Raumbezüge

Raumbezüge enthalten ein Koordinatensystem für X -, Y -, und Z-Werte. In Enterprise-Geodatabases umfasst der Raumbezug auch Toleranz- und Auflösungswerte. Zusammengefasst diese Informationen die Formen der Erde auf einer ebenen Kartendarstellung an.

Jeder Raumbezug enthält auch eine Kennung (oft Well Known-ID, Raumbezugs-ID oder SRID genannt) sowie eine Well Known-Textbeschreibung des Koordinatensystems. Es gibt bestimmte Standard-IDs, z. B. jene, die von der europäischen Petroleumvermessungsgruppe (EPSG) oder Esri definiert wurden, aber die ID für Raumbezüge ist nicht immer standardmäßig. Beim Verschieben der räumlichen Daten zwischen Datenbanken hat dies Auswirkungen. Für weitere Informationen sehen Sie im Abschnitt „Verwendung des Raumbezugssystems in ArcGIS“ nach.

Bei der Erstellung in ArcGIS wird der Feature-Class ein Raumbezugssystem mit einer bestimmten SRID zugewiesen. Wenn kein Raumbezug zugewiesen wird, enthält die Feature-Class einen unbekannten Raumbezug. Dieser Raumbezug und die SRIC beziehen sich auf alle Zeilen der Feature-Class.

Wenn räumliche Tabellen direkt in der Datenbank (außerhalb von ArcGIS) erstellt werden, kann jedem Datensatz in einer räumlichen Tabelle eine andere SRID und ein anderer Raumbezug zugewiesen werden. Wenn Sie diese Datenbanktabellen jedoch in ArcGIS verwenden, erkennt ArcGIS nur eine SRID und einen Raumbezug für die gesamte Tabelle. Sie können einen Abfrage-Layer definieren, um anzugeben, welche SRID verwendet werden soll. Es kann dann in ArcGIS auf alle Zeilen mit dieser SRID zugegriffen werden. Andernfalls liest ArcGIS die SRIC der ersten Tabellenzeile, und in ArcGIS kann nur auf die Zeilen zugegriffen werden, für die diese SRID zugewiesen ist.

Raumbezugstabellen

In Enterprise-Geodatabases und Datenbanken, die von ArcGIS unterstützt werden, werden alle Raumbezugsysteme in einer Systemtabelle gespeichert.

Raumbezugstabellen in Geodatabases

Mit ArcGIS 10.1 wird die Systemtabelle, die für "ST_Geometry" in Oracle (sde.st_spatial_references) und PostgreSQL (public.sde_spatial_references) verwendet wird, automatisch mit Raumbezugssystemen gefüllt, die EPSG-Codes für die Raumbezugs-IDs (SRIDs) verwenden. In aktualisierten Geodatabases in Oracle und PostgreSQL werden die Raumbezugssysteme den Tabellen „sde.st_spatial_references” und “public.sde_spatial_references” hinzugefügt.

Eine Definition aller Spalten in den Raumbezugstabellen in Geodatabases der einzelnen Datenbankmanagementsysteme finden Sie in den Themen zu den entsprechenden Systemtabellen:

DetailinformationenDetailinformationen:

Technische Details zur Verwendung des Raumbezugssystems in einer Geodatabase:

Die Parameter von Raumbezugssystemen werden von internen Funktionen verwendet, um die Gleitkommakoordinaten der Geometrie vor dem Speichern in positive 64-Bit-Ganzzahlwerte umzuwandeln und zu skalieren. Beim Abrufen wird das externe Gleitkommaformat der Koordinaten wiederhergestellt.

Die Gleitkommakoordinaten werden durch Subtrahieren der "false x"- und "false y"-Werte in Ganzzahlwerte konvertiert und damit auf den "falschen Ursprung" umgesetzt. Anschließend wird durch Multiplikation mit den XY-Einheiten skaliert, eine halbe Einheit addiert und der Rest abgeschnitten.

Mit den optionalen Z-Koordinaten und den Messwerten wird ähnlich verfahren. Hierbei erfolgt die Umwandlung jedoch mit dem "false z"- bzw. dem "false m"-Wert und die Skalierung mit den Z-Einheiten bzw. mit den M-Einheiten.

Raumbezugstabellen in Datenbanken

Mit Ausnahme des ST_Geometry-Typs, der in einer Oracle-, PostgreSQL- oder SQLite-Datenbank installiert ist, enthalten Datenbanken, die einen SQL-Geometrietyp verwenden, keine ArcGIS-Systemtabelle. Jedes DBMS verfügt über eigene Systemtabellen, um Raumbezug-Metadaten zu speichern. Im Allgemeinen speichern diese Tabellen den Well-Known-Text und die ID des Koordinatensystems, aber nicht Genauigkeits- oder Toleranzwerte.

Die meisten Datenbanken verwenden EPSG-Codes für ihre Raumbezugs-IDs.

Informationen hierzu finden Sie in der DBMS-Dokumentation.

Wie das Raumbezugssystem in ArcGIS verwendet wird

Wenn Sie eine Feature-Class in ArcGIS erstellen, wählen Sie einen Raumbezug. Wenn Sie Ihre Daten in einer Geodatabase speichern, berechnet ArcGIS anhand des von Ihnen gewählten Raumbezugs standardmäßige X -, Y -, Z - und M-Einheiten sowie den Versatz.

Wenn Daten mit ArcGIS in eine Datenbank oder eine Enterprise-Geodatabase eingefügt oder importiert werden, verwendet ArcGIS die Well-Known Text-Beschreibung und ID des Koordinatensystems der eingehenden Daten zusammen mit der Toleranz und Auflösung, sofern vorhanden, und vergleicht es mit Werten in der Raumbezugssystemtabelle. Wenn eine Übereinstimmung gefunden wird, wird der vorhandene Raumbezug verwendet. Wenn keine Übereinstimmung gefunden wird, - z. B., wenn die eingehenden Daten einen benutzerdefinierten Raumbezug enthalten, - wird in Abhängigkeit des räumlichen Datentyps, der für räumliche Spalte der in der Zieldatenbank oder Geodatabase erstellten Tabelle verwendet wird, fortgefahren.

Eine Liste der SRIDs, die in der Zieldatenbank (PostgreSQL, Oracle, SQL Server oder Netezza) beim Einfügen oder Importieren räumlicher Daten verwendet werden, finden Sie unter Was ist eine SRID?

Räumliche Daten mit einem unbekannten Raumbezug können nicht als Service von ArcGIS veröffentlicht werden. Um die Daten zu veröffentlichen, erstellen Sie einen Abfrage-Layer und geben Sie auf dem Abfrage-Layer einen Raumbezug an.

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5/10/2014