Bearbeiten von Features mit Z-Werten

Mit einem Z-Wert werden normalerweise Höhen ausgedrückt, und so können Features in drei Dimensionen angezeigt werden. Für jeden Stützpunkt eines Features kann zusammen mit den XY-Positionsinformationen ein Z-Wert gespeichert werden. Zwar sind ArcMap und die Bearbeitungsumgebung zweidimensional, die Eingabe, Bearbeitung und Verwaltung von Z-Werten ist jedoch möglich.

Die Zuweisung von Z-Werten bei der Bearbeitung in ArcMap wird durch allgemeine Funktionen der Editierwerkzeuge oder -befehle bestimmt: Wird ein neues Feature erstellt oder ein vorhandenes bearbeitet? Bei den meisten Vorgängen, mit denen ein neues Feature erstellt wird, wird allen Stützpunkten der gleiche standardmäßige Z-Wert zugewiesen. Wird ein vorhandenes Feature geändert, werden neue Z-Werte interpoliert, und den bearbeiteten Stützpunkten werden aktualisierte Werte zugewiesen. Bei einigen Vorgängen bleiben die vorhandenen Z-Werte jedoch einfach erhalten.

Sie können die Z-Werte eines Features im Fenster Eigenschaften: Editierskizze anzeigen und ändern. Die Z-Werte sind in der Z-Spalte aufgeführt. Wenn Sie die Z-Werte für mehrere Stützpunkte ändern möchten, aktivieren Sie die Kontrollkästchen links von den Stützpunkten, die Sie aktualisieren möchten, klicken Sie auf die Schaltfläche Z, und geben Sie die neuen Werte ein.

Wenn Sie Z-Werte in einem Feature speichern möchten, müssen Sie beim Erstellen des Features angeben, dass die Feature-Class Z-Werte beinhaltet. Dadurch kann die Feature-Class Z-Werte erkennen. Sie können ermitteln, ob in einer Feature-Class Z-Werte berücksichtigt werden, indem Sie in ArcCatalog deren Eigenschaften öffnen, auf die Registerkarte "Allgemein" klicken und feststellen, ob unter "Geometrieeigenschaften" die Option "Koordinaten beinhalten Z-Werte" aktiviert ist. Auch das Feld "Shape" in der Attributtabelle in ArcMap enthält ein Z, wie in "Polylinie Z".

Die Aktivierung von "Koordinaten beinhalten Z-Werte" gibt an, dass die Feature-Class Z-Werte berücksichtigt und diese dort gespeichert werden können.

Wenn die vorhandene Feature-Class keine Z-Werte berücksichtigt, müssen Sie eine neue Feature-Class erstellen, in der Z-Werte gespeichert werden können, die Features aus der vorhandenen Feature-Class durch Laden oder Kopieren und Einfügen in die neue übernehmen und die Z-Werte bearbeiten. Sie benötigen nicht die Erweiterung "ArcGIS 3D Analyst", um in ArcMap Feature-Classes zu erstellen, die Z-Werte berücksichtigen, oder um Z-Werte zu bearbeiten. Wenn Sie aber über ArcGIS 3D Analyst verfügen, können Sie auch Features in ArcGlobe oder ArcScene bearbeiten.

In den folgenden Abschnitten wird das Verhalten beim Bearbeiten von Features in ArcMap beschrieben.

So werden in ArcMap neuen Features Z-Werte zugewiesen

In ArcMap werden neuen Features auf zwei Arten Z-Werte zugewiesen:

• Beim Kopieren und Einfügen eines vorhandenen Features mit Z-Werten werden in ArcMap auch die Z-Werte in das neue Feature kopiert.
• Bei allen anderen Methoden der Feature-Erstellung werden in ArcMap allen Stützpunkten standardmäßige Z-Werte zugewiesen.

Wenn Sie Features mit dem Werkzeug "Features kopieren" auf der Werkzeugleiste "Erweiterte Bearbeitung" kopieren und einfügen, werden die Z-Werte des ursprünglichen Features auch in die neuen Features kopiert. Wenn das ursprüngliche Feature aus einem anderen Layer stammt, das keine Z-Werte erkennen kann, werden den eingefügten Features die standardmäßigen Z-Werte zugewiesen.

