Bereitstellen der Daten für ArcGIS for Server

ArcGIS for Server ermöglicht die Bereitstellung verschiedenster Daten, beispielsweise Karten, Werkzeuge, Bilddaten oder Locators, auf vielen weiteren Computern in Ihrer Organisation und gegebenenfalls auch im Internet. Für eine effektive Bereitstellung müssen die GIS-Servercomputer allerdings in der Lage sein, problemlos auf Ihre Daten zuzugreifen. Die folgenden drei Punkte müssen daher berücksichtigt werden, damit ein Zugriff auf Ihre Daten über ArcGIS for Server gewährleistet wird:

In diesem Thema werden alle oben aufgeführten Anforderungen erläutert. Zunächst ist es hilfreich, wenn Sie sich einen Überblick darüber verschaffen, wie ArcGIS for Server die Daten, die den Services zugrunde liegen, speichert und referenziert.

Datenspeicherung und Datenzugriff durch ArcGIS for Server

Wenn Sie ein Element als Service veröffentlichen, wird dieses Element auf dem Server platziert. Wenn Sie somit einen Locator als Geokodierungs-Service veröffentlichen, wird eine Kopie des Locators auf dem Server gespeichert, für den ArcGIS for Server über ausreichende Zugriffsberechtigungen verfügt.

In einigen Fällen veröffentlichen Sie möglicherweise ein Element, das auf zusätzliche Daten verweist. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn eine Karte auf verschiedene Feature-Classes verweist, die in einer Datenbank gespeichert sind. Diese Daten werden nur auf den Server verschoben, wenn Sie die Daten bei der Veröffentlichung nicht beim Server registrieren. Wenn Sie dagegen nicht möchten, dass die Daten bei der Veröffentlichung auf den Server kopiert werden, müssen Sie die unten aufgeführten Schritte durchführen, um sicherzustellen, dass ArcGIS for Server diese Daten anzeigen und darauf zugreifen kann.

Speichern der Daten an einem für alle GIS-Servercomputer zugänglichen Ort

Jeder GIS-Servercomputer in Ihrer Bereitstellung muss über Leseberechtigungen für die GIS-Ressourcen sowie für alle von ihnen referenzierten Daten verfügen. Wenn Sie z. B. eine Karte als Service veröffentlichen, müssen alle Daten für das Karten-Layer für alle GIS-Servercomputer sichtbar sein. Im Folgenden werden einige Ansätze beschrieben, wie die Daten gespeichert werden können.

Lokales Speichern der Daten auf den einzelnen GIS-Servercomputern

Wenn Sie die Daten in einem lokalen Pfad speichern, beispielsweise unter C:\data, und einen Service daraus erstellen, können andere GIS-Servercomputer nur mit dem Service arbeiten, wenn sie ebenfalls über eigene Kopien der Daten verfügen, die dann unter C:\data gespeichert sein müssen. Es kann vorteilhaft für die Performance sein, auf jeden GIS-Servercomputer eine identische Kopie der Daten in einen identischen Pfad zu laden. Für große oder sich häufig ändernde Datasets stellt dies jedoch möglicherweise keine praktikable Lösung dar.

Speichern der Daten in einem freigegebenen Verzeichnis

Eine andere Möglichkeit, die Daten für alle GIS-Servercomputer verfügbar zu machen, besteht darin, über entsprechende Betriebssystemoptionen das Verzeichnis freizugeben, in dem die Daten gespeichert sind. Freigegebene Verzeichnisse werden häufig mit UNC-Pfaden (Universal Naming Convention) angegeben, die den Namen des Servers enthalten (z. B. \\myServer\data). Wenn Sie UNC-Pfade für Verweise auf Ihre Daten verwenden, suchen alle GIS-Computer nach dem ordnungsgemäßen Computer für die Daten.

