Der Workflow bei der Geokodierung

Damit die Geokodierung erfolgreich verläuft, sind verschiedene Schritte auszuführen, die als Workflow bei der Geokodierung bezeichnet werden. Diese Schritte werden im Folgenden beschrieben.

Schritte

Beschreibung

1. Berechnen oder Beziehen von Referenzdaten

Rufen Sie die Referenzdaten ab und bearbeiten Sie diese gemäß den Anforderungen des Adressen-Locator-Styles.

2. Festlegen des Adressen-Locator-Styles

Wählen Sie einen Adressen-Locator-Style für den Typ der Daten, die Sie geokodieren möchten, und die verfügbaren Attribute in den Referenzdaten aus.

3. Erstellen eines Adressen-Locators

Erstellen Sie einen Adressen-Locator auf der Grundlage eines bestimmten Adressen-Locator-Styles, und geben Sie die Geokodierungsoptionen an.

4. Suchen nach Adressen

Suchen Sie mit dem Adressen-Locator nach einer bestimmten Adresse, einem Ortsnamen oder Informationen mit Positionsbezug. Der Adressen-Locator kann auch zum Geokodieren einer Tabelle mit Adressen verwendet werden.

5. Veröffentlichen oder Verwalten des Adressen-Locators

Der Adressen-Locator kann als Locator-Paket freigegeben oder als Geokodierungs-Service veröffentlicht werden. Wenn die Referenzdaten aktualisiert werden, kann der zugehörige Adressen-Locator erneut erstellt werden.

Berechnen oder Beziehen von Referenzdaten

Für den Geokodierungsprozess werden zwei Arten von Ausgangsinformationen benötigt: Referenzdaten zum Erstellen eines Adressen-Locators sowie Adressendaten für den Abgleich. Mit Referenzdaten sind GIS-Feature-Classes gemeint, die die Adressenattribute enthalten, nach denen gesucht werden soll. Wenn Sie beispielsweise nach Adressen mit Hausnummern suchen, müssen die Referenzdaten Straßennamen, Hausnummernbereiche oder Adressenattribute bestimmter Flurstücke enthalten. In Bezug auf den Umfang und die Auflösung Ihrer Referenzdaten sind verschiedene Überlegungen anzustellen, damit die Eignung der Referenzdaten für den Geokodierungsprozess sichergestellt ist.

Das Gebiet, das Sie geokodieren möchten, muss durch die Referenzdaten abgedeckt sein. Wenn beispielsweise Städte in allen kontinentalen Bundesstaaten der USA geokodiert werden sollen, nützen Ihnen Referenzdaten nichts, die nur Features aus Bundesstaaten im Westen der USA enthalten. Jede Adresse, die Sie geokodieren möchten, muss in den Referenzdaten vorhanden sein. Dies führt zur zweiten Eigenschaft der Referenzdaten, der Auflösung.

Sie müssen nicht nur dafür sorgen, dass die räumliche Ausdehnung der Referenzdaten alle zu geokodierenden Features abdeckt, sondern auch bestimmen, ob die Referenzdaten detailliert genug für die Suche sind. Wenn einzelne Adressen zu geokodieren sind, müssen Sie sicherstellen, dass Ihre Referenzdaten Informationen der grundlegenden Adressenelemente enthalten. Falls Ihre Referenzdaten nur Straßennamen und keine Adressbereiche für die einzelnen Straßensegmente enthalten, kann die exakte Position einer Adresse entlang einer Straße nicht ermittelt werden.

Weitere Informationen zum Formatieren der Attributtabelle für das Referenzmaterial

Festlegen des Adressen-Locator-Styles

Mit Adressendaten sind die einzelnen Adressen oder die Gruppe von Adressen gemeint, die geokodiert werden sollen. Adressendaten müssen auch bestimmten Formaten entsprechen. Die jeweiligen Anforderungen an die Adressendaten richten sich nach den Elementen des Adressen-Locator-Styles, der verwendet wird. Einfach ausgedrückt, müssen die Adressendaten die Elemente enthalten, die für den Abgleich mit einem Feature gewünscht sind, und in einem akzeptablen Format vorliegen.

Damit Sie bei der Geokodierung gute Ergebnisse erzielen, sollten Sie mit den verschiedenen Adressen-Locator-Styles vertraut sein. Nur dann können Sie den für Ihre Adressen- und Referenzdaten geeignetsten Adressen-Locator-Style auswählen.

