Bearbeiten von Feature-bezogenen Annotationen

Dieses Thema gilt nur für ArcGIS for Desktop Standard und ArcGIS for Desktop Advanced.

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Feature-bezogene Annotationen können in ArcGIS for Desktop Advanced und ArcGIS for Desktop Standard erstellt und bearbeitet werden, sind in ArcGIS for Desktop Basic jedoch schreibgeschützt.

Feature-bezogene Annotationen sind ein spezieller Typ von Geodatabase-Annotationen, die direkt mit Features verbunden sind. Eine feature-bezogene Annotation stellt den aktuellen Zustand der Features in der Geodatabase dar: Sie wird automatisch aktualisiert, wenn Features verschoben, bearbeitet oder gelöscht werden. Der Vorteil der Verwendung von Feature-bezogenen Annotationen gegenüber standardmäßigen Annotationen besteht darin, dass ArcGIS die Wartungsarbeiten für Sie durchführt. Wenn Sie z. B. ein neues Feature erstellen, wird aus den Attributen des Features automatisch eine neue Annotation generiert. Wird ein Feature verschoben oder umgeformt, wird auch die Annotation neu angeordnet. Wenn Sie ein Attribut des Features ändern, mit dem der Annotationstext verknüpft ist, wird der Annotationstext geändert. Und wenn Sie das Feature löschen, wird die Annotation ebenfalls gelöscht.

Feature-bezogene Annotationen werden als Annotation-Feature-Class in einer Geodatabase zusammen mit den verknüpften geographischen Daten (Point-, Line- oder Polygon-Feature-Class) gespeichert. Eine Geodatabase-Feature-Class kann mit einer beliebigen Anzahl von Annotation-Feature-Classes verknüpft werden. Eine Annotation-Feature-Class kann jedoch nur einer geographischen Feature-Class zugeordnet werden.

Eine Feature-bezogene Annotation-Feature-Class kann nur mit einer in derselben Geodatabase gespeicherten Feature-Class verbunden werden. Wenn die geographischen Features nicht in der Geodatabase gespeichert sind (sondern stattdessen in einem Shapefile), haben Sie zwei Möglichkeiten: Sie können entweder die geographischen Daten in eine Geodatabase-Feature-Class konvertieren und dann Feature-bezogene Annotationen dafür erstellen, oder Sie behalten das aktuelle Format der Features bei und verwenden standardmäßige Geodatabase-Annotationen.

Eine Feature-bezogene Annotation-Feature-Class wird mithilfe einer Beziehungsklasse mit ihrer Feature-Class verknüpft, und der Link zwischen jeder Annotation und dem dazugehörigem Feature ist eine abhängige Beziehung. Die Verwendung einer Beziehungsklasse ist jedoch nicht der einzige Unterschied zwischen Feature-bezogenen Annotationen und Standard-Annotationen. Sie können aus einer standardmäßigen Annotation-Feature-Class keine Feature-bezogene Annotation-Feature-Class erstellen, indem Sie diese Beziehungsklasse hinzufügen oder indem Sie einen anderen Vorgang durchführen. Wenn Sie eine Feature-bezogene Annotation erstellen möchten, müssen Sie mit einer Feature-bezogenen Annotation-Feature-Class beginnen.

Falls Sie den Text für Feature-bezogene Annotationen aktualisieren müssen, aktualisieren Sie das Ursprungs-Feature (z. B. die Attribute der Linie, mit der die Annotation verknüpft ist), von dem eine Annotation jeweils abgeleitet wurde. Dabei werden die Aktualisierungen sofort im Text des Annotations-Features widergespiegelt. Wenn Sie direkt die TextString-Eigenschaft des Annotations-Features selbst bearbeiten, werden Ihre Änderungen überschrieben, sofern das Attribut im verknüpften Feature später geändert wird.

Erstellen einer Feature-bezogenen Annotation-Feature-Class

Das Erstellen einer Feature-bezogenen Annotation erfolgt in zwei Schritten. Sie erstellen zunächst eine Annotation-Feature-Class in einer Geodatabase, um die Annotation zu speichern. Anschließend erstellen Sie die einzelnen Text-Annotationen, die mit den jeweiligen Features verbunden sind. Diese beiden Schritte können Sie in ArcMap auch gleichzeitig ausführen, indem Sie Beschriftungen in Annotationen konvertieren.

Bei der Erstellung einer Feature-bezogenen Annotation-Feature-Class haben Sie zwei Möglichkeiten. Sie können sie in ArcCatalog oder im Fenster "Katalog" erstellen. Bei der Erstellung von Feature-Daten erstellen Sie zunächst eine Feature-Class und dann eine Feature-bezogene Annotation-Feature-Class, die mit der neuen Feature-Class verknüpft ist. Wenn Sie dann in ArcMap mit den Editierwerkzeugen Features für die Feature-Class erstellen, werden gleichzeitig Annotationen erstellt und automatisch mit den Features verknüpft.