Wenn Sie die GIS-Ressourcen in freigegebenen Verzeichnissen speichern, sollten Sie darauf achten, dass für alle Datenquellenpfade innerhalb der Ressource auch UNC- oder relative Pfade verwendet werden müssen. Enthält das Kartendokument z. B. Layer dreier Feature-Classes, müssen die Pfade zu diesen Feature-Classes UNC- oder relative Pfade sein.

Obwohl freigegebene Netzwerkordner eine einfache Möglichkeit für das Referenzieren von Daten bieten, kommt es doch zu einem erhöhten Netzwerkverkehr und somit auch möglicherweise zu Performance-Engpässen, die bei einer Bereitstellung der Daten über lokale Pfade nicht entstehen würden.

Speichern der Daten in einer Datenbank

In vielen GIS-Umgebungen werden große Datensammlungen in einem relationalen Datenbankmanagementsystem (RDBMS) wie SQL Server, DB2, Informix, Netezza, Oracle oder PostgreSQL gespeichert. Esri unterstützt diese Datenbanken systemintern und bietet damit eine einfache Möglichkeit, räumliche Daten aus einem RDBMS in ArcGIS zu organisieren und zu nutzen.

Esri bietet außerdem eine Geodatabase, die in Ihrem RDBMS bereitgestellt werden kann. Geodatabases und Datenbanken sind benutzerfreundlich und leistungsstark, erreichen jedoch häufig nicht die gleiche Performance wie beim lokalen Zugriff auf Daten, da über das Netzwerk auf sie zugegriffen wird. In einigen Fällen können Sie die Geodatabase nutzen, um andere Formate zu replizieren, die eine einfachere lokale Speicherung ermöglichen, z. B. File-Geodatabases. Sie können die Daten dann auf die einzelnen GIS-Servercomputer kopieren und so eine optimale Performance erzielen.

Weitere Informationen zu den einzelnen Speichermöglichkeiten finden Sie unter Überlegungen zur Datenspeicherung für eine ArcGIS for Server-Site.

Erteilen von Berechtigungen für das ArcGIS for Server-Konto

Wenn Sie sich an Ihrem eigenen Computer anmelden, erhalten Sie über den verwendeten Kontonamen Zugriff auf alle Dateien und Ordner auf diesem Computer. Niemand sonst kann auf die Daten zugreifen, wenn Sie dies nicht zulassen. Dasselbe gilt für Ihre GIS-Daten. Das ArcGIS-Server-Konto muss zumindest über Leseberechtigungen für alle Daten in Ordnern verfügen, die Sie in Ihren Services verwenden, und für alle Daten in Datenbanken, auf die Sie über die Betriebssystemauthentifizierung zugreifen. In einigen Fällen, bei denen auch das Bearbeiten von Daten erforderlich ist, müssen dem ArcGIS-Server-Konto auch Schreibberechtigungen zugewiesen werden.

Wann müssen Sie Berechtigungen erteilen?

Die Elemente, die Sie auf dem Server veröffentlichen, werden auf den Server kopiert, wobei dem ArcGIS for Server-Konto bereits die entsprechenden Berechtigungen erteilt wurden. Möglicherweise wurden jedoch für die referenzierten Daten dieser Elemente (z. B. Karten- oder Globe-Layer) nicht die erforderlichen Berechtigungen erteilt. Das hängt davon ab, ob Sie den enthaltenen Ordner oder die Datenbank bei der Veröffentlichung beim Server registrieren.

Wenn Sie den Server für ein automatisches Kopieren von Daten auf den Server konfigurieren, müssen keine weiteren Berechtigungen festgelegt werden. Alle Daten werden auf den Server kopiert, für den das ArcGIS for Server-Konto bereits über Berechtigungen verfügt. Wenn die Quelldaten dateibasiert sind und Sie ein Feature oder einen transaktionsfähigen WFS- oder WFS-T-Service veröffentlichen, werden die Quelldaten in eine beim Server registrierte Geodatabase kopiert, die als verwaltete Datenbank von ArcGIS-Server bezeichnet wird. Sie müssen dem ArcGIS for Server-Konto keine Berechtigungen erteilen, um auf die auf den Server kopierten Quelldaten zugreifen zu können.

