WFS-Services
Sie können Services veröffentlichen, die der WFS-Spezifikation (Web Feature Service) gemäß Open Geospatial Consortium, Inc. (OGC) entspricht. Es handelt sich hierbei um eine offene Spezifikation zum Bereitstellen von geographischen Features über das Web.
Welche Gründe sprechen für die Verwendung eines WFS-Service?
Wenn Sie die Daten über einen WFS-Service bereitstellen, kann jede Anwendung, die Web-Services unterstützt, auf geographische Features aus Ihrer Karte oder Geodatabase zugreifen. Im Gegensatz zum OGC-konformen Web Map Service (WMS), der ein Bild einer Karte zurückgibt, gibt der WFS-Service tatsächliche Features mit Geometrie und Attributen zurück, die Clients in räumlichen Analysen jeden Typs verwenden können. WFS-Services unterstützen auch Filter, die es Benutzern ermöglichen, räumliche Abfragen und Attributabfragen zu den Daten auszuführen.
Technische Hinweise
- Die WFS-Services, die Sie erstellen, entsprechen der WFS-Spezifikation 1.1. Auf schreibgeschützter Basis wird auch die WFS-Spezifikation 1.0 unterstützt.
- WFS-Services kodieren die Feature-Daten über Geography Markup Language (GML). GML ist eine Methode, mit der geographische Informationen mithilfe von XML dargestellt werden können. Die von WFS-Services in ArcGIS Server verwendete GML ist das Simple Features-Profil. Weitere Informationen zu GML finden Sie unter Überblick über die GML-Unterstützung in ArcGIS in der ArcGIS-Hilfe.
So erstellen Sie einen WFS-Service
Es gibt zwei Möglichkeiten für die Erstellung eines WFS-Service: aus einer Karte oder aus einer Geodatabase.
Erstellen eines WFS-Service aus Karte
Sie können einen WFS-Service erstellen, indem Sie ein ArcMap-Dokument in ArcGIS Server veröffentlichen. Wenn Sie gefragt werden, welche Funktionen Sie beim Veröffentlichen aktivieren möchten, markieren Sie WFS. Auf diese Weise wird eine URL erstellt, über die jeder WFS-Client auf den Service zugreifen kann. Ausführliche Anweisungen zum Erstellen eines WFS-Service von einer Karte finden Sie unter Lernprogramm: Veröffentlichen eines WFS-Service.
Das Kartendokument ist nur eine Spezifikation der Layer, die im WFS-Service verfügbar sein werden. Auf Layer-Ebene definierte Symbologie, Abfragedefinitionen und Feld-Aliasnamen werden nicht in den WFS-Service übertragen, da es der Zweck des Service ist, Features in den Daten verfügbar zu machen. Um die visuellen Eigenschaften der Karte über OGC-Spezifikation verfügbar zu machen, müssen Sie einen WMS-Service verwenden.
Berücksichtigen Sie die folgenden Aspekte beim Veröffentlichen eines WFS-Service aus einem Kartendokument:
Wenn Sie möchten, dass der WFS-Service Transaktionen für die Bearbeitung (WFS-T) unterstützt, müssen die Quelldaten für alle Layer in der Karte aus der gleichen ArcSDE- oder Datei-Geodatabase stammen, da die Karte andernfalls Layer aus mehreren Quellen enthalten kann.
Zwei oder mehr Layer in der Karte können nicht auf die gleiche Feature-Class verweisen oder denselben Namen haben. Sollte dies der Fall sein, zeigt ein Fehler an, dass das Workspace-Element oder Name doppelt vorhanden ist.
Der Name des Layers ist der vom WFS zurückgegebene Typname.
Um Daten über einen WFS-Service zu veröffentlichen, müssen die Daten bei der Geodatabase registriert sein (einschließlich der SDE-Ansichten).
Da WFS nur mit Features funktioniert, werden alle Raster-Layer in der Karte aus dem Service ausgeschlossen.
WFS-Services unterstützen keine virtuellen Klassen, beispielsweise Verbindungen, Beziehungen, XY-Ereignisse, Routen, Coverages oder Layer, die auf der Erweiterung "ArcGIS Data Interoperability" basieren.
