Kopieren und Einfügen von Daten zwischen Datenbanken in ArcGIS

Daten können über ArcGIS for Desktop aus einer Datenbank kopiert und in eine andere Datenbank oder eine Geodatabase eingefügt werden.

Wenn Sie Daten von einer Datenbank in eine Datenbank eines anderen Typs verschieben, ändern sich möglicherweise die in der Tabelle für die Attribute verwendeten Datentypen. Wenn Sie z. B. eine Tabelle mit einem UniqueIdentifier-Feld von SQL Server kopieren und diese in eine PostgreSQL-Datenbank einfügen, wird das Feld in ein Varchar-Feld umgewandelt.

Beachten Sie, dass ArcGIS keine Datentypen oder Definitionen einfügen kann, die nicht unterstützt werden. Das bedeutet, dass die in der Zieldatenbank erstellte Tabelle oder Feature-Class Folgendes enthält:

• Von ArcGIS unterstützte Datentypen

  Spalten, die keinem ArcGIS-Datentyp zugeordnet werden können, werden nicht in der Feature-Class in der Zieldatenbank erstellt. Eine Liste der unterstützten Datentypen finden Sie unter In ArcGIS unterstützte DBMS-Datentypen.

• Eine räumliche Spalte

  Für Feature-Classes wird die erste räumliche Spalte verwendet; die zweite Spalte wird nicht in der Ziel-Feature-Class erstellt. Wenn die zweite räumliche Spalte verwendet werden soll, definieren Sie eine Sicht oder einen Abfrage-Layer für die Quelltabelle, die bzw. der nur die zweite räumliche Spalte enthält. Wenn Sie eine Sicht erstellen, können Sie sie aus der Quelldatenbank kopieren und in die Zieldatenbank einfügen. Wenn Sie einen Abfrage-Layer definieren, können Sie die Daten aus dem Abfrage-Layer in eine neue Feature-Class in der Zieldatenbank exportieren.

• Ein Geometrietyp

  Wenn die Quell-Feature-Class mehrere Geometrietypen (Punkte, Linien, Polygone, Multipoints) enthält, verwendet ArcGIS den Geometrietyp der ersten Zeile in der Quell-Feature-Class, wenn Sie die Feature-Class in die Zieldatenbank einfügen. Wenn Sie steuern möchten, welcher Geometrietyp in der Ziel-Feature-Class verwendet wird, erstellen Sie einen Abfrage-Layer der Quell-Feature-Class, und legen Sie den zu verwendenden Geometrietyp fest. Exportieren Sie die Daten anschließend aus dem Abfrage-Layer in die Zieldatenbank. Auf diese Weise enthält die in der Zieldatenbank erstellte Feature-Class nur die Datensätze des Geometrietyps, den Sie für den Abfrage-Layer definiert haben.

• Eine Dimensionalität

  Wenn die Datensätze in der Quell-Feature-Class mit verschiedenen Dimensionalitäten (xy, xyz, xym, xyzm) definiert sind, verwendet ArcGIS die Dimensionalität der ersten Zeile in der Quell-Feature-Class. Datensätze, die nicht mit dieser Dimensionalität übereinstimmen, werden nicht in der Ziel-Feature-Class erstellt. Wenn Sie angeben möchten, welche Dimensionalität in der Ziel-Feature-Class verwendet wird, erstellen Sie einen Abfrage-Layer der Quell-Feature-Class, und legen Sie die zu verwendende Dimensionalität fest. Exportieren Sie die Daten anschließend aus dem Abfrage-Layer in die Zieldatenbank. Auf diese Weise verwenden alle Datensätze in der Feature-Class, die in der Zieldatenbank erstellt wird, diese Dimensionalität. Wenn Sie z. B. einen Abfrage-Layer mit Z-Dimensionen, aber ohne M-Dimensionen definieren, fehlen den Datensätzen, die M-Dimensionsangaben in der Quell-Feature-Class enthalten, diese Informationen in der Ziel-Feature-Class. Datensätze, die in der Quell-Feature-Class nur XY-Koordinaten aufweisen, verfügen in der Ziel-Feature-Class über X-, Y- und Z-Koordinaten (die Z-Koordinate wird auf 0 festgelegt).