Weitere Informationen finden Sie unter Automatisches Kopieren von Daten auf den Server beim Veröffentlichen.

Wenn Sie den enthaltenen Ordner beim Server registrieren, müssen Sie dem ArcGIS-Server-Konto ausdrücklich die entsprechenden Berechtigungen erteilen, um das Lesen der Daten in diesem Ordner zu ermöglichen. Wenn Sie beispielsweise einen Globe-Service veröffentlichen, müssen Sie dem ArcGIS for Server-Konto keine Berechtigungen zum Lesen der 3DD-Datei erteilen, da diese immer auf den Server kopiert wird. Sie müssen jedoch dem ArcGIS for Server-Konto ausdrücklich Berechtigungen für die von den Layer in diesem 3DD-Dokument referenzierten Daten erteilen.

Wenn Sie die enthaltene Datenbank registrieren möchten, richtet sich der zu erteilende Berechtigungstyp danach, welchen Datenbanktyp Sie verwenden und mit welchen Authentifizierungstyp Sie Verbindungen herstellen.

Die Vorgehensweise bei der Erteilung von Berechtigungen für dateibasierte oder Datenbankdaten wird in den folgenden Abschnitten dieses Themas erläutert.

Erteilen von Berechtigungen für dateibasierte Daten

Wenn es sich bei den Daten um dateibasierte Daten wie Shapefiles, Bilddateien und File-Geodatabases handelt, muss der Zugriff auf die Ordner mit Ihren Daten über das Betriebssystem erfolgen. Das ArcGIS for Server-Konto muss mindestens über Lesezugriff auf die Daten verfügen. Wenn die Daten auch bearbeitet werden sollen, muss auch ein Schreibzugriff erteilt werden. Hier einige Szenarien:

Sie sollten die Sicherheitsmechanismen und die Hierarchien des Betriebssystems beachten. Wenn Sie z. B. aus einem freigegebenen Verzeichnis in Windows arbeiten, müssen Sie dem ArcGIS-Server-Konto Freigabeberechtigungen für den Ordner erteilen. Anschließend müssen Sie zu den Ordnereigenschaften wechseln und dem ArcGIS-Server-Konto auf der Registerkarte Sicherheit Dateiberechtigungen (NTFS) für den Ordner erteilen. Wenn Sie nicht beide Typen von Berechtigungen (Freigabe- und Dateiberechtigungen) gewähren, können Sie nicht auf die Ressource zugreifen, da das Betriebssystem dem restriktiveren Typ den Vorzug gibt.

Erteilen von Berechtigungen für Daten in Datenbanken

Wenn Sie einen Service erstellen, der Daten in einer Datenbank mit Verweisen versieht, müssen Sie sicherstellen, dass der Server über die entsprechenden Berechtigungen für den Zugriff auf die Daten verfügt. Welchen Berechtigungstyp Sie erteilen müssen, richtet sich danach, welchen Datenbanktyp Sie verwenden und über welchen Authentifizierungstyp Sie Verbindungen herstellen.

HinweisHinweis:

ArcGIS 10.1 for Server und höhere Versionen unterstützen keine Personal-Geodatabases.

Die Methode, mit der Sie Zugriff auf Daten in einer Datenbank erteilen, hängt davon ab, ob die Verbindung mit der Datenbank per Datenbank- oder Betriebssystemauthentifizierung erfolgt. Woher wissen Sie, welcher Authentifizierungstyp verwendet wird? Wenn sich die Daten in einer Desktop- oder Workgroup-Geodatabase (Zugriff über Datenbankserverknoten in ArcGIS for Desktop) befinden, wird die Betriebssystemauthentifizierung verwendet. Wenn sich die Daten in einer Unternehmens-RDBMS (Oracle, SQL Server, DB2, Informix, Netezza, PostgreSQL oder Teradata) vorhanden, können Sie die Verbindungseigenschaften in ArcCatalog oder im Fenster Katalog in ArcMap anzeigen, um herauszufinden, ob die Datenbank- oder die Betriebssystemauthentifizierung verwendet wird.

