Funktionsweise von Globe-Caches
Mit ArcGlobe können Sie aufgrund der internen Datenorganisation, den Datenkacheln, effektiv mit sehr großen Datenquellen arbeiten. Das Speichern der Datenkacheln für den späteren Gebrauch wird als Daten-Caching bezeichnet. In ArcGlobe werden die Datenkacheln immer im Arbeitsspeicher-Cache gespeichert, optional auch im Festplatten-Cache. Diese gespeicherten Datenkacheln eines Daten-Layers werden als Layer-Daten-Cache bezeichnet. Zu den Vorteilen des Daten-Caching gehören eine verbesserte Performance und eine Reduzierung sich wiederholender Datenanforderungen.
Für einen Globe-Service ist ein Layer-Daten-Cache von entscheidender Bedeutung. Dieser Cache besteht aus vorab gerenderten Kacheln, die zur Anzeige verwendet werden. Ein Service kann eine Kachel schneller aus einem Cache abrufen als sie spontan zu erstellen. Aus diesem Grund verwenden Globe-Services grundsätzlich Caches.
Globe-Caches und Karten-Caches
Sie sind wahrscheinlich mit dem Konzept der Karten-Caches vertraut, wenn Sie mit 2D-Karten-Services gearbeitet haben. Globe-Caches werden in einem anderen Dateiformat und einer anderen Ordnerhierarchie gespeichert als Karten-Caches. Die Esri Globus-Clients (ArcGlobe und ArcGIS Explorer Desktop) können jedoch 2D-Globe-Caches lesen. Somit muss ein Globe-Cache nicht immer repliziert werden, wenn Sie über einen vorhandenen Karten-Cache verfügen.
Globe-Caches sind für Höhen-Layer erforderlich, da eine bedarfsgesteuerte Erstellung nicht unterstützt wird. Es wird empfohlen, für alle Layer einen Cache zu erstellen, um so eine Verbesserung der gesamten Performance zu erzielen.
Möglichkeiten zur Cache-Erstellung
Die Datenmenge, die Sie dem Globe-Cache hinzufügen, ist Ihnen überlassen. Es gibt drei Arten von Caches: vollständige Daten-Caches, partielle Daten-Caches und bedarfsgesteuerte Daten-Caches.
Vollständiger Daten-Cache
Beim vollständigen Daten-Caching werden die Datenkacheln für alle in einem Dataset definierten Bereiche und Detaillierungsebenen erstellt. Vollständiges Daten-Caching kann mit ArcGlobe für jeden Layer vorgenommen werden. Das Erstellen eines vollständigen Daten-Cache ist, sofern es praktikabel ist, die empfohlene Methode zum Bereitstellen eines Globe-Service.
Für Raster-Daten als Höhen muss immer der vollständige Daten-Cache aufgebaut sein, bevor er als Teil eines Globe-Service bereitgestellt werden kann. Eine schrittweise Anleitung dazu finden Sie unter Erstellen von Globe-Cache-Kacheln.
Partieller Daten-Cache
Partielles Daten-Caching erfolgt, wenn Sie einen Cache nur für die von Ihnen gewünschten Detaillierungsebenen erstellen. Mit einem partiellen Cache ermöglichen Sie es dem Server, bei Bedarf Datenkacheln für Detaillierungsebenen zu erstellen, die nicht im Cache enthalten sind.
Ein partieller Cache ist manchmal praktischer als ein vollständiger Cache, wenn die Daten große Flächen mit vielen Detaillierungsebenen umfassen. Im partiellen Cache sollten die Detaillierungsebenen enthalten sein, mit denen die Benutzer am wahrscheinlichsten arbeiten. Wenn Clients andere Detaillierungsebenen anfordern, können die Kacheln durch bedarfsgesteuertes Caching erstellt werden.
Bedarfsgesteuerter Daten-Cache
Beim bedarfsgesteuerten Daten-Caching erstellt der Server Kacheln nur für die von Clients angeforderten Anzeigebereiche und Detaillierungsebenen. Während Sie auf dem Globus navigieren, erstellt der Server Kacheln und fügt sie dem Cache hinzu. Diese Art des Daten-Caching wird als bedarfsgesteuert bezeichnet, da nur die Bereiche gecacht werden, die Sie anfordern. Die erstellten Kacheln werden auf der Festplatte gespeichert, sodass sie wiederverwendet werden können, wenn ein anderer Benutzer den gleichen Bereich und die gleiche Detaillierungsebene anfordert.
Bei Verwendung von bedarfsgesteuertem Caching können Sie den Globe-Service zwar am schnellsten veröffentlichen (da das anfängliche Daten-Caching entfällt), die Erstellung angeforderter Kacheln dauert jedoch länger als das Abrufen von Kacheln aus dem Cache.
Alle Datentypen werden zum Caching bei Bedarf unterstützt, außer Raster-Daten als Höhe.
