Verarbeitung im Vordergrund und Hintergrund

Sie können steuern, ob Werkzeuge im Vordergrund oder im Hintergrund ausgeführt werden, indem Sie auf der Werkzeugleiste Standard auf Geoverarbeitung > Geoverarbeitungsoptionen klicken.

Im Fenster Hintergrundverarbeitung geben Sie an, ob ein Werkzeug im Vordergrund- oder Hintergrundmodus ausgeführt wird.

Hintergrundverarbeitung

Wenn Sie ein Werkzeug mithilfe seines Dialogfeldes oder über das Python-Fenster ausführen, wird der Status des Werkzeugs wie unten dargestellt angezeigt.

Statusanzeige und Benachrichtigung der Hintergrundverarbeitung

Sie können den Status auch im Ergebnisfenster verfolgen. Das Fenster Ergebnisse kann auf folgende Arten geöffnet werden:

Während ein Werkzeug im Hintergrund ausgeführt wird, können Sie über das Werkzeugdialogfeld weitere Werkzeuge für die Ausführung auswählen. Es wird nur jeweils ein Werkzeug im Hintergrund ausgeführt. Alle anderen Werkzeuge sind ausstehend (warten auf ihre Ausführung). Nachdem die Ausführung eines Werkzeugs beendet wurde, beginnt die Ausführung des nächsten wartenden Werkzeugs.

Sie können keine Editiersitzung starten, wenn im Hintergrund Werkzeuge ausgeführt werden. Wenn Werkzeuge im Hintergrund ausgeführt werden, werden Sie in einem Meldungsfeld darüber informiert, dass die Editiersitzung nicht gestartet werden kann. Bevor Sie eine Editiersitzung beginnen können, müssen Sie auf die Beendigung der Ausführung aller Geoverarbeitungswerkzeuge im Hintergrund warten (oder diese abbrechen).

Wenn bei der Hintergrundverarbeitung im Python-Fenster ein Werkzeug ausgeführt wird, kann das Python-Fenster erst nach Beendigung des Werkzeugs verwendet werden.

Benutzerdefinierte Modell- und Skriptwerkzeuge werden standardmäßig im Vordergrund ausgeführt

Benutzerdefinierte Modell- und Skriptwerkzeuge werden standardmäßig im Vordergrund ausgeführt. Dies ist auch der Fall, wenn Sie die Hintergrundverarbeitung aktiviert haben. Sie müssen zwei Schritte ausführen, um für benutzerdefinierte Werkzeuge die Ausführung im Hintergrund zuzulassen:

  1. Stellen Sie sicher, dass das Werkzeug die unter Ausführen von benutzerdefinierten Werkzeugen (Modell oder Skript) im Hintergrund angegebenen Richtlinien einhält.
  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das benutzerdefinierte Modell- oder Skriptwerkzeug, und wählen Sie Eigenschaften. Deaktivieren Sie auf der Registerkarte Allgemein die Option Immer im Vordergrund ausführen.

Betroffene ArcMap-Layer werden gesperrt, wenn ein Werkzeug im Hintergrund ausgeführt wird

Wenn die Ausgabe eines Geoverarbeitungswerkzeugs ein Layer in der Karte ist (z. B. mit dem Werkzeug Layer nach Attributen auswählen) oder wenn das Werkzeug die Eingabedaten ändert (z. B. das Werkzeug Feld hinzufügen oder ein anderes Werkzeug in der Toolbox "Editing"), wird der Layer während der Ausführung des Werkzeugs gesperrt. Über dem Layer wird im Inhaltsverzeichnis ein Sperrsymbol angezeigt, um anzugeben, dass der Layer für die Verarbeitung gesperrt ist. Wenn die Kartenanzeige während der Sperrung eines Layers aktualisiert wird, wird der Layer nicht gezeichnet. Nachdem die Verarbeitung des Werkzeugs beendet ist, wird die Kartenanzeige aktualisiert, und Sie können die Arbeit am Layer fortsetzen.

