Vorbereiten der Aktualisierung einer Geodatabase in SQL Server
Bei der Aktualisierung eines Enterprise-Systems, einschließlich einer Geodatabase, empfiehlt es sich, vorauszuplanen. Testen Sie die neue Version auf einem Entwicklungs- oder Testserver, um sicherzustellen, dass sie mit allen Client-Anwendungen funktioniert.
Wenn Sie ermittelt haben, dass das neue System wie erwartet arbeitet, planen Sie die Aktualisierung; stellen Sie sicher, dass die für die Aktualisierung erforderlichen Mitarbeiter verfügbar sind und dass diese für die ihnen zugewiesenen Aufgaben über die erforderlichen Berechtigungen verfügen.
Folgende Punkte sind zu beachten:
- Aktualisierungen von Betaversionen der Software werden nicht unterstützt.
- Von einer 9.3.x-, 10-, 10.1- oder 10.2-Geodatabase können Sie direkt auf eine 10.2.2-Geodatabase aktualisieren, sofern die Datenbank unterstützt wird. Es gibt kein Geodatabase-Upgrade von Version 10.2.1 auf 10.2.2. Alle zwischen diesen Versionen vorgenommenen Änderungen wurden in den ArcGIS-Clientanwendungen implementiert.
- Wenn die Geodatabase Version 9.2 oder niedriger aufweist, müssen Sie zuerst auf eine unterstützte Geodatabase und dann auf 10.2.2 aktualisieren.
- Nach der Aktualisierung einer Geodatabase können ältere ArcGIS-Versionen möglicherweise nicht mit ihr verbunden werden, da einige ältere Versionen von ArcGIS neuere Versionen der Geodatabase nicht unterstützen. Frühere Versionen als ArcGIS 10 können nicht mit einer Geodatabase der Version 10.2.x verbunden werden. ArcGIS 10-Clients können mit einer Geodatabase der Version 10.2.x verbunden werden.
- Es gibt kein offizielles Verfahren für das Herunterstufen einer Geodatabase auf eine frühere Version. Falls Sie die Geodatabase nach der Aktualisierung zurück auf eine ältere Version herunterstufen möchten, stellen Sie die alte Datenbank aus der Sicherungskopie wieder her.
- Wenn eine Geodatabase in SQL Server auf ArcGIS 10.1 oder höhere Versionen aktualisiert wird, verwenden neu erstellte Feature-Classes automatisch den Speichertyp "Geometry" in SQL Server. Wenn neue Feature-Classes standardmäßig einen anderen Typ der Geometriespeicherung verwenden sollen, ändern Sie den Parameterwert "GEOMETRY_STORAGE" unter dem Schlüsselwort "DEFAULTS" mit dem Befehl "sdedbtune". (Der Befehl "sdedbtune" kann mit dem Installationsassistenten für ArcSDE-Anwendungsserver installiert werden.)
Sie müssen auch die folgenden Schritte ausführen, bevor Sie die Geodatabase in SQL Server aktualisieren:
- Vergewissern Sie sich im ArcGIS Resource Center, dass die Datenbank, das Betriebssystem und die anderen Komponenten wenigstens die Mindestsystemanforderungen erfüllen.
Ihre Datenbank muss eine unterstützte Version aufweisen und die Hardware muss mindestens die Mindestsystemanforderungen erfüllen, um die Geodatabase aktualisieren zu können.
- Erstellen Sie eine Sicherungskopie der Datenbank.
- Wenn Sie einen ArcSDE-Dienst für Verbindungen verwenden und Dateien im Verzeichnis "etc" von SDEHOME angepasst haben, erstellen Sie eine Kopie dieser Dateien.
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Wenn Sie die Volltextindizierungskomponente nicht in der Datenbank installiert haben, installieren Sie sie.
Für einige Spalten in den Geodatabase-Systemtabellen ist diese Komponente erforderlich.
- Entfernen Sie alle benutzerdefinierten Funktionen, die Sie den ArcSDE Geodatabase-Systemtabellen außerhalb von ArcGIS unter Umständen hinzugefügt haben, z. B. Trigger, Beteiligung an der SQL Server-Replikation oder zusätzliche Indizes. Das Upgrade-Verfahren kann Anpassungen, die Sie an den Systemtabellen vornehmen, nicht erkennen. Wenn diese Anpassungen die Änderung einer Systemtabelle verhindern, schlägt das Upgrade fehl.
