Repräsentations-Overrides

Dieses Thema gilt nur für ArcGIS for Desktop Standard und ArcGIS for Desktop Advanced.

Feature-Class-Repräsentationen stellen die Features der Daten gemäß den Eigenschaften dar, die in den Repräsentationsregeln festgelegt werden. Manchmal ist es notwendig für diese Regeln Ausnahmen festzulegen, um die ganze Vielfalt an Daten darzustellen, visuelle Probleme zu beheben oder besondere Features hervorzuheben. Diese Ausnahmen bzw. Overrides können während einer Editiersitzung für einzelne Feature-Repräsentationen erstellt werden, ohne die Struktur der Repräsentationsregel zu beeinträchtigen. Overrides sollten nur sparsam eingesetzt werden, damit das Modell einfach und effizient bleibt. Wenn eine Karte viele Overrides enthält, bedeutet das, dass der aktuelle Regelsatz nicht geeignet ist und überprüft werden sollte.

Sie können nicht nur die Anzeigeeigenschaften der Repräsentationsregeln aufheben, sondern auch die Geometrie der Feature-Repräsentationen, ohne die räumliche Integrität der zugrunde liegenden Feature-Class zu beeinträchtigen. Durch die alternative Einstellung ist es zulässig, dass Geometriebearbeitungen direkt im Feld "Shape" der zugrunde liegenden Feature-Class angezeigt werden. Diese Option wird weniger häufig und nur in Situationen verwendet, in denen eine Datenbank nur für die kartografische Ausgabe mit einem einzelnen Maßstab bestimmt ist und die Bearbeitungen in jeder Repräsentation erscheinen sollen, die anhand dieser Daten erstellt wird.

Manchmal ist es notwendig, die vollständige Steuerung der Anzeige eines Features zu übernehmen und es vollständig von der Repräsentationsregel zu lösen. Sie erhalten eine freie Repräsentation, für die Sie die gesamte Regelstruktur ändern und der Sie sogar neue Geometrieelemente hinzufügen können.

Aufheben von Repräsentationseigenschaften

Jede Komponente des Symbol-Layers und der geometrischen Effekte, die zusammen eine Repräsentationsregel bilden, wird zu einer Eigenschaft dieser Repräsentationsregel. Sie können die Repräsentationsregel für einzelne Feature-Repräsentationen aufheben, indem Sie die Werte der Eigenschaften während einer Editiersitzung bearbeiten.

Sie können einen neuen Wert auswählen, um den Standardwert für diese Eigenschaft aufzuheben, oder Sie können einige Eigenschaften interaktiv (mit WYSIWYG-Anzeige) mit den Editierwerkzeugen für Repräsentationen ändern.

Overrides sind keine Eigenschaft eines Karten-Layers. Sie werden ebenso wie Repräsentationsregeln dauerhaft in den Daten gespeichert und auf jeder Karte dargestellt, die auf der gleichen Feature-Class-Repräsentation basiert. Sie können mühelos einen Override für ein bestimmtes Feature entfernen und somit auf die in der Regel festgelegte Symbologie zurücksetzen. Durch einen Override wird die Regel nicht aufgehoben; andere Eigenschaften werden weiterhin bei einer Regeländerung aktualisiert, auch wenn ein Override vorliegt. Die überschriebene Eigenschaft bleibt bestehen, bis Sie sie manuell ändern oder den Override entfernen.

Repräsentationseigenschaften-Overrides

Neben einer Repräsentationseigenschaft kann im Fenster "Repräsentationseigenschaften" beim Bearbeiten ein Symbol angezeigt werden, das den aktuellen Status angibt.

Einem expliziten Feld zugeordnete Repräsentationseigenschaft Die Repräsentationseigenschaft verweist auf ein Feld in der Feature-Class-Tabelle.