Wenn Sie das Quellkartendokument für unterschiedliche Zwecke verwenden, also nicht nur für die Veröffentlichung von WFS-Services, müssen Sie möglicherweise eine Kopie des Kartendokuments erstellen, die als Quelldokument für den WFS-Service fungiert. Sie können dann die Kopie ändern, sodass sie die oben erwähnten Anforderungen erfüllt, ohne das ursprüngliche Kartendokument zu verändern.
Erstellen eines WFS-Services aus einer Geodatabase
Eine andere Methode zur Erstellung eines WCS-Service besteht darin, eine Geodatabase (Datei oder ArcSDE) zu erstellen und die Geodatabase dann als Geodaten-Service zu veröffentlichen. Wenn Sie gefragt werden, welche Funktionen Sie beim Veröffentlichen aktivieren möchten, markieren Sie WFS. Auf diese Weise wird eine URL erstellt, über die jeder WFS-Client auf den Service zugreifen kann. Ausführliche Anweisungen zum Erstellen eines WFS-Service von einer Geodatabase finden Sie unter Lernprogramm: Veröffentlichen eines WFS-Service.
Wenn sie einen WFS-Service aus einem Geodaten-Service erstellen, werden alle Feature-Classes, auf die der verbundene Benutzer Zugriff hat, im Service bereitgestellt. Es werden zudem nur Feature-Classes, Tabellen und SDE-Ansichten bereitgestellt, die bei der Geodatabase registriert sind.
Wenn Sie einen WFS-Service aus einer Geodatabase erstellen, können Sie die Features bearbeiten sowie lesen und abfragen.
Wenn eine Feature-Class in der Karte oder Geodatabase einen Raumbezug verwendet, der nicht mit einem EPSG-Code (European Petroleum Survey Group) dargestellt werden kann, wird WGS84 als Raumbezug für diese Feature-Class verwendet. Feature-Classes in der Karte oder der Geodatabase, die ein unbekanntes Raumbezugssystem verwenden, werden vom WFS-Service ignoriert.
Konfigurieren der Eigenschaften des WFS-Service
Die Eigenschaften eines WFS-Service werden in seinen Capabilities-Dateien widergespiegelt, damit jeder Benutzer den Publisher des Service nachvollziehen kann. Wenn Sie einen WFS-Service mit vom System generierten Capabilities-Dateien (Standard) veröffentlichen, empfiehlt es sich, die WFS-Service-Eigenschaften automatisch einzufügen. Informationen zu den WFS-Service-Eigenschaften, die Sie festlegen können, finden Sie unter Verfügbare WFS-Service-Eigenschaften. Darüber hinaus finden Sie in den folgenden Themen Anweisungen dazu, wo Sie WFS-Service-Eigenschaften festlegen können.
Festlegen von WFS-Eigenschaften über externe Capabilities-Dateien
Sie können die Metadaten auch mithilfe einer externen Capabilities-Datei definieren. Dies ermöglicht Ihnen, zusätzliche Projektionen für die Feature-Typen einzuschließen, die standardmäßig nicht vorgesehen sind. Die Standardeinstellungen schließen das Koordinatensystem des Layers oder der Feature-Class und WGS84 (EPSG 4326) ein. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden von externen Capabilities-Dateien mit WFS-Services.
Sichern von WFS-Services
Ein WFS-Service stellt einen ArcGIS Server-Karten- oder Geodaten-Service für WFS-Benutzer bereit. Die Sicherheit für einen WFS-Service wird dadurch verwaltet, dass die Sicherheit Parent-Karten- oder Geodaten-Services gesteuert wird. Wenn einer bestimmten Rolle, z. B. einer Rolle mit der Bezeichnung "Planners", der Zugriff auf eine Karte verweigert wird, dann können Mitglieder der Rolle "Planners" nicht auf die Karte zuzugreifen, weder über eine SOAP- oder REST- noch über eine WFS-Schnittstelle.
ArcGIS Server unterstützt eine Reihe unterschiedlicher Authentifizierungsschemas. Services, auf die über OGC-Schnittstellen zugegriffen werden soll, sind mit HTTP Basic oder HTTP Digest zu sichern. Die meisten OGC-Clients (sowohl Esri Clients als auch andere Clients) können diese weit verbreiteten Standardauthentifizierungsschemas erkennen und verarbeiten.