Bei anderen Aktionen, mit denen neue Features erstellt werden, werden allen Stützpunkten im neuen Feature konstante Z-Werte zugewiesen. Zu diesen Aktionen gehört das Skizzieren, das Verfolgen, die Eingabe von Vermessungen, die Verwendung der Korrektur von Topologiefehlern "Feature erstellen" oder das Puffern. Die konstante Wert ist "Aktuell Z", und er ist standardmäßig 0.

Wenn Sie beispielsweise ein neues Feature in ArcMap erstellen, wird den Z-Werten automatisch "Aktuell Z" zugewiesen. Wenn Sie die Z-Werte eines vorhandenen Features ändern möchten, doppelklicken Sie mit dem Werkzeug "Editieren" auf das Feature, und klicken Sie auf die Schaltfläche "Eigenschaften: Editierskizze" auf der Werkzeugleiste Editor.

Um einen anderen Wert für "Aktuell Z" anzugeben, müssen Sie der ArcMap-Oberfläche das Textfeld "Aktuell Z" hinzufügen. Klicken Sie auf "Anpassen" > "Anpassungsmodus", suchen Sie auf der Registerkarte "Befehle" nach "Aktuell Z", ziehen Sie das Steuerelement auf eine beliebige ArcMap-Werkzeugleiste (beispielsweise "Editor"), und schließen Sie das Dialogfeld "Anpassen". Sie können beliebig häufig eine andere Zahl für "Aktuell Z" eingeben. Wenn Sie eine Editierskizze erstellen, können Sie die Z-Werte für jeden Stützpunkt mit dem Werkzeug "Aktuell Z" zuweisen.

Das Textfeld "Aktuell Z" Der Standardwert für "Aktuell Z" ist 0.

So werden in ArcMap bei der Bearbeitung vorhandener Features Z-Werte zugewiesen

Bei der Bearbeitung vorhandener Features werden in ArcMap Z-Werte dem bearbeiteten Feature auf zwei Arten zugewiesen.

• Vorhandene Z-Werte bleiben erhalten, da die Bearbeitung keinen Einfluss auf sie hat.
• Die Z-Werte werden mit interpolierten Werten aktualisiert.

Wenn Sie ein vorhandenes Feature verschieben, drehen, skalieren oder räumlich anpassen, bleiben die vorhandenen Z-Werte erhalten. Die XY-Werte werden möglicherweise geändert, die Z-Werte nicht. Wenn Sie einen Stützpunkt einfach verschieben, bleiben die vorhandenen Z-Werte auch erhalten. Wenn Sie die Z-Werte ändern müssen, können Sie dazu das Fenster "Eigenschaften: Editierskizze" verwenden.

Dagegen werden bei Vorgängen, mit denen tatsächliche Stützpunkte in vorhandenen Features hinzugefügt, geändert oder gelöscht werden, den geänderten Stützpunkten normalerweise neue Z-Werte zugewiesen. Da mit diesen Aktionen die Geometrie mit bekannten Z-Werten geändert wird, gibt es in ArcMap einen guten Ausgangspunkt für die Interpolation (oder Extrapolation) und logische Aktualisierung von Z-Werten. Vorgänge, mit denen vorhandene Features geteilt, erweitert, gekürzt, geglättet, generalisiert, zusammengeführt, vereinigt, ausgeschnitten und geschnitten werden, interpolieren Z-Werte.

Wenn Sie beispielsweise eine Linie kürzen, die Z-Werte aufweist, wird anhand der anderen Stützpunkte im Segment ein Z-Wert für die Position interpoliert, an der die Linie gekürzt wurde. Wenn der Z-Wert für den Startstützpunkt 10 ist, und der Z-Wert für den Endstützpunkt ist 20, wird dem Stützpunkt am Kürzungspunkt ein Z-Wert 16 zugewiesen, wenn Sie die Linie ausgehend vom Startpunkt bei 60 Prozent kürzen.

Bei Funktionen wie Vereinigen und Überschneiden, bei denen die Eingaben aus verschiedenen Layern stammen können, weist die Ausgabe interpolierte Werte auf, falls alle Eingaben Z-Werte erkennen können. "Aktuell Z" wird verwendet, wenn die Eingabe-Layer über keine Z-Werte verfügen.

