Coverage-Beziehungen und -Beziehungsklassen

LizenzLizenz:

Während Sie Beziehungsklassen in ArcGIS for Desktop Basic nur anzeigen können, lassen sie sich in ArcGIS for Desktop Advanced und ArcGIS for Desktop Standard sowohl erstellen als auch bearbeiten.

Features in einem Coverage verfügen oft über Verbindungen zu Features in anderen Coverages oder Attributen in separaten Tabellen, die in Beziehungsklassen gespeichert sind. Sie können eine einfache oder eine abhängige Beziehungsklasse zwischen zwei beliebigen Tabellen und Feature-Classes im selben Ordner erstellen, die ein gemeinsames Attribut haben. Verbundene Feature-Classes können im selben Coverage oder in verschiedenen Coverages liegen. Diese Beziehungen entsprechen ArcInfo-Beziehungen.

In einer Beziehung können Sie definieren, welche Spalte in der Attributtabelle einer Feature-Class und welche Spalte in einer anderen Tabelle dieselben Werte haben. Mit einer neu erstellten Beziehung können Sie eine temporäre Verbindung zwischen den Features eines Coverages und den beschreibenden Attributen einer Tabelle herstellen. Mit einer Beziehungsklasse können Sie die Features in einem Coverage unter Verwendung der Attribute in der verbundenen Tabelle abfragen sowie mit Beschriftungen und Symbolen versehen.

Die Beziehungsklassen, an denen eine Coverage-Feature-Class oder eine INFO-Tabelle beteiligt ist, werden im Dialogfeld "Eigenschaften" auf der Registerkarte "Beziehungen" aufgelistet. Klicken Sie auf eine bestimmte Beziehung in der Liste und klicken Sie auf "Eigenschaften", um etwas über die Beziehung zu erfahren. Sie können z. B. alle Coverages und Tabellen bestimmen, mit denen eine INFO-Tabelle verbunden ist. Auch die Beziehungen eines Feldes sind in den Metadaten aufgezeichnet. Mithilfe des FGDC Esri Stylesheets werden die Beziehungen eines Feldes unten auf der Registerkarte "Attribute" in den Metadaten aufgelistet.

Sie können eine Beziehung in ArcCatalog oder mit dem Werkzeug "INFO-Tabellen verbinden" definieren. Für dieses Geoverarbeitungswerkzeug benötigen Sie jedoch eine Advanced-Lizenz.

Eigenschaften einer Beziehung

Eine Eigenschaft einer Beziehung ist ihre Kardinalität, die beschreibt, wie viele Features in dem Coverage mit wie vielen Datensätzen in der anderen Attributtabelle verbunden sind. Wenn die verbundene Tabelle Messwerte enthält, die an einem Punkt im Coverage erfasst wurden, liegt eine Eins-zu-Viele-Beziehung vor: Ein Punkt zu vielen Messwerten. Im Allgemeinen können Beziehungen die Kardinalität "Eins zu eins" (1:1), "Eins-zu-Viele" (1:n), "Viele zu eins" (n:1) und "Viele zu vielen" (n:n) haben.

In dem Beispiel oben ist die Point-Feature-Class im Coverage der Ursprung der Beziehung, und die Tabelle, die die Messwerte enthält, ist das Ziel. Die Spalten, die zur Verbindung dieser Datenquellen verwendet werden, sind Schlüsselattribute. Die Point-Feature-Class, der Ursprung, besitzt ein Attribut, das einen Code für jede Station enthält; dieser Code ist der Primärschlüssel der Beziehung. Die Tabelle mit den Messwerten besitzt ein Attribut, das die Station anzeigt, an der die Messwerte gemessen wurden; dies ist ein eingebetteter Fremdschlüssel.