Abbrechen eines im Hintergrund ausgeführten Werkzeugs

Um die Ausführung eines im Hintergrund ausgeführten Werkzeugs abzubrechen, öffnen Sie das Ergebnisfenster und suchen nach dem Werkzeug, das momentan ausgeführt wird (daneben wird eine Sanduhr oder das Verarbeitungssymbol angezeigt). Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Ergebnis, und wählen Sie Abbrechen. Diese Methode kann auch verwendet werden, um in der Warteschlange befindliche Tasks abzubrechen, die noch nicht ausgeführt wurden.

Wenn ein Werkzeug eine Anweisung zum Abbrechen erhält, wird eine Bereinigung ausgeführt, das heißt, erstellte Daten werden gelöscht und eine Warnmeldung wird ausgegeben. Je nach Aufwand für die Bereinigung ist für das Abbrechen eines Werkzeugs unterschiedlich viel Zeit erforderlich.

Systemwerkzeuge können auch im Vordergrund ausgeführt werden, wenn die Ausführung im Hintergrund aktiviert ist

Es gibt Fälle, in denen Werkzeuge auch dann im Vordergrund ausgeführt werden, wenn die Verarbeitung im Hintergrund aktiviert ist:

  • Wenn Sie Daten bearbeiten, werden alle Geoverarbeitungswerkzeuge im Vordergrund ausgeführt. Auch wenn die bearbeiteten Daten nicht von Geoverarbeitungswerkzeugen verwendet werden, führt ArcGIS trotzdem alle Werkzeuge im Vordergrund aus. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass ein im Hintergrund ausgeführtes Werkzeug von Ihnen bearbeitete Daten ändert.
  • Wenn Sie das ModelBuilder-Fenster öffnen und ein Modell ausführen, werden alle Prozesse des Modells im Vordergrund ausgeführt. Das Arbeiten im ModelBuilder-Fenster ähnelt einer Editiersitzung. Alle Prozesse werden im Vordergrund ausgeführt, um zu vermeiden, dass eine Änderung des Workflows zu unerwünschten Ergebnissen führt.
  • Einige Systemwerkzeuge, z. B. das Werkzeug Geodatabase aktualisieren, werden aufgrund der Anforderungen in Bezug auf Datensperren und Integrität immer im Vordergrund ausgeführt. Andere Systemwerkzeuge können im Vordergrund ausgeführt werden, wenn sie auf das aktuelle Kartendokument zugreifen müssen.

Beenden von Anwendungen, wenn Werkzeuge warten oder im Hintergrund ausgeführt werden

In ArcMap (oder ArcGlobe oder ArcScene) können Sie das Dokument beenden und speichern, während Werkzeuge ausgeführt werden oder ausstehen. Wenn Sie die Anwendung beenden, wird die Ausführung aller Werkzeuge gestoppt. Der Status der ausgeführten und ausstehenden Werkzeuge wird im Ergebnisfenster des gespeicherten Dokuments in "Nicht ausgeführt" geändert. Diese Einträge verfügen über ungefüllte Symbole und können ausgeführt werden, indem Sie mit der rechten Maustaste auf das Ergebnis klicken und Erneut ausführen wählen.

Ein Werkzeug, das beim Schließen von ArcCatalog ausgeführt wird oder ausstehend ist, wird sofort gestoppt. Das Ergebnis des Werkzeugs wird in den Abschnitt Nicht ausgeführt des Ergebnisfensters verschoben. Das Werkzeug kann wie oben beschrieben erneut ausgeführt werden.

Vordergrundverarbeitung

Wenn die Hintergrundverarbeitung deaktiviert wird, werden Werkzeuge im Vordergrund ausgeführt. Sie müssen dann auf das Ende des Verarbeitungsprozesses warten, bevor Sie die Anwendung wieder verwenden können. Während der Ausführung eines Werkzeugs wird wie unten dargestellt das Fortschrittsdialogfeld angezeigt. Klicken Sie auf Details, um Ausführungsmeldungen anzuzeigen.