Wenn Sie bei einer Bearbeitung mehrere Stützpunkte ändern, werden nur den betroffenen Stützpunkten Z-Werte neu zugewiesen. In den meisten Fällen werden Z-Werte durch Interpolation zugewiesen. "Feature umformen", "Polygone ausschneiden" und "Polygon automatisch schließen", bei denen ein vorhandenes Feature anhand einer Skizze bearbeitet wird, weisen jedoch den eingefügten Stützpunkten die Z-Werte aus der Skizze zu.

Beispiele für die Zuweisung von Z-Werten

In den folgenden Beispielen werden gängige Bearbeitungen und die resultierenden Z-Werte nach dem Vorgang veranschaulicht.

Als "Aktuell Z" wird hierbei 0 (der Standardwert) angenommen. Um einen anderen Wert für "Aktuell Z" anzugeben, geben Sie ihn in das Textfeld "Aktuell Z" ein.

Bearbeitungsszenario	So werden Z-Werte zugewiesen	Beispiel
Erstellen eines neuen Features	Stützpunkten wird "Aktuell Z" zugewiesen.
Kopieren und Einfügen eines Features	Beim Kopieren aus einer Feature-Class, die Z-Werte erkennt, werden die vorhandenen Z-Werte in das neue Feature kopiert. Wenn das kopierte Feature keine Z-Werte erkennen kann, wird dem eingefügten Feature der Wert für "Aktuell Z" zugewiesen.
Verschieben eines Features	Die vorhandenen Z-Werte bleiben erhalten und werden nicht geändert.
Drehen eines Features	Die vorhandenen Z-Werte bleiben erhalten und werden nicht geändert.
Verschieben eines Stützpunktes	Die vorhandenen Z-Werte bleiben erhalten und werden nicht geändert.
Einfügen eines Stützpunktes	Dem neuen Stützpunkt wird ein interpolierter Z-Wert zugewiesen.
Verlängern einer Linie	Dem neuen Stützpunkt wird ein interpolierter (extrapolierter) Z-Wert zugewiesen.
Kürzen einer Linie	Dem neuen Stützpunkt wird ein interpolierter Z-Wert zugewiesen.
Teilen einer Linie	Dem neuen Stützpunkt wird ein interpolierter Z-Wert zugewiesen. Jedes Feature weist den gleichen Z-Wert für den Stützpunkt am Teilungspunkt auf.
Umformen eines Features	Stützpunkten, die von der Umformskizze eingefügt werden, werden Z-Werte der Skizze zugewiesen. Die Z-Werte der anderen Stützpunkte bleiben erhalten und werden nicht geändert.	Die Z-Werte aus der Skizze, die zum Umformen des Features verwendet werden, sind 0. Daher sind die Z-Werte der neuen Stützpunkte ebenfalls 0.
Schneiden eines Polygons	Neuen Stützpunkten entlang des Schnitts werden Z-Werte der Skizze zugewiesen. Die Z-Werte der vorhandenen Stützpunkte bleiben erhalten und werden nicht geändert.
Polygon automatisch schließen	Z-Zuweisung für das neue Polygon: Den Stützpunkten des neuen Polygons werden Z-Werte der Skizze zugewiesen. Z-Zuweisung für das vorhandene Polygon: Um die Grenze zwischen dem vorhandenen und dem neuen Polygon beizubehalten, werden von ArcMap Stützpunkte im vorhandenen Polygon eingefügt, wo es vom neuen Polygon geschnitten wird. Die Z-Werte dieser Stützpunkte werden nur aus den Z-Werten des vorhandenen Polygons interpoliert. Die Z-Werte der anderen Stützpunkte bleiben erhalten und werden nicht geändert.	Die Z-Werte aus der Skizze, mit der das neue Polygon (Feature B) gezeichnet wird, sind 0, daher sind alle Z-Werte 0. Jedoch haben die Stützpunkte, die im vorhandenen Polygon (Feature A) eingefügt wurden, die Z-Werte 5 und 7, da sie aus den anderen Stützpunkten von Feature A interpoliert wurden.

Beispiele für die Zuweisung von Z-Werten beim Bearbeiten