• Eine Raumbezugs-ID

  Wenn die Quell-Feature-Class einen definierten Raumbezug aufweist, den ArcGIS erkennt, wird der gleiche Raumbezug für die Feature-Class in der Zieldatenbank verwendet. Wenn für die Feature-Class kein Raumbezug definiert wird, verwendet ArcGIS den Raumbezug der ersten Zeile in der Tabelle. Datensätze, die nicht mit dem Raumbezug übereinstimmen, werden nicht in der Feature-Class in der Zieldatenbank erstellt. Wenn dagegen der Raumbezug für die Tabelle oder die erste Zeile nicht erkannt wird (wenn beispielsweise ein benutzerdefinierter Raumbezug verwendet wird), variiert der Raumbezug, der in der Ziel-Feature-Class verwendet wird, abhängig von Ihrem DBMS. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt "Wie das Raumbezugssystem in ArcGIS verwendet wird" unter Raumbezüge.

In den folgenden Schritten wird erläutert, wie eine Tabelle, eine Feature-Class oder eine Sicht mithilfe von "Kopieren" und "Einfügen" zwischen Datenbanken oder von einer Geodatabase in eine Datenbank verschoben wird.

Schritte:

1. Starten Sie ArcMap, und öffnen Sie das Fenster Katalog.
2. Erstellen Sie im Kataloginhaltsverzeichnis Verbindungen sowohl zur Quell- als auch zur Zieldatenbank.

   Stellen Sie dabei sicher, dass Sie über Zugriffsberechtigungen zu den Daten in der Quelldatenbank und über Berechtigungen zum Erstellen von Tabellen in der Zieldatenbank verfügen.

3. Bereiten Sie ggf. die zu verschiebenden Daten oder mehrere räumliche Spalten für die Feature-Class vor, und schließen Sie sie ein, um festzustellen, welche Eigenschaften und Spalten zusätzlich zu den Eigenschaften der Quell-Feature-Class erstellt werden.

   Wenn Sie einen Abfrage-Layer erstellen, fahren Sie mit den Schritten zum Verschieben der Daten in die Zieldatenbank fort.

   • Wenn Sie eine Feature-Class verschieben möchten, die Datensätze mit verschiedenen Dimensionalitäten, Geometrietypen oder Raumbezügen aufweist, ziehen Sie die Tabelle auf die Karte, und ändern Sie den resultierenden Abfrage-Layer, indem Sie eine Dimensionalität, einen Geometrietyp oder einen Raumbezug auswählen. Um die Daten in die Zieldatenbank zu verschieben, exportieren Sie den Abfrage-Layer. (Sie können einen Abfrage-Layer nicht kopieren und einfügen.)
   • Wenn die Feature-Class mehrere räumliche Spalten aufweist, erstellen Sie eine Datenbanksicht, die nur eine der räumlichen Spalten enthält, und fahren Sie mit dem Kopieren und Einfügen fort.
4. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Tabelle, die Feature-Class oder die Sicht in der Quelldatenbank, und klicken Sie auf Kopieren.
5. Klicken Sie in der Quelldatenbank mit der rechten Maustaste auf das Kataloginhaltsverzeichnis und klicken Sie auf Einfügen.

   Der Eigentümer der Daten in der Zieldatenbank ist die Anmelderolle, die Sie zur Herstellung der Verbindung verwendet haben.

   Hinweis:

   Um Daten in eine PostgreSQL- oder SQL Server-Datenbank einzufügen, muss der mit der Zieldatenbank verbundene Benutzer über ein Schema mit dem gleichen Namen wie der Datenbankbenutzername verfügen.

Alternativ können Sie die Tabelle, die Feature-Class oder die Sicht in der Quelldatenbank auswählen und in die Zieldatenbank ziehen. Bei diesem Drag & Drop-Verfahren werden die gleichen Aktionen ausgeführt, die auch beim Kopieren und Einfügen ausgeführt werden.
6. Wenn Sie eine Feature-Class verschieben, wird das Dialogfeld Datentransfer geöffnet. Hier können Sie auswählen, welcher räumliche Datentyp für die räumliche Spalte in der Zieldatenbank verwendet werden soll. Klicken Sie auf die Spalte Konfigurationsschlüsselwort, wählen Sie einen räumlichen Datentyp aus der Dropdown-Liste aus, und klicken Sie dann auf OK.

Die neue Tabelle bzw. Feature-Class wird in der Zieldatenbank erstellt.