Weitere Informationen zu vordefinierten und häufig verwendeten Adressen-Locator-Styles

Erstellen eines Adressen-Locators

Nachdem Sie einen Adressen-Locator-Style ausgewählt und entsprechende Referenzdaten vorbereitet haben, können Sie einen Adressen-Locator erstellen.

Ein Adressen-Locator enthält eine Momentaufnahme der Adressenattribute und Indizes aus den Referenzdaten sowie einen Satz von Eigenschaften, die nur für den ausgewählten Adressen-Style gelten. Nachdem ein Adressen-Locator erstellt wurde, können Adressen mit dem Adressen-Locator abgeglichen werden. Die Referenzdaten werden vom Locator getrennt. Wenn die Referenzdaten aktualisiert werden, können Sie den Locator neu erstellen, um die Informationen zu aktualisieren.

Weitere Informationen zum Erstellen von Adressen-Locators

In einigen Fällen werden möglicherweise Adressen-Locators verwendet, die aus unterschiedlichen Quellen stammen oder verschiedene Feature-Typen umfassen. Wenn Sie die Adressen mit allen vorliegenden Adressen-Locators geokodieren möchten, können Sie einen kombinierten Adressen-Locator erstellen, damit Adressen mit mehreren Adressen-Locators abgeglichen und am besten geeignete Übereinstimmungen gefunden werden können.

Weitere Informationen zum Erstellen von kombinierten Adressen-Locators

Suchen nach Adressen

ArcGIS bietet zwei Methoden zur Suche nach Adressen: Mit der einen suchen Sie nach einzelnen Adressen und mit der anderen suchen Sie nach Positionen für eine Adressentabelle, was als Batch-Geokodierung bezeichnet wird.

Bei der Suche nach Adressen sind verschiedene Schritte auszuführen. Dieser Prozess umfasst folgende Vorgänge: Aufgliedern der Eingabeadresse in Komponenten, Suchen der Positionen von Kandidaten, Zuweisen von Abgleichpunktzahlen für Kandidaten und Ermitteln des besten Kandidaten.

Weitere Informationen zum Geokodierungsprozess

Veröffentlichen oder Verwalten des Adressen-Locators

Wenn Sie einen Adressen-Locator erstellt haben, können Sie optional mehrere Tasks ausführen. Dazu gehören das Freigeben oder Veröffentlichen des Adressen-Locators oder das Verwalten der Referenzdaten und das Aktualisieren des zugehörigen Adressen-Locators.

Freigeben des Adressen-Locators als Locator-Paket

Adressen-Locators und kombinierte Locators können gepackt und durch Erstellen eines Locator-Pakets verteilt werden. Ein Locator-Paket wird erstellt, indem Locators in eine einzelne Datei (.gcpk) kopiert und komprimiert werden. Die Paketdatei kann dann durch Dateiübertragung oder für andere ArcGIS Benutzer über ArcGIS Online auf einfache Weise freigegeben werden.

Weitere Informationen zum Freigeben des Adressen-Locators als Locator-Paket

Veröffentlichen des Adressen-Locators als Geokodierungs-Service

Eine andere Möglichkeit, den Adressen-Locator freizugeben, besteht darin, den Locator als Geokodierungs-Service auf einem GIS-Server zu veröffentlichen. Der Service kann von anderen Benutzern im Internet oder in anderen Client-Anwendungen verwendet werden.

Weitere Informationen zum Freigeben des Adressen-Locators als Geokodierungs-Service

Verwalten des Adressen-Locators

Wenn Sie den Adressen-Locator erstellen, enthält der Locator zunächst eine Momentaufnahme der Referenzdaten zum Zeitpunkt der Erstellung. Allerdings werden auch an Ihren Referenzdaten, wie an den meisten Datendateien, häufig Aktualisierungen vorzunehmen sein.

Eine Änderung der Referenzdaten für die Geokodierung ist beispielsweise dann nötig, wenn zusätzliche Straßen in die Feature-Class aufgenommen werden, Straßennamen oder Zoneneigenschaften geändert wurden oder einfach die Genauigkeit der Geometrie der Features verbessert werden soll. Wenn solche Änderungen an den Referenzdaten vorgenommen werden, können Sie den Adressen-Locator erneuern, um diese Änderungen wiederzugeben. Wenn Sie den Adressen-Locator nicht erneuern möchten, wird für die Geokodierung weiterhin der bisherige Locator verwendet. Die mit diesem Locator erzielten Geokodierungsergebnisse beruhen auf dem Status der Referenzinformationen, als der Locator erstellt wurde.

Weitere Informationen zum Verwalten des Adressen-Locators

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9/11/2013