Repräsentationseigenschaft überschrieben Der Standardwert der Repräsentationseigenschaft wurde außer Kraft gesetzt. Klicken Sie auf das Symbol, um den Override zu entfernen, und setzen Sie die Eigenschaft auf den in der Repräsentationsregel festgelegten Standardwert zurück.

Die Repräsentationseigenschaft verweist auf ein Feld und wird überschrieben. Die Repräsentationseigenschaft verweist auf ein Feld in der Feature-Class-Tabelle, und ihr Wert stimmt nicht mit dem in der Repräsentationsregel festgelegten Standardwert überein. Klicken Sie auf das Symbol, um den Wert im Feld auf NULL zu setzen, und legen Sie die Eigenschaft so fest, dass sie dem festgelegten Standardwert entspricht.

Override der Repräsentationsgeometrie

Wenn Sie eine Feature-Class-Repräsentation erstellen, müssen Sie das Geometriebearbeitungsverhalten festlegen, um das Verhalten beim Bearbeiten von Feature-Repräsentationen mit den Editierwerkzeuge für Repräsentationen festzulegen. Sie können entweder das Shape selbst (wie in einer Standard-Editiersitzung) direkt bearbeiten oder eine Kopie des geänderten Features im Feld "Override" der Feature-Class-Repräsentation erstellen und speichern. Sie müssen sich also entscheiden, ob Sie die Quellgeometrie der zugrunde liegenden Feature-Class (und alle davon abgeleiteten Feature-Class-Repräsentationen) ändern oder eine zweite Version der Geometrie speichern möchten, die nur dann zur Anzeige verwendet wird, wenn diese Feature-Class-Repräsentation aktiv ist und nicht von der zugrunde liegenden Feature-Class erkannt wird.

Ihre Entscheidung hängt davon ab, ob Sie eine Datenbank verwenden, die bereits verarbeitet wurde und nur zur Anzeige geeignet ist (auch digitales Kartografiemodell, DKM, genannt), oder eine Masterdatenbank, deren räumliche Integrität für eine spätere Analyse oder Verarbeitung gewahrt werden muss (auch digitales Landschaftsmodell, DLM, genannt). Bei der Wahl einer der Optionen spielen die Art der Verwaltung kartografischer Daten und der unternehmenstypische Workflow eine große Rolle. Bevor Sie eine Karte fertig stellen, sollten Sie eine klare Vorstellung davon haben, wie Sie Ihre Daten anordnen möchten, wer Berechtigungen für Änderungen an der Datenbankstruktur erhalten soll und wie Änderungen der räumlichen Daten verarbeitet werden sollen.

Diese Einstellung ist eine Eigenschaft der Feature-Class-Repräsentation, die beim Erstellen festgelegt wird. Weitere Informationen zur Auswahl des geeigneten Geometriebearbeitungsverhaltens für Ihr Projekt finden Sie unter Verwalten der Verhaltenseinstellungen für die Geometriebearbeitung.

Override mit freien Repräsentationen

Wenn Sie die vollständige grafische Steuerung über das Erscheinungsbild eines einzelnen Features benötigen, können Sie es vollständig überschreiben, indem Sie es in eine freie Repräsentation konvertieren. Dadurch können Sie unter anderem die Repräsentationssymbologie untergliedern, um auf die grafischen Primitiven zugreifen zu können und sie einzeln zu bearbeiten. Sie haben darüber hinaus die Möglichkeit, die Repräsentationseigenschaften und die Struktur der Repräsentationsregel zu ändern und neue Grafik-Shapes, die nicht auf der geographischen Geometrie beruhen, hinzuzufügen. Freie Repräsentationen sollten noch seltener als Repräsentationsregel-Overrides erstellt werden, da Informationen im Feld "Override" gespeichert werden müssen und daher die Performance beeinträchtigen können, wenn zu viele freie Repräsentationen in einer Karte verwendet werden.

Weitere Informationen zum Arbeiten mit freien Repräsentationen

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9/12/2013