Bei der zweiten Möglichkeit, eine Feature-bezogene Annotation-Feature-Class zu erstellen, konvertieren Sie in ArcMap Beschriftungen in Annotationen-Features. Wenn bereits Features in der geographischen Feature-Class vorhanden sind, ist das der schnellste Weg zur Erstellung einer Feature-bezogenen Annotation. Beschriften Sie zunächst die Geodatabase-Feature-Class in ArcMap, und konvertieren Sie die Beschriftungen dann in Annotationen.

Erstellen von Feature-bezogenen Annotationen

Nachdem Sie eine Feature-bezogene Annotation-Feature-Class erstellt haben, müssen Sie dieser Annotationen hinzufügen. Während der Bearbeitung in ArcMap werden beim Erstellen von Features automatisch Annotationen in der zugehörigen Annotation-Feature-Class erstellt. Wenn das Feature über Standardwerte für das Feld verfügt, aus dem der Annotationstext abgeleitet wird, wird die Annotation sofort angezeigt. Falls das Feld keinen Standardwert aufweist, müssen Sie einen Attributwert für dieses Feld (oder einen Wert für die Textzeichenfolge der Annotation) eingeben, damit die verknüpfte Annotation auf der Karte angezeigt werden kann.

Wenn Sie ein geographisches Feature erstellen, wird für jede Annotationsklasse eine Annotation erstellt. Wenn beispielsweise drei Klassen (Anno1, Anno2, Anno3) vorhanden sind, werden drei Annotations-Features erstellt, und zwar für jede Klasse eine. Sie können einen SQL-Abfrageausdruck festlegen, mit dem eingeschränkt werden kann, welche Klassen zum Beschriften der geographischen Features verwendet werden sollen. Anhand des Ausdrucks wird bestimmt, wann die Annotation erstellt wird. Dies erfolgt basierend auf einem Feldwert aus der Attributtabelle der Feature-Class, mit der die Annotation verknüpft ist. Der Ausdruck kann ein beliebiges Attributfeld in der verknüpften Feature-Class enthalten, einschließlich des Beschriftungsfeldes oder der ObjectID.

Wenn beim Erstellen von Feature-bezogenen Annotationen bereits Features vorhanden sind, haben Sie mehrere Möglichkeiten, die Annotation hinzuzufügen. Eine Möglichkeit ist das Konvertieren von Beschriftungen in Annotationen. Durch die Konvertierung von Beschriftungen in Annotationen wird automatisch eine Annotation-Feature-Class erstellt, die mit Annotationselementen gefüllt wird. Nach der Konvertierung von Beschriftungen in Annotationen können Sie einzelne Textsegmente manuell an die gewünschten Positionen verschieben.

Bei der zweiten Methode zum Erstellen von Annotationen öffnen Sie zunächst ArcMap und fügen eine Geodatabase-Feature-Class sowie die damit verknüpfte Annotation-Feature-Class hinzu. Anschließend können Sie einige geographische Features auswählen und mit dem Befehl "Ausgewählte Features beschriften automatisch Annotationen in der zugehörigen Annotationsklasse für die ausgewählten Features erstellen. Sie müssen sich nicht im Bearbeitungsmodus befinden, um den Befehl "Ausgewählte Features beschriften" auszuführen. Obwohl Sie mit diesem Befehl jeweils nur Annotationen für einige Features erstellen können, ist es ratsam, beim Generieren von Annotationen die ganze Karte im Blick zu behalten.

Bearbeiten der mit Annotationen verknüpften Features

Beim Bearbeiten von Features mit Feature-bezogenen Annotationen wird die neu erstellte Annotation mithilfe der Label-Engine-Parameter platziert, auf die in der Annotation-Feature-Class verwiesen wird. Diese Bearbeitungsvorgänge umfassen z. B. das Ändern der Form eines Features, das Bearbeiten eines Feldes, auf dem ein Beschriftungsparameter basiert, das Erstellen eines neuen Features oder das Beschriften eines ausgewählten Features. Falls bei der Bearbeitung des Features nur Attribute aktualisiert werden, auf denen der Annotationstext basiert, wird der Text aktualisiert, aber die ursprüngliche Platzierung des Annotations-Features relativ zum verknüpften Feature wird beibehalten. Wird bei der Bearbeitung des Features das Shape des Features während eines Verschiebungsvorgangs aktualisiert, wird die Annotation zusammen mit dem Feature verschoben und behält die gleiche Position relativ zum Feature bei. Wenn bei der Bearbeitung das Shape des Features oder ein Attribut für die Drehung der Feldbasis aktualisiert wird, wird die Annotation gemäß den Beschriftungsregeln von der Label-Engine ersetzt.

Gemäß Voreinstellung folgen Feature-bezogene Annotationen automatisch einem Linien-Feature, mit dem sie verknüpft sind, sie können aber auch in Relation zu einem anderen Feature verschoben werden. Auf der Registerkarte "Annotation" des Dialogfeldes "Editieroptionen" können Sie diese Einstellung ändern oder festlegen, dass mit Polygonen verknüpfte Annotationen ebenfalls automatisch folgen.

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5/28/2014