Normale Ausführungsmeldung

In den Meldungen des Werkzeugs wird eine Warnmeldung als grüner Text angezeigt, die mit WARNUNG beginnt, gefolgt von einem numerischen Code. Eine Warnung bedeutet, dass die Ausgabe Ihren Erwartungen möglicherweise nicht entspricht. Im unten dargestellten Fall hat das Werkzeug eine leere Ausgabe erstellt. Der numerische Code ist ein Hyperlink. Sie können darauf klicken, um eine vollständige Beschreibung der Warnung und mögliche Lösungen anzuzeigen.

Es wird eine Fehlermeldung in rotem Text angezeigt, die mit FEHLER beginnt, gefolgt von einem numerischen Code.

Warnmeldung

Nach Abschluss der Ausführung eines Werkzeugs und dem Schließen des Fortschrittsdialogfeldes können Sie im Ergebnisfenster alle Informationen zur Ausführung eines Werkzeugs überprüfen.

Abbrechen eines im Vordergrund ausgeführten Werkzeugs

Die Ausführung eines Werkzeugs können Sie abbrechen, indem Sie im Fortschrittsdialogfeld auf Abbrechen klicken.

Wenn ein Werkzeug eine Anweisung zum Abbrechen erhält, wird eine Bereinigung ausgeführt, das heißt, erstellte Daten werden gelöscht und eine Warnmeldung wird ausgegeben. Je nach Aufwand für die Bereinigung ist für das Abbrechen eines Werkzeugs unterschiedlich viel Zeit erforderlich.

Überlegungen zur Performance

Sie können sich die Hintergrundverarbeitung wie eine weitere ArcMap-Sitzung vorstellen, die auf dem Computer ausgeführt wird, ohne dass das ArcMap-Fenster dabei geöffnet ist. Dieser zusätzliche Prozess (Sitzung) wird gestartet, wenn ein Werkzeug zum ersten Mal im Hintergrund ausgeführt wird, und bleibt aktiv, bis Sie die ArcMap-Sitzung beenden. Sie werden eine kurze Verzögerung bei der Ausführung des ersten Werkzeugs bemerken, wenn der Hintergrundprozess gestartet wird.

Beim Arbeiten mit großen Datasets benötigen einige Geoverarbeitungswerkzeuge, besonders solche mit Kachelverarbeitung, alle verfügbaren Ressourcen Ihres Computers (Arbeitsspeicher und CPU). Wenn für ein Werkzeug, das Sie zur Hintergrundverarbeitung eingereicht haben, ein Fehler auftritt, weil nicht genügend Speicher verfügbar ist (Fehler "000426: Nicht genügend Speicher" oder Fehler "999998: Unerwarteter Fehler"), können Sie Folgendes versuchen:

  1. Identifizieren und beenden Sie speicherintensive Anwendungen, deren Ausführung nicht unbedingt erforderlich ist.
  2. Deaktivieren Sie die Hintergrundverarbeitung im Dialogfeld Geoverarbeitungsoptionen (Geoverarbeitung > Geoverarbeitungsoptionen). Der Hintergrundprozess wird beendet, und Ressourcen werden freigegeben.
  3. Führen Sie das Werkzeug erneut aus.

Mithilfe dieses Verfahrens wird die Hintergrundverarbeitung umgangen. Der zusätzliche Hintergrundprozess startet nicht, und die dabei nicht benötigten Ressourcen stehen für Ihr Werkzeug zur Verfügung. Vermeiden Sie während der Ausführung des Werkzeugs das Starten von speicherintensiven Anwendungen.

Dive-inDive-in:

Bei der Hintergrundverarbeitung werden zwei Prozesse gestartet. Sie können Hintergrundprozesse über den Windows Task-Manager verfolgen. Auf der Registerkarte Prozesse sehen Sie die beiden RuntimeLocalServer.exe-Prozesse, die zur Hintergrundverarbeitung gehören. Diese Prozesse sollten nie über den Task-Manager beendet werden, da dies zu unerwarteten Ergebnissen führen kann.

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9/11/2013