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Stellen Sie sicher, dass der Anmeldename, den Sie für die Aktualisierung der Geodatabase verwenden, über die erforderlichen Berechtigungen verfügt.
Wenn die Geodatabase im DBO-Schema gespeichert wird, verfügt der Geodatabase-Administrator (dbo) automatisch über die notwendigen Berechtigungen zum Aktualisieren. Für Geodatabases, die im SDE-Schema gespeichert sind, muss die verwendete Anmeldung, wenn es sich um eine Geodatabase im Single-Spatial-Database-Modell handelt und die Datenbank nicht den Namen "sde" hat, entweder "sysadmin" sein oder sich in der Rolle "db_owner" befinden. Wenn Sie eine Geodatabase im Multi-Spatial-Database-Modell verwenden (bzw. eine einzelne Spatial-Database mit dem Namen "sde"), müssen Sie sich für die Aktualisierung als "sysadmin" anmelden.
Hinweis:
Fügen Sie den Benutzer "sde" nicht "sysadmin" hinzu.
- Installieren Sie die aktuelle Version eines ArcGIS-Clients (ArcGIS for Desktop Standard oder Advanced, ArcGIS Engine mit der Erweiterung "Geodatabase-Aktualisierung" oder ArcGIS for Server Enterprise Standard oder Advanced) auf einem Computer, der direkt eine Verbindung mit der Geodatabase herstellen kann, um die Aktualisierung auszuführen.
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Stellen Sie sicher, dass der SQL Server Native Client auf dem Computer, auf dem der ArcGIS-Client installiert ist, installiert und konfiguriert ist.
Dies ist erforderlich, da Sie eine direkte Verbindung von ArcGIS zu SQL Server herstellen müssen, um die Geodatabase zu aktualisieren. Wenn Sie den SQL Server Native Client auf einem 64-Bit-Betriebssystem installieren, verwenden Sie die ausführbare Datei für SQL Server Native Client mit 64 Bit.
- Stellen Sie sicher, dass keine Benutzer mit der Geodatabase verbunden sind, die Sie aktualisieren.
Sie können eine Liste der Benutzer anzeigen, die aktuell mit Ihrer Geodatabase verbunden sind, indem Sie in ArcGIS for Desktop im Dialogfeld Geodatabase-Verwaltung die Registerkarte Benutzer verbinden öffnen.
- Wenn Sie einen ArcSDE-Dienst verwenden, gehen Sie wie folgt vor:
- Beenden Sie den ArcSDE-Dienst über die Schnittstelle für Windows-Dienste.
- Wenn Sie auf eine neue, Vollversion des ArcSDE-Anwendungsservers (beispielsweise von 9.3.1 oder 10 auf 10.1) aktualisieren, deinstallieren Sie die alte Version von ArcSDE, und löschen Sie den alten Service, wenn Sie dazu aufgefordert werden.
Hinweis:
Wenn Sie ein Service Pack oder Patch anwenden, muss dieser Schritt nicht ausgeführt werden.
- Laden Sie die ArcSDE-Anwendungsserverinstallation vom Esri Customer Care Portal herunter.
![Tipp Tipp](rsrc/tip.png)
Wenn Sie sich über den Datenbank-Kompatibilitätsgrad der SQL Server-Datenbank unsicher sind, prüfen Sie die Datenbankeigenschaften in Microsoft SQL Server Management Studio. Wenn der Datenbank-Kompatibilitätsgrad 80 ist, müssen Sie den Datenbank-Kompatibilitätsgrad aktualisieren. Weitere Anweisungen hierzu finden Sie in der SQL Server-Dokumentation.
Die Geodatabase kann jetzt aktualisiert werden. Sie können das Werkzeug Geodatabase aktualisieren in ArcGIS for Desktop verwenden oder ein Python-Skript auf dem ArcGIS-Client-Computer ausführen.
Falls Sie Verbindungen jedoch mit einem ArcSDE-Dienst herstellen, installieren Sie den ArcSDE-Anwendungsserver, nachdem Sie die Geodatabase aktualisiert haben.