Cache-Erstellung
Es gibt zwei Schritte zum Erstellen eines Globe-Cache, die in den unten verknüpften Themen erläutert werden:
Server-Cache-Verzeichnisse
Das Server-Cache-Verzeichnis ist der Ordner auf der Festplatte, in dem die Cache-Kacheln gespeichert werden. Wenn Sie eine ArcGIS Server-Site erstellen, wird ein Server-Cache-Verzeichnis an dem von Ihnen für die Serververzeichnisse angegebenen Speicherort erstellt. Ein Server-Cache-Verzeichnis kann mehrere Caches enthalten. Sie können jedoch auch mehrere Server-Cache-Verzeichnisse zum Server hinzufügen. Daher können Sie im Service-Editor auf der Registerkarte Caching festlegen, in welchem Server-Cache-Verzeichnis der Cache gespeichert werden soll.
Wenn Sie der Site einen weiteren GIS-Servercomputer hinzufügen, müssen Sie die Dateifreigabe für das Server-Cache-Verzeichnis aktivieren, damit er von allen beteiligten Computern erkannt werden kann. Dieser Vorgang gilt auch für ArcGlobe oder ArcMap. Weitere Informationen finden Sie unter Serververzeichnisse und Konfigurieren einer Bereitstellung auf mehreren Computern. Sie müssen dem ArcGIS Server-Konto Schreibzugriff auf das Server-Cache-Verzeichnis geben, damit der Server die Kacheln erfolgreich in das Verzeichnis einfügen kann. Sie können den Schreibzugriff optional entfernen, nachdem Sie die Caches erstellt haben.
So werden Globe-Caches gespeichert
Alle Globe-Caches werden in einem Ordner namens "GlobeCache" im Server-Cache-Verzeichnis gespeichert. Sie müssen den Ordner "GlobeCache" nicht erstellen; die Software führt dies automatisch durch, wenn Sie den ersten Globe-Service erstellen. Immer wenn Sie einen Globe-Service erstellen, weisen Sie ihm ein Server-Cache-Verzeichnis zu, und die Layer-Caches werden automatisch im Ordner "GlobeCache" abgelegt.
Sie können einem Server-Cache-Verzeichnis mehrere Globe-Services zuweisen. Alle Globe-Services, die dem gleichen Server-Cache-Verzeichnis zugewiesen sind, haben einen gemeinsamen GlobeCache-Ordner.
Normalerweise verfügt jeder Layer in einem Globe-Service über einen separaten Cache im GlobeCache-Verzeichnis. Die einzige Ausnahme bilden konsolidierte Gruppen-Layer und webbasierte Layer (WMS, Karten-Service-Layer usw.), die einen einzigen Cache für Child-Layer der Gruppe verwenden.
Die Caches für alle Layer in einem Globe-Service müssen sich im selben Server-Cache-Verzeichnis befinden. Unterschiedliche Globe-Services können mehrere Server-Cache-Verzeichnisse verwenden. Sofern es der Speicherplatz zulässt, empfiehlt es sich jedoch, für alle Globe-Services den gleichen Cache-Pfad zu verwenden.
Ordnerstruktur im Server-Cache-Verzeichnis
Sie können das Server-Cache-Verzeichnis öffnen, um die Cache-Kacheln zu überprüfen. Die Globus-Kachelbilder können nur in ArcGlobe oder ArcGIS Explorer Desktop angezeigt werden. Sie können jedoch Name, Größe und Speicherort der Kacheldateien anzeigen.
Die Caches im Ordner "GlobeCache" sind in einer Verzeichnishierarchie organisiert. Das oberste Verzeichnis ist nach dem Globe-Layer benannt. In diesem Verzeichnis befinden sich die Unterverzeichnisse für die sechs Globusflächen sowie eine Layer-Datei, die mit dem Cache verbunden ist. Darunter sehen Sie die Ordner für jede Ebene, auf der ein Globe-Cache erstellt wurde, gefolgt von den Ordnern, die für die Zeilen der Ebene stehen. In diesen Zeilenordnern befinden sich die eigentlichen Kacheln.
Notwendigkeit für das Erstellen von Globe-Caches bei vorhandenen 2D-Karten-Caches
Wenn Sie eine schnellere 2D- und 3D-Verwendung auf ArcGIS Globus-Clients erzielen möchten, können Sie von einer maximale Performance profitieren, indem Sie die 2D-Karten-Caches mit dem Kachelschema ArcGIS Online/Bing Maps/Google Maps erstellen. Die Anzeige kann die Geschwindigkeit von Globe-Caches überschreiten. Wenn Sie in diesem Kachelschema einen 2D-Cache erstellen, ist es nicht notwendig, einen Globe-Cache zu erstellen und zu verwalten. Wenn diese Kachelschemas nicht verfügbar sind, erzielen Sie die beste Performance unter Verwendung des Globe-Services-Cache.
Mit dem auf WGS 1984 basierenden Koordinatensystem erstellte 2D-Karten-Caches, die früher von ArcGIS Online verwendetet wurden, entsprechen ebenfalls der Geschwindigkeit von Globe-Caches oder überschreiten sie.
Ein Szenario, in dem Sie ArcGlobe einen Karten-Service hinzufügen möchten, ist beispielsweise dann gegeben, wenn Sie einen 2D-Karten-Cache erstellt haben und einen identischen 3D-Globe-Cache aus diesem Cache erstellen möchten. In einem solchen Szenario müssten Sie nur den Cache generieren und nicht im Globus navigieren.