Wiederherstellungsmodelle für SQL Server
Bei Microsoft SQL Server ist das Wiederherstellungsmodell eine Datenbankeinstellung, die entweder mit Management Studio oder der Anweisung ALTER DATABASE geändert werden kann. Für SQL Server stehen drei Wiederherstellungsmodelle zur Verfügung: vollständig, massenprotokolliert und einfach. Jedes dieser Modelle wird nachfolgend kurz erläutert.
Vollständiges Wiederherstellungsmodell
Eine vollständige Wiederherstellung ermöglicht die Point-In-Time- bzw. Point-Of-Failure-Wiederherstellung, vorausgesetzt, Sie verfügen über Sicherungskopien des Transaktionsprotokolls für diesen Zeitpunkt. Point-In-Time-Wiederherstellung bedeutet, eine Datenbank zu einem bestimmten Zeitpunkt wiederherstellen zu können und dabei alle übernommenen Transaktionen wiederherzustellen und alle unvollständigen Transaktionen rückgängig zu machen.
Eine Point-Of-Failure- bzw. Point-In-Time-Wiederherstellung umfasst Folgendes:
- Sichern des aktuell aktiven Transaktionsprotokolls
- Wiederherstellung der letzten vollständigen Datenbanksicherung mit der Option NORECOVERY
- Wiederherstellung der aktuellen differenziellen Datenbanksicherung mit der Option NORECOVERY
- Wiederherstellung aller Sicherungskopien von Transaktionsprotokollen mit der Option NORECOVERY
- Wiederherstellung der letzten Transaktionsprotokoll-Sicherungskopie mit der Option RECOVERY
Das vollständige Wiederherstellungsmodell verwenden Sie für eine Produktionsdatenbank, die wichtige Daten enthält.
Massenprotokolliertes Wiederherstellungsmodell
In Datenbanken, die das massenprotokollierte Wiederherstellungsmodell verwenden, werden Massenvorgänge nur minimal im Microsoft SQL Server-Transaktionsprotokoll protokolliert. Zu diesen Vorgängen zählen CREATE INDEX, SELECT … INTO, writetext, updatetext und BULK INSERT. Im Transaktionsprotokoll werden nicht genügend Informationen gespeichert, um diese Änderungen wiederherzustellen, wenn Medien nach einem Massenvorgang ausfallen. Sie können eine Datenbank bis zum Ausfallzeitpunkt wiederherstellen. Die Daten können jedoch inkonsistent sein, wenn sie durch einen Massenvorgang geändert wurden. Der Wiederherstellungsprozess ist der gleiche wie bei der vollständigen Datenbankwiederherstellung.
Das massenprotokollierte Wiederherstellungsmodell empfiehlt sich für Standorte, die regelmäßig Massenvorgänge ausführen, wenn keine anderen Benutzer auf die Datenbank zugreifen. Sie können auch standardmäßig das vollständige Wiederherstellungsmodell verwenden und nur bei Massenvorgängen zur massenprotokollierten Wiederherstellung wechseln. Auf diese Weise sparen Sie Festplattenspeicher, der bei einer vollständigen Datenbankwiederherstellung vom Transaktionsprotokoll belegt würde, und verbessern die Datenbank-Performance während des Massenvorgangs.
Einfaches Wiederherstellungsmodell
Beim einfachen Wiederherstellungsmodell wird das Transaktionsprotokoll nicht zur Wiederherstellung verwendet. Wenn Sie das einfache Wiederherstellungsmodell verwenden, können Sie nur vollständige Datenbanksicherungen wiederherstellen. Daher können die Daten nur aus der aktuellen Sicherung wiederhergestellt, und die Point-in-Time-Wiederherstellung ist nicht verfügbar. Alle nach der letzten Datenbanksicherung vorgenommenen Änderungen gehen verloren.
Der Vorteil des einfachen Wiederherstellungsmodells liegt darin, dass ein geringerer Verwaltungsaufwand für die Transaktionsprotokolle und die Protokollspeicherung anfällt. Das einfache Wiederherstellungsmodell kann für Entwicklungsdatenbanken oder Datenbanken, die nur selten bearbeitet werden, verwendet werden.