Regeln für das Abgleichen in geometrischen Netzwerken

Die Standard-Bearbeitungsregeln für das geometrische Netzwerk, die im Abschnitt zur Bearbeitung erklärt wurden, gelten für das Abgleichen und die Konfliktlösung und werden von diesen berücksichtigt. Die primären Regeln sind Folgende:

• Eine Kante muss immer mindestens zwei Knoten haben, einen bei jedem Endpunkt.

• Einfache Kanten unterstützen keine mittigen Verbindungen; komplexe Kanten unterstützen mittige Verbindungen.

• Unverbundene Knoten können sich nicht gegenseitig subsumieren.

Durch Abgleichen werden keine neuen Features erstellt. Dies schließt unverbundene Knoten-Features ein.

Konflikte können entstehen, wenn dieselben Features in der Parent-/Zielversion und der Child-/Bearbeitungsversion geändert werden. Die Aktualisierung kann an der Konnektivität und/oder der Geometrie/den Attributen erfolgen. Allgemeine Situationen mit geometrischen Netzwerken, Abgleich und Konflikten werden in den folgenden Szenarien näher beschrieben. Jedes Beispiel für Abgleich wird zugunsten der Zielversion ausgeführt, wobei Konflikte vom Objekt definiert sind. In jedem dieser Beispiele ist Version 1 die Parent-/Zielversion und Version 2 die Child-/Bearbeitungsversion.

Szenario 1 ist ein Beispiel für die Bearbeitung einer Geometrie an der Parent- und an der Child-Version. Das komplexe Kanten-Feature (CEF1) wird in jeder Version bearbeitet, was dazu führt, dass es nach einem Abgleich als Konflikt identifiziert wird.

Während die komplexe Kante nicht direkt bearbeitet wurde, führt die Erstellung des Knotens bei mittigen Ergebnissen in Version 1 und der Kante und des Knotens bei mittigen Ergebnissen in Version 2 zu einem neuen Stützpunkt, der für die Kante eingefügt wird. Da die Geometrie der Kante in beiden Versionen aktualisiert wird, verursacht sie nach dem Abgleich einen Konflikt.

Szenario 2 ist ein Beispiel für die Aktualisierung einer Konnektivität, die für das gleiche Feature ausgeführt wird; in diesem Fall ein Knoten-Feature in der Parent- und Child-Version. In Version 1 wird eine Kante aus einem verbundenen Knoten gelöscht, während in Version 2 eine neue Kante erstellt wurde, die mit dem gleichen Knoten verbunden ist. Obwohl die Konnektivität des Knoten in beiden Versionen geändert wurde, sind nach dem Abgleich keine Konflikte aufgetreten.

Wenn die Aktualisierung nur die Konnektivität eines Features in zwei Versionen betrifft, verursacht das Feature nach dem Abgleich keinen Konflikt. Beim Abgleichvorgang wird erkannt, wenn nur die Konnektivität von Features in jeder Version geändert wurde und diese Features werden als Konflikte gefiltert.

Szenario 3 ist ein Beispiel für die Löschung eines Features in der Parent-Version und die Aktualisierung einer Konnektivität in der Child-Version. In Version 1 wird ein Knoten mit drei verbundenen Kanten gelöscht, während in Version 2 eine neue Kante erstellt und mit dem in Version 1 gelöschten Knoten verbunden wird. Nach dem Abgleich stehen der Knoten und die neu erstellte Kante in Konflikt.

Dies ist ein Beispiel für eine Konfliktweitergabe bei neuen Features. Wenn der Endpunktknoten einer Kante, die in der Child-Version erstellt wurde, in der Parent-Version gelöscht wurde, wird die neu erstellte Kante an einen Konflikt weitergegeben. Wenn die neu eingefügte Kante nicht an einen Konflikt weitergegeben wurde, kann während einer Konfliktlösung ein Szenario auftreten, bei dem die neu eingefügte Kante nicht wiederhergestellt werden kann. Szenario 3 veranschaulicht dieses Verhalten, die beiden in Konflikt stehenden Features sind nach dem Abgleich nicht vorhanden, da dieser zugunsten der Zielversion durchgeführt wurde. Wenn die neu eingefügte Kante nicht an einen Konflikt weitergegeben würde, könnte sie nach einem Abgleich nicht wiederhergestellt werden, sondern ginge verloren.

Szenario 3a ist das Gegenteil von Szenario 3. In Version 1 wurde eine neue Kante erstellt und mit einem Knoten verbunden. Derselbe Knoten wird in Version 2 gelöscht. Nach dem Abgleich steht nur der in Version 2 gelöschte Knoten in Konflikt. Die in der Parent-Version erstellte Kante steht nicht in Konflikt.

Szenario 4 ist ein Beispiel für die Aktualisierung eines Attributs in der Parent-Version und die Aktualisierung einer Konnektivität in der Child-Version. Ein Attribut der Kante CEF1 wird in Version 1 aktualisiert, während in Version 2 die Konnektivität der Kante aktualisiert wird, wenn ein verbundener Knoten gelöscht wird. Beachten Sie, dass es sich bei der Aktualisierung der Kante in Version 2 um eine Aktualisierung der Konnektivität oder der Geometrie der Kante gehandelt haben könnte. Nach dem Abgleich stehen die in Version 1 aktualisierte Kante und der in Version 2 gelöschte Knoten in Konflikt.

Dies ist ein Beispiel für eine Konfliktweitergabe bei vorhandenen Features. Die Attributaktualisierung von CEF1 in Version 1 wurde an die verbundenen Knoten weitergegeben. Wenn einer dieser Knoten in Version 2 geändert wurde, führte dies zur Weitergabe dieses Knotens an einen Konflikt.

Der getrennte Status der Features wird nicht berücksichtigt oder aufrechterhalten. Features, die vor dem Abgleich getrennt wurden, werden möglicherweise wieder verbunden. Dies tritt auf, wenn das Feature selbst oder ein Feature, mit dem es lagegleich ist, in der Version bearbeitet wird, die Sie zugunsten der Konfliktlösung im Dialogfeld Optionen zum Abgleichen ausgewählt haben.