Beziehungen verfügen über Pfadbeschriftungen, die die Art der Verbindung beschreiben:

Arten von Beziehungen

Es gibt zwei Arten von Beziehungen: einfache und abhängige. Einfache Beziehungen beschreiben die Verbindungen zwischen Datenquellen, die unabhängig voneinander existieren. Ein Coverage und eine Tabelle sind unabhängig voneinander, wenn die Zieltabelle weiterhin existiert, auch nachdem das Ursprungs-Coverage gelöscht wurde. In diesem Beispiel würden, wenn Sie Messwerte an einem neuen Punkt flussaufwärts messen und den alten Punkt aus dem Coverage löschen, die am alten Punkt gemessenen Werte für Archivzwecke erhalten bleiben. Daher ist dies eine einfache Beziehung.

Abhängige Beziehungen beschreiben Verbindungen, bei denen die Lebensdauer eines Objekts auch die Lebensdauer des verbundenen Objekts steuert. Ein Beispiel ist die Verbindung zwischen Landstraßen und den Punkten, an denen Straßenschilder aufgestellt werden. Der Primärschlüssel in der Line-Feature-Class eines Landstraßen-Coverages besitzt einen eindeutigen Code für jede Linie. Der Fremdschlüssel in der Point-Feature-Class im Schilder-Coverage enthält den Code für die verbundene Linie. Schilderpunkte können ohne eine Landstraße nicht existieren.

Einfache Beziehungen können die Kardinalität "Eins zu eins" (1:1), "Eins-zu-Viele" (1:n), "Viele zu eins" (n:1) und "Viele zu vielen" (n:n) haben. Eine Viele-zu-eins-Beziehung ist per Definition eine Eins-zu-eins-Beziehung. Abhängige Beziehungen weisen stets die Kardinalität "Eins-zu-Viele" auf. Wenn Sie eine Eins-zu-Viele-Beziehung erstellen, ganz gleich, ob einfach oder abhängig, muss die "Eins"-Seite der Beziehung der Ursprung und die "Viele"-Seite das Ziel sein.

Ein Objekt kann Teil vieler Beziehungen sein. Beispiel: Außer der abhängigen Beziehung zwischen Landstraßen und Schilderpunkten kann die Landstraßen-Line-Feature-Class auch eine einfache Beziehung mit einer INFO-Tabelle haben. In diesem Fall hat jede Landstraßenlinie einen Code zur Anzeige des verwendeten Oberflächentyps, und die verbundene Tabelle enthält eine Beschreibung jedes Oberflächen-Codes, also teilen sich viele Landstraßen dieselbe Oberflächenbeschreibung. Um diese zweite Verbindung zu beschreiben, würden Sie eine einfache Eins-zu-eins-Beziehung erstellen.

Obwohl alle der genannten Beispiele Coverages einbeziehen, ist der Hinweis wichtig, dass Sie auch eine Beziehungsklasse erstellen können, um eine Verbindung zweier INFO-Tabellen zu definieren.

Coverage-Beziehungsklassen

Layer können Verbindungen von und Beziehungen zwischen geographischen und tabellarischen Daten definieren, die in verschiedenen Formaten oder ArcInfo-Workspaces gespeichert sind. Verbindungen und Beziehungen haben ähnliche Funktionen wie einfache Beziehungsklassen, außer dass Sie für jeden einzelnen Layer definiert werden müssen.

Weitere Informationen zum Verbinden von Tabellen und Erstellen von Beziehungen zwischen Tabellen

Sie können eine Coverage-Beziehungsklasse erstellen, um die Beziehungen zwischen Objekten in einem ArcInfo-Workspace auf eine permanente und realistische Art und Weise zu modellieren. Wenn diese Informationen einmal erstellt sind, kann man sie in vielen Layern wieder benutzen. ArcMap erkennt eine vorhandene Beziehungsklasse und ermöglicht Ihnen den Zugriff auf verbundene Attribute.

Coverage-Beziehungsklassen entsprechen im Wesentlichen den Beziehungsklassen, die Sie in einer Geodatabase erstellen können. Spezifische Informationen zu Beziehungsklassen in Geodatabases finden Sie unter Vorteile von Beziehungsklassen.

Verwandte Themen

9/11/2013