Verwenden der Datenbankauthentifizierung

Wenn Sie die Datenbankauthentifizierung verwenden, überprüfen Sie die Verbindungseigenschaften im Kataloginhaltsverzeichnis, und stellen Sie sicher, dass die Option zum Speichern des Benutzernamens und des Kennwortes aktiviert ist. Falls Sie eine Karte oder ein Globe-Dokument erstellen, das Daten über diese Verbindung verwendet, werden der Name und das Kennwort in der Karte oder dem Globe-Dokument gespeichert, damit die Daten erfolgreich über den Service abgerufen werden können.

Dem Datenbankbenutzer, der die Verbindung herstellt, müssen Schreibberechtigungen für die Daten gewährt werden, wenn Sie zulassen möchten, dass Änderungen an den Daten vorgenommen werden.

Verwenden der Betriebssystemauthentifizierung

Wenn der Zugriff auf die Daten über die Betriebssystemauthentifizierung erfolgt, müssen Sie der Datenbank das ArcGIS-Server-Konto hinzufügen und anschließend die Berechtigungen für die Ressource erteilen, auf die es zugreifen muss. Wenn der Service ausgeführt wird, meldet es sich am DBMS als ArcGIS for Server-Konto an.

Die Art und Weise, in der Sie das ArcGIS-Server-Konto hinzufügen und ihm Berechtigungen gewähren, kann unterschiedlich sein. In der DBMS-Dokumentation finden Sie hilfreiche Informationen darüber, wie Zugriff auf ein Betriebssystemkonto gewährt wird. Sobald Sie das ArcGIS-Server-Konto hinzugefügt haben, müssen Sie den Ressourcen, die Sie veröffentlichen, SELECT-Berechtigungen erteilen. Schreibberechtigungen für die Daten sind erforderlich, wenn Sie die Bearbeitung der Daten zulassen möchten.

Wenn Sie eine Desktop- oder Workgroup-Geodatabase verwenden, müssen Sie die folgenden Schritte in ArcCatalog oder im Fenster Katalog ausführen, um dem ArcGIS-Server-Konto die erforderlichen Berechtigungen zu erteilen:

  1. Doppelklicken Sie im Kataloginhaltsverzeichnis auf Datenbankserver.
  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Datenbankserver, der die Geodatabase enthält, und klicken Sie auf Berechtigungen.
  3. Klicken Sie auf Benutzer hinzufügen, und fügen Sie das ArcGIS for Server-Konto hinzu. Klicken Sie auf OK.
  4. Doppelklicken Sie auf denselben Datenbankserver.
  5. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Geodatabase, klicken Sie auf Verwaltung und dann auf Berechtigungen.
  6. Klicken Sie auf das ArcGIS for Server-Konto, um es auszuwählen, und wählen Sie die Berechtigungsstufe aus, über die das Konto verfügen soll. Für die Anzeige der Daten ist mindestens eine Leseberechtigung erforderlich. Für eine Bearbeitung der Daten müssen Schreibberechtigungen vorliegen. Weitere Informationen zur Auswahl der erforderlichen Berechtigungen für das ArcGIS for Server-Konto finden Sie in der ArcGIS-Hilfe unter Kurzer Überblick über Berechtigungen für Datenbankserver.

Registrieren der Daten beim Server

Nachdem Sie dem ArcGIS-Server-Konto die entsprechenden Berechtigungen für die Ordner und Datenbanken mit Ihren Daten erteilt haben, müssen Sie sie mit ArcGIS Server Manager oder ArcGIS for Desktop beim Server registrieren. Die Datenregistrierung ermöglicht die höchstmögliche Kontrolle darüber, wie der Server auf Daten zugreift, und sorgt dafür, dass der Server stets auf die Daten zugreifen kann.

Vollständige Anweisungen finden Sie unter folgenden Themen:

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5/16/2014