichkeit, Ihre Daten in der Enterprise-Geodatabase des Servers zu speichern besteht darin, die Option Geodaten-Service für Serverdatenbank erstellen zu aktivieren, wenn Sie Ihre Enterprise-Geodatabase registrieren. Durch Auswahl dieser Option wird ein Geodaten-Service erstellt, mit dem Sie ein Replikat der Daten in der Geodatabase des Publishers manuell an die Geodatabase des Servers senden können.
Sie können den Geodaten-Service auch zum Synchronisieren der Enterprise-Geodatabases verwenden und dabei sicherstellen, dass alle nachfolgenden Änderungen, die an der Datenbank des Publishers vorgenommen werden, in der Datenbank des Servers ersichtlich sind. Dies ist insbesondere in Cloud-Bereitstellungen wie beispielsweise einem ArcGIS-Server für Amazon Web Services von Vorteil, da sich niemand beim Cloud-Computer anmelden und den Datentransfer ausführen muss.
Dieses Szenario eignet sich auch gut für die Veröffentlichung von Feature-Services auf lokalen oder Cloud-Servern. Wenn Sie beispielsweise einen Feature-Service mit diesem Szenario veröffentlichen, können lokal vorgenommene Änderungen in die Geodatabase des Servers übermittelt werden, wodurch Sie Endbenutzern Ihres Feature-Service zur Verfügung gestellt werden. Wenn dagegen Web-Editoren Features in der Geodatabase des Servers ändern, können die Änderungen mit der Geodatabase des Publishers synchronisiert werden.
Überlegungen, die gegen das Verwenden dieses Szenarios sprechen
- Wenn sich Ihre Daten in einer File-Geodatabase oder in einem Dateiverzeichnis befinden. Verwenden Sie stattdessen das nächste Szenario.
- Wenn sich Ihre Daten in einer Datenbank befinden. Verwenden Sie stattdessen das erste Szenario.
- Wenn Sie keine separate Kopie Ihrer Geodatabase auf dem Server speichern möchten.
Wenn der Computer des Publishers und der Server über unterschiedliche Ordner arbeiten
Aufgrund von Firewalls, aufgrund der Unterschiede zwischen Computerplattformen oder aufgrund des Wunsches, eine separate Kopie der Daten zur Verwendung im Web beizubehalten, arbeiten der Publisher und der Server möglicherweise mit unterschiedlichen Datenordnern. Wenn Sie Ihre Daten mit diesem Szenario registrieren möchten, müssen Sie den Pfad zum Ordner des Publishers und den Pfad zum Ordner des Servers eingeben.
Verwendung dieses Szenarios
Dieses Szenario ist nützlich für Linux-Bereitstellungen, Cloud-Bereitstellungen oder alle Bereitstellungen, bei denen Publisher und Webbenutzer mit separaten Datenkopien arbeiten.
Wenn Sie beispielsweise einen Karten-Service aus ArcGIS for Desktop auf einer Linux-basierten ArcGIS-Server-Site veröffentlichen möchten, können Sie eine identische Kopie der Daten Ihres Kartendokuments erstellen und die Daten auf dem Linux-basierten Server ablegen. Nachdem Sie die beiden Verzeichnisse beim Server registriert und veröffentlicht haben, wird das Kartendokument automatisch so geändert, dass es den Ordner auf dem Linux-basierten Server referenziert.
Dieses Szenario kann bei Veröffentlichungen auf einem cloudbasierten Server wie einem ArcGIS-Server für Amazon Web Services nützlich sein. Sie können Ihre lokalen Daten beispielsweise kopieren und in einem beliebigen Verzeichnis in der Cloud speichern. Beim Veröffentlichen werden die Datenpfade automatisch so geändert, dass sie das Verzeichnis auf dem Cloud-Server referenzieren. Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, dass sich jemand für den Datentransfer in die Cloud beim Cloud-Computer anmelden muss (die Übertragung kann per FTP, per Kopieren und Einfügen auf dem Remote-Desktop usw. erfolgen).
Überlegungen, die gegen das Verwenden dieses Szenarios sprechen
- Wenn sich Ihre Daten in einer Enterprise-Geodatabase befinden. Verwenden Sie stattdessen das vorherige Szenario.
- Wenn sich Ihre Daten in einer Datenbank befinden. Verwenden Sie stattdessen das erste Szenario.
- Wenn Sie keine separate Kopie Ihrer Daten auf dem Server speichern möchten.
So registrieren Sie Ihre Daten beim Server
Sie können Ihre Datenordner und Enterprise-Geodatabases mit ArcGIS Server Manager oder ArcGIS for Desktop registrieren. Eine vollständige Anleitung finden Sie